US-Zollaufschläge rund um den Globus: Was ab 1. August gilt

Morgen treten in vielen Staaten neue Zölle auf US-Waren in Kraft. Die EU muss 15 Prozent zahlen, andere bis zu 50 Prozent. Ein Überblick: Was gilt für wen?
Titelbild
Container und Schiffe im Hafen von Qingdao in Chinas östlicher Provinz Shandong, 28. Juli 2025. Chinesische und US-amerikanische Beamte trafen sich am 28. Juli zu einer neuen Runde von Gesprächen in Stockholm.Foto: AFP via Getty Images
Epoch Times31. Juli 2025

Von einem „großen Tag für Amerika“ spricht US-Präsident Donald Trump: Morgen treten für die Europäische Union, Japan und weitere wichtige US-Handelspartner weltweit neue US-Zölle in Kraft.

Europäische Union

Zölle von 15 Prozent auf die meisten EU-Produkte inklusive Autos: So lautet die Einigung, die Trump und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erzielt haben. Trump zufolge sollen die Europäer zudem US-Energie für 750 Milliarden US-Dollar (knapp 650 Milliarden Euro) kaufen und Investitionen von 600 Milliarden US-Dollar in den USA tätigen.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) fürchtet „erheblichen Schaden“ für die deutsche Wirtschaft, zudem droht die Abwanderung von Arbeitsplätzen in die USA.

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Japan und Südkorea

Die beiden Länder haben ähnliche Abkommen wie die EU geschlossen, um noch deutlich höheren Zöllen zu entgehen: Bei Lieferungen in die USA werden auf die meisten Produkte 15 Prozent Zoll fällig. Laut Trump will Japan zudem seinen Markt zollfrei für US-Autos und Lastwagen sowie Reis öffnen und sagte Investitionen von 550 Milliarden US-Dollar in den USA zu.

Südkorea sicherte 350 Milliarden US-Dollar an Investitionen zu und will US-Flüssigerdgas für 100 Milliarden US-Dollar kaufen.

China und Andere

China erzielte noch keine Einigung mit der Trump-Regierung, beide Seiten signalisierten aber diese Woche den Willen zu fortgesetzten Verhandlungen.

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Andere Staaten müssen mit deutlich höheren Zöllen rechnen. Dazu gehören unter anderem Malaysia (25 Prozent), Südafrika (30 Prozent), Taiwan (32 Prozent), Thailand (36 Prozent), Laos und Myanmar (je 40 Prozent).

Brasilien

Gegen Brasilien hat Trump mit die höchsten Zollaufschläge verkündet: 50 Prozent. Sie treten voraussichtlich am 6. August in Kraft. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva spricht von „Erpressung“.

Trump will damit eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Brasilien beeinflussen. Die Anklage wirft dem Trump-Anhänger und früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro einen Putschversuch nach seiner Abwahl im Jahr 2022 vor.

Lula setzt darauf, dass US-Verbraucher die Zölle durch höhere Preise zu spüren bekommen und sich gegen Trump wenden. Die USA importieren aus Brasilien unter anderem Kaffee und Rindfleisch.

Indien

Für US-Importe aus Indien werden laut Trump ab Freitag 25 Prozent Zoll fällig. Er droht Indien zudem mit einer „Strafe“, weil das Land weiter billiges russisches Öl und Gas sowie Waffen kauft.

Im Raum steht die Drohung von rund 100 Prozent Zöllen, die ab Ende der kommenden Woche greifen könnten. Auch andere russische Handelspartner wie China und Brasilien könnten diese sogenannten Sekundärsanktionen treffen.

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Indonesien und Vietnam

Die beiden Länder haben sehr hohe Zollsätze akzeptiert – 19 Prozent für Indonesien und 20 Prozent für Vietnam. Indonesien verpflichtete sich laut Trump zudem zum Kauf von 50 Flugzeugen des US-Herstellers Boeing. Zudem soll es 15 Milliarden US-Dollar für US-Energielieferungen zahlen und weitere 4,5 Milliarden US-Dollar für landwirtschaftliche Produkte.

Kanada und Mexiko

Kanada drohen ab Freitag Aufschläge von 35 Prozent und Mexiko von 30 Prozent. Die US-Verhandlungen mit den beiden Nachbarländern verliefen zuletzt schleppend. Trump machte vor allem Mexiko für die Verbreitung des Opioids Fentanyl in den USA mitverantwortlich.

Der Präsident hatte in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) ein neues Freihandelsabkommen mit Kanada und Mexiko geschlossen, das er nach seinem erneuten Amtsantritt im Januar aufkündigte.

Sonderregelungen für Metalle

Für US-Importe von Kupfer greifen ab Freitag Aufschläge von 50 Prozent, laut einem neuen Trump-Dekret gilt das nur für verarbeitetes Kupfer. Der Präsident begründete dies mit der strategischen Bedeutung des Metalls, unter anderem bei der Herstellung von Halbleitern, Flugzeugen und Munition.

Auch die Sonderzölle auf Stahl und Aluminium in Höhe von 50 Prozent bleiben trotz der Zolleinigungen bestehen. (afp/red)



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