Unwetter in Katalonien: Zwei Vermisste – gesamter Zugverkehr zeitweise gestoppt

Nach heftigen Unwettern und Überschwemmungen werden in der spanischen Region Katalonien zwei Menschen vermisst. Die Feuerwehr erklärte, sie suche in Cubelles bei Barcelona nach zwei Menschen, die offenbar von einem Fluss mitgerissen wurden.
Starke Regenfälle, teils mit Hagel, haben mehrere Regionen in Spanien heimgesucht.
Starke Regenfälle, teils mit Hagel, haben mehrere Regionen in Spanien heimgesucht.Foto: Lorena Sopêna/EUROPA PRESS/dpa
Epoch Times13. Juli 2025

Heftige Unwetter haben am Samstag die spanische Region Katalonien heimgesucht und teilweise zu Überschwemmungen geführt. Die Feuerwehr sucht in der Stadt Cubelles, die etwa 50 Kilometer von Barcelona entfernt ist, nach zwei Menschen, die offenbar von einem Fluss mitgerissen wurden.

Eine Vermisstenanzeige läge bisher nicht vor, sagte Bürgermeisterin Rosa Fonoll im Staatssender RTVE. Bei den Vermissten soll es sich demnach um einen Minderjährigen und einen Erwachsenen handeln, die während der Unwetter unterwegs waren.

Die Rettungskräfte mussten nach eigenen Angaben mehr als 70 Menschen behandeln, es gab keine Schwerverletzten. In der Region Valencia mussten zwei Frauen nach einem Blitzschlag im Krankenhaus behandelt werden.

Nach Angaben des spanischen Wetterdienstes, der im Vorfeld der Unwetter die höchste Alarmstufe ausgerufen hatte, fielen in einigen Orten innerhalb weniger Stunden mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter.

Gesamter Zugverkehr in Katalonien ruhte

Zu den besonders betroffenen Städten gehörte Barcelona, wo unter anderem ein Krankenhaus wegen eines Stromausfalls keine neuen Patienten mehr aufnehmen konnte.

Zeitweise stoppte die spanische Eisenbahngesellschaft Renfe den gesamten Zugverkehr in Katalonien. Betroffen waren alle Züge. Von und nach Barcelona fuhr nichts mehr.

Viele Straßen in der Metropole waren gesperrt. Am Flughafen von Barcelona kehrte ein Flugzeug, das gerade in die USA gestartet war, um: Die Nase der Maschine war durch Hagel beschädigt worden.

„Außergewöhnliche“ Situation

Auch in anderen Regionen im Norden und Osten Spaniens gingen am Samstagabend heftige Regenfälle nieder. Die Situation sei „außergewöhnlich“, warnte der Wetterdienst. Die Regenfälle könnten zu Überschwemmungen führen; die Einwohner sollten unbedingt die Anweisungen der Behörden befolgen.

Betroffen war unter anderem die östliche Provinz Valencia, wo im Oktober 2024 bereits starke Regenfälle Überschwemmungen ausgelöst hatten.

2024 brachte die gut bekannte Wetterlage „Kalter Tropfen“ in der östlichen Provinz Valencia verheerende Überschwemmungen, 225 Menschen kamen ums Leben. Ob es sich meteorologisch nun erneut um eine klassische „Gota Fría“ (DANA; Depresión Aislada en Niveles Altos) handelt, ist bisher nicht eindeutig.

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Noch ein „Kalter Tropfen“?

Insbesondere im westlichen Mittelmeerraum und insbesondere im Herbst tritt der „Kalte Tropfen“ auf. Das Wetterphänomen sorgt oft für heftige Unwetter. Es entsteht, wenn kalte Luft in der Höhe auf das warme Mittelmeer trifft, also wenn sich atlantische Tiefausläufer mit feuchtkalter Luft über das wärmere Mittelmeer schieben.

Es ist ein Höhentief in der oberen Troposphäre, das sich von der nördlichen Höhenströmung abkoppelt und als isolierter „Tropfen“ kalter Luft südwärts wandert. Der „Gota Fría“ kann extreme Niederschlagsmengen in kurzer Zeit bringen, in der Vergangenheit wurden Regenmengen von bis zu 400 Liter pro Quadratmeter gemessen.

Gewitter, Überschwemmungen und Erdrutsche sind typische Begleiter. Zudem begünstigen bestimmte geografische Faktoren wie die Pyrenäen als nördliche Begrenzung die Unwetter. (afp/red)



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