US-Grenzbehörde: 25.000 vermisste Kinder in den USA aufgefunden

Der Leiter der US-Einwanderungs- und Zollbehörde ICE, Tim Homan, hat in einem Interview einen bedeutenden Erfolg verkündet: 25.000 vermisste Kinder, die durch Menschenhändler illegal in die USA gebracht wurden, konnten gefunden werden. Doch die Zahlen sorgen auch für Kritik – und werfen ein Schlaglicht auf das komplexe Spannungsfeld von Grenzschutz, Kindersicherheit und politischem Streit.
Titelbild
ICE-Chef Tim HomanFoto: Charlotte Cuthbertson/The Epoch Times
Von 23. September 2025

In Kürze:

  • ICE-Direktor Tim Homan meldet Auffinden von 25.000 vermissten Kindern in den USA.
  • Viele Kinder waren Opfer von Menschenhandel, Zwangsarbeit und Missbrauch.
  • Kritiker zweifeln die Darstellung der Behörde an und sprechen von irreführenden Zahlen.
  • Rückgang illegaler Grenzübertritte seit Trumps Amtsantritt um über 90 Prozent.

 

Der Leiter der US-amerikanischen Einwanderungs- und Zollbehörde ICE, Tim Homan, hat in einem Interview mit „Fox News“ einen wichtigen Erfolg seiner Arbeit verkündet. Wie er am Donnerstag, 18. September, mitteilte, sei es gelungen, 25.000 zuvor vermisste Kinder zu finden, die Menschenhändler illegal in die USA geschafft hätten.

US-Präsident Donald Trump hatte Homan zu Beginn seiner Amtszeit aus dem Ruhestand zurückgeholt. Dabei, so der zuvor langjährige Behördenchef, habe er drei Kernaufgaben gehabt:

„Ich sollte die Grenze sichern, die größte Abschiebeaktion des Landes durchführen und mehr als 300.000 vermisste Kinder finden. Das war am Ende Priorität Nummer eins.“

Homan warnt vor Ausbeutung und Missbrauch von Einwandererkindern

Einigen Kindern sei es gut gegangen. Hier hätten sich die irregulär eingereisten Eltern nur versteckt, um einer Abschiebung zu entgehen. Andere hätten ein schlimmeres Schicksal erwischt:

„Viele wurden für Sexhandel missbraucht. Andere befanden sich in Zwangsarbeit, die an Sklaverei erinnerte. Sie wurden gezwungen, eine gottlose Anzahl an Stunden zu arbeiten, sie durften nicht zur Schule gehen. Stattdessen wurden sie nicht bezahlt und missbraucht.“

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Von den vermissten Kindern konnten 27 nur noch tot aufgefunden werden. Homan betonte, er und Präsident Trump seien entschlossen, nach allen noch vermissten Kindern irregulärer Migranten in den USA zu suchen. Insgesamt ging Homan im November 2024 davon aus, dass sich etwa 300.000 Kinder unbekannten Aufenthalts in den USA aufhielten.

Zuvor hatte das Büro des Generalinspekteurs (OIG) des Department of Homeland Security (DHS) im August 2024 einen Bericht dazu veröffentlicht. Diesem zufolge würden sich 323.000 Kinder irregulärer Migranten in den USA aufhalten und seien von Ausbeutung bedroht.

Hilfsorganisationen skeptisch: „ICE keine Kinderschutzeinrichtung“

Der Bericht verwies auf mehr als 32.000 Kinder, die bis Mai 2024 trotz Aufforderung nicht vor Gericht erschienen waren. Bei 291.000 weiteren Kindern habe man nicht überprüfen können, ob sie sich in Sicherheit befänden.

Demgegenüber bezweifelt die Einwanderer-Unterstützungsorganisation American Immigration Council, dass es Homan und der ICE um das Wohl der Kinder gehe. In einer Erklärung heißt es zu den Zahlen:

„Diese Medienberichte sind irreführend. ICE ist die Einwanderungsbehörde. Ihre Aufgabe ist es, Personen, einschließlich Kinder, abzuschieben, die keine rechtliche Grundlage haben, um in den Vereinigten Staaten zu bleiben. Sie ist keine Kinderwohlfahrtseinrichtung.“

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Das Büro des Generalinspekteurs (OIG) habe die Kinder auch nicht „verloren“, heißt es in der Mitteilung weiter. Sein Bericht spiegele lediglich Lücken in den Unterlagen wider. Das Fehlen einer aktuellen Adresse in der Akte bedeute nicht, dass die Kinder vermisst würden oder sich in den Händen von Menschenhändlern befänden.

„Ganz im Gegenteil: Die Mehrheit der Kinder lebt in einem liebevollen Zuhause, besucht die Schule und gewöhnt sich an ihre neue Umgebung. Dies war möglich, nachdem sie mit Familienmitgliedern in den Vereinigten Staaten zusammengeführt wurden.“

Niedrigster Stand bei irregulären Grenzübertritten

Unterdessen ist die Anzahl der irregulären Einreisen in die USA seit Amtsantritt der Trump-Regierung stark zurückgegangen. Das DHS sprach in einer Mitteilung vom 15. August von einem Rückgang der Übertrittszahlen an der Südwestgrenze um 93 Prozent. Im Juli wurde demnach mit 6.177 Festnahmen ein historisches Tief verzeichnet. Weiter hieß es:

„Bemerkenswert ist, dass die Grenzpatrouille am 20. Juli landesweit nur 116 Festnahmen verzeichnete – die niedrigste Gesamtzahl an einem Tag in der Geschichte der Behörde.“

In einer Äußerung vom 5. Juni sprach ICE von einem „weitverbreiteten Missbrauch und Ausbeutung illegaler Minderjähriger“, die man aufgedeckt habe. Diese seien bei „unsachgemäß überprüften Sponsoren“ untergebracht gewesen.

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Spezialagenten hätten herausgefunden, dass einige dieser Sponsoren im Besitz von kinderpornografischem Material gewesen seien. Andere hätten die Kinder zur Arbeit gezwungen oder sie in unerträglichen Lebensbedingungen festgehalten. In einigen Fällen seien schwere Verbrechen begangen worden – von Drogenhandel über Zuhälterei bis zu versuchtem Mord. Einige Sponsoren hätten bei ihnen untergebrachte Mädchen geschwängert.

ICE hofft auf Erfolg bei Sozialhilfekontrollen

„Die Sicherheit der Kinder ist nicht verhandelbar“, erklärte ICE-Sprecher Laszlo Baksay. Er warf der Vorgängerregierung vor, keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen getroffen zu haben. Dadurch seien gefährdete Kinder in die Hände von Kriminellen gefallen. ICE versuche nun, diese aufzuspüren, in Sicherheit zu bringen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Spezialagenten der Homeland Security Investigations der ICE würden unter anderem Sozialhilfekontrollen durchführen. Die Besuche zielten darauf ab, zu beurteilen, ob die Kinder eine angemessene Betreuung erhalten und nicht gehandelt oder missbraucht werden, so die Einrichtung.



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