US-Regierung unterstreicht „vollständige Zerstörung“ der Atomanlagen im Iran

In den USA haben mehrere Mitglieder der Regierung Trump Behauptungen von Medien über den Effekt der Angriffe der US-Luftwaffe auf den Iran am 21. Juni zurückgewiesen. Unter anderem CNN hatte unter Berufung auf einen geleakten vorläufigen Bericht der Defense Intelligence Agency (DIA) berichtet, die „Operation Midnight Hammer“ habe Teherans Atomprogramm nur für Monate statt Jahre verzögert.
Da der Iran den Angriff antizipiert habe, hieß es, sei es ihm gelungen, Uran aus den Anlagen in Fordo, Natanz und Isfahan zu entfernen. In der Vorwoche hatte sich auch der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, in dieser Richtung geäußert. Er hatte erklärt, „derzeit keine Informationen“ über den Verbleib von etwa 400 Kilogramm Uran zu haben, die im iranischen Besitz gewesen seien.
„Spekulatives“ DIA-Papier „aus politischen Gründen“ geleakt
Selbst wenn es dem Iran gelungen sein sollte, Uran aus den Anlagen zu entfernen, sei das für den Erfolg der Operation irrelevant, äußerte Vizepräsident JD Vance. In einem Interview mit „Fox News“ erklärte er am Montag, 23. Juni, ohne eine entsprechende Infrastruktur könne das Regime keine Nuklearwaffe bauen. Deshalb sei der von Präsident Donald Trump verwendete Begriff „Vernichtung“ mit Blick auf die Anlagen korrekt.
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In ähnlicher Weise äußerte sich Verteidigungsminister Pete Hegseth. Er betonte, die Einschätzung des Präsidenten über die vollständige Vernichtung der Atomanlagen sei zutreffend:
„Angesichts von 30.000 Pfund (13,61 Tonnen) von Sprengstoff und der Sprengkraft dieser Munition sehen wir komplette Zerstörung unterhalb von Fordo. Und bei der Menge an Bomben, sechs pro Zielort, wird jede Auswertung klarmachen, dass alle anderweitigen Behauptungen Spekulationen sind – mit anderweitigen Motiven.“
Auch Trump selbst warf CNN die Verbreitung von „Fake-News“ vor. Das DIA-Papier sei aus politischen Motiven verfasst worden. Wer es durchgestochen habe, habe „Verrat“ begangen. Außenminister Marco Rubio und Nahost-Sonderbeauftragter Steve Witkoff forderten Untersuchungen durch das FBI. Dieses wollte Ermittlungen gegenüber der englischsprachigen Epoch Times weder bestätigen noch dementieren.
Bedeutung von Fordo für Atomprogramm des Iran früh identifiziert
Unterdessen haben hochrangige Militärs mehr Details bezüglich der Vorbereitung der „Operation Midnight Hammer“ bekannt gegeben. So wurde die tief im Inneren eines Bergmassivs eingerichtete Anlage in Fordo bereits vor mehr als 15 Jahren als Herzstück der iranischen Nuklearambitionen identifiziert. Entsprechend habe die damalige Regierung unter Präsident Barack Obama bereits 2009 ein Team gebildet, um Antworten auf die Bedrohung zu finden.
Spezialisten der Defense Threat Reduction Agency (DTRA) haben seither in enger Abstimmung mit Nachrichtendiensten an der Entwicklung möglicher Gegenmaßnahmen gearbeitet. Um im Notfall die schwer geschützte Anlage zerstören zu können, reichten bis dahin verfügbare Waffensysteme nicht aus. Die Antwort war am Ende die Entwicklung der mehr als 13 Tonnen schweren bunkerbrechenden Bombe GBU-57 Massive Ordnance Penetrator (MOP).
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Im Jahr 2009 wurden zwei DTRA-Mitarbeiter damit beauftragt, sich ausschließlich auf die Anlage in Fordo zu konzentrieren und eine präzise, durchdringungsfähige Waffe zu deren Zerstörung zu schaffen. Sie analysierten über Jahre hinweg die geologischen Bedingungen vor Ort, Bauweise und Materialien und die Logistik der Anlage. Die Forscher modellierten Fordo virtuell, bis sie am Ende jeden Winkel davon kannten.
GBU-57 MOP als „rechenintensivste“ Waffe der Geschichte
In Militärkreisen war klar, dass nur eine speziell auf die Anlage zugeschnittene Superbombe das Ziel adäquat zerstören könnte. Sie müsse etwa 30.000 Pfund an Gewicht aufweisen, etwa 6 Meter lang sein und über einen Durchmesser von ungefähr 80 Zentimetern verfügen. Erforderlich war auch ein Sprengkopf mit hoher Penetrationskraft – speziell für tief verbunkerte Ziele.
Die Bombe wurde entwickelt, um bis zu 60 Meter an verstärktem Beton oder mehr als 100 Meter an Gestein zu durchdringen, bevor sie detoniert. Um eine präzise Führung zu gestatten, werden GPS-Daten verwendet. Mit Blick auf Fordo war es auch notwendig, speziell die Schächte identifizieren zu können, da man die Belüftung als Schwachstelle identifizierte.
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Auch die Testphase des MOP dauerte mehrere Jahre. So führte man Hunderte Testabwürfe auf realitätsnahe Ziele aus. Ein Supercomputer half dabei, den MOP zu modellieren. Am Ende wurde die bunkerbrechende Bombe zum rechenintensivsten Waffensystem in der Geschichte der USA.
Weißes Haus sicher: Keine Infrastruktur für Bau von Atombombe im Iran mehr vorhanden
Der GBU-57 Massive Ordnance Penetrator gilt auch als sogenannte Bespoke-Waffe. Das bedeutet, dass jede bunkerbrechende Bombe maßgeschneidert und individuell auf das jeweilige Ziel angepasst wurde. Dafür musste man jeweils Aufschlagwinkel, Zündverzögerung und Anflugvektor anpassen.
Der Abwurf musste mit Überschallgeschwindigkeit aus großer Höhe erfolgen, wobei ein B2-Bomber als adäquates Transportgerät galt. Im Fall von Fordo war geplant, sechs Bomben einzusetzen – dabei war die sechste als Back-up vorgesehen, sollte eine der ersten fünf versagen.
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Neben der US-Regierung spricht auch Israels Atomenergiekommission davon, dass es gelungen sei, die iranischen Nuklearwaffenambitionen um viele Jahre zurückzuwerfen. Hegseth und General Dan Caine vom US-Generalstab bestätigten den Erfolg des Angriffs. Alle eingesetzten Waffen seien präzise dort gelandet, wo es vorgesehen gewesen sei. Sie hätten vollständig ausgelöst, Piloten hätten „explosionsartiges Tageslicht“ wahrgenommen. Caine bezeichnete die Arbeit der DTRA-Offiziere, die den Bunkerbrecher entwickelt hatten, als „Paradebeispiel für amerikanischen Einfallsreichtum und Ausdauer“.
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