US-Handelsminister: Ausgenommene elektronische Produkte unterliegen separaten Zöllen

Nachdem Smartphones, Laptops und andere wichtige Elektronikprodukte am 11. April von Sonderzöllen befreit wurden, stehen sie nun wieder im Visier der US-Regierung. Nach Angaben von US-Handelsminister Howard Lutnick sollen die gerade erst ausgenommenen Produktgruppen bald erneut mit Zusatzzöllen belegt werden.
Wie Lutnick am 13. April gegenüber dem Sender ABC News mitteilte, würden für einige elektronische Produkte, darunter Smartphones und Computer, separate Zolltarifpläne gelten, die auch Halbleiter einschließen und in etwa einem Monat angekündigt würden.
Die Ankündigung erfolgte zwei Tage, nachdem Präsident Donald Trump eine Reihe von Importen elektronischer Produkte von bereits geplanten Sonderzöllen auf zahlreiche US-Handelspartner ausgenommen hatte – darunter auch China.
Zu den von den gegenseitigen Zöllen ausgenommenen Artikeln zählen Smartphones, Computer, Server, Laptops, Tablets, Motherboards, Prozessoren, Speichermodule, Maschinen zur Herstellung von Halbleiterbauelementen, integrierte Schaltkreise, Flachbildschirme und ähnliche Geräte, wie aus einer aktualisierten Richtlinie des Zoll- und Grenzschutzes vom 11. April hervorgeht.
Von der Erleichterung profitiert neben anderen US-Unternehmen besonders Apple: Die weitaus meisten iPhones und andere Geräte des Konzerns werden in China gebaut, auch wenn in den vergangenen Jahren die Produktion in Vietnam und Indien ausgebaut wurde.
Auf die Frage beim Sender ABC News, ob die aktuelle Ausnahme nur temporär sei, antwortete Lutnick: „Das ist richtig.“
Lutnick: „Bei grundlegenden Dingen nicht auf das Ausland verlassen“
Die betroffenen Produktgruppen seien lediglich von den sogenannten reziproken Zöllen ausgenommen worden, betonte der Minister nun. Tatsächlich würden sie jedoch bald unter neue sektorale Zölle im Bereich Halbleiter fallen. „Wir müssen diese Dinge in Amerika herstellen lassen“, sagte Lutnick.
„Wir können uns bei grundlegenden Dingen, die wir brauchen, nicht auf das Ausland verlassen.“ Deswegen werde US-Präsident Donald Trump in Kürze neue Zölle verkünden – „die wahrscheinlich in ein oder zwei Monaten kommen werden“.
Neben Elektronikgeräten und Halbleitern seien davon auch pharmazeutische Produkte betroffen, erklärte Lutnick. Er hat sich bereits früher dafür ausgesprochen, iPhones künftig in den USA fertigen zu lassen, mithilfe von Robotern.
Branchenexperten halten dies jedoch für schwer umsetzbar: Es fehle an den nötigen Zulieferern und Fachkräften. Zudem würde eine Produktion in den USA die Geräte wohl erheblich verteuern.
Auch Biden-Regierung drängte auf Rückkehr der Halbleiterproduktion
In der Vergangenheit hatte die Biden-Regierung gezielte Zölle auf Halbleiter, insbesondere aus China, erhoben, um „Investitionen zu unterstützen und gute Arbeitsplätze in Schlüsselsektoren zu schaffen, die für die wirtschaftliche Zukunft und die nationale Sicherheit Amerikas von entscheidender Bedeutung sind“, heißt es in einem Informationsblatt des Handelsministeriums vom Mai 2024.
Präsident Joe Biden drängte damals auf die Rückkehr der Halbleiterproduktion in die USA und unterstützte den CHIPS and Science Act von 2022. Dabei investierte die US-Regierung fast 53 Milliarden US-Dollar in die Rückführung der Halbleiter-Lieferketten in die USA.
Biden verwies damals auf die Notwendigkeit, Amerikas Abhängigkeit von China bei der Beschaffung von Halbleitern zu verringern, die für eine breite Palette von Unterhaltungselektronik unverzichtbar sind. Gleichzeitig wollte man Arbeitsplätze in den USA erhalten. (il)
(mit Material von dpa und The Epoch Times)
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