USA: Teenie mit Sympathien für Nazi-Satanskult tötete Eltern und wollte Trump ermorden

Mit einem satanistischen Neonazi-Kult soll der in Wisconsin angeklagte 17-jährige Nikita Casap sympathisiert haben. Der Teenager ist angeklagt, seine Mutter und seinen Stiefvater ermordet zu haben. Er soll geplant haben, in weiterer Folge US-Präsident Donald Trump zu töten und sich mit dem Geld der Eltern in die Ukraine abzusetzen.
Soldaten des Asow-Bataillons zünden Fackeln bei einer Kundgebung für die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew.
Symbolbild. Neonazis marschieren in Kiew auf. Der 17-jährige Nikita Casap wollte sich offenbar nach einem Attentat auf US-Präsident Donald Trump in die Ukraine absetzen.Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa
Von 14. April 2025

Am 7. Mai soll im US-Bundesstaat Wisconsin die Anklageschrift zu einem Verbrechen verkündet werden, über dessen Details sich die Ermittlungsbehörden über mehrere Wochen bedeckt gehalten hatten. Wie aus einer erst Ende der Vorwoche entsiegelten eidesstattlichen Erklärung des FBI hervorgeht, hat der 17-jährige Schüler Anklagen in neun Punkten zu erwarten. Dazu zählt Mord in zwei Fällen. Allerdings soll der mutmaßliche Neonazi auch geplant haben, US-Präsident Donald Trump zu ermorden.

Den Gerichtsakten von Waukesha County zufolge stehen auch zwei Anklagen wegen Versteckens einer Leiche und drei Anklagen wegen Verschwörung im Raum. Dazu kommen die Vorwürfe des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen und der geplanten Ermordung des Präsidenten. Der Beschuldigte hat bislang Angaben zur Sache verweigert.

Lange Abwesenheit von Schule und Nichterreichbarkeit der Familie weckte Verdacht

Am 28. Februar hatten Sicherheitsbehörden in Kansas den Teenager im Familien-SUV aufgegriffen. Sie hatten es zuvor geschafft, den Weg des nicht auffindbaren 17-Jährigen über Handy-Pings nachzuverfolgen. Im Fahrzeug fand man einen .357-Magnum-Revolver, dazugehörige Munitionskisten, die Geldbörsen von Mutter und Stiefvater, etwa 14.000 US-Dollar in bar. Außerdem führte Casap Handys, einen offenen Safe, Schmuck, Laptops und Bankdokumente mit sich.

Zuvor hatten sich die Behörden an jenem Tag Zutritt zum Haus der Familie in Waukesha, Wisconsin verschafft. Anlass dafür waren Mitteilungen der Schule, wonach Nikita Casap dieser bereits seit zwei Wochen unentschuldigt ferngeblieben sei, sowie die eines Familienmitglieds. Dieses gab an, Nikitas Eltern nicht mehr kontaktieren zu können.

Im Gebäude wurden – in Decken gehüllt – die bereits in fortgeschrittenem Verwesungsstadium befindlichen Leichen von Mutter Tatiana Casap und Stiefvater Donald Mayer aufgefunden. Beide wiesen Schusswunden auf. Es deutet vieles darauf hin, dass Nikita Casap mindestens 12 Tage lang mit den Toten im Haus gelebt hatte.

Trump sollte durch Drohne getötet werden – Anzahlung für Sprengmittel geleistet

Der Mord an Mutter und Stiefvater soll den bisherigen Ermittlungsergebnissen zufolge nur ein Mittel zu einem weitergehenden Zweck dargestellt haben. So fand das FBI auf dem Handy des Verdächtigen Bilder und Nachrichten, die auf einen geplanten Drohnenanschlag auf die US-Staatsspitze hindeuteten.

Er soll recherchiert und mit Dritten über die Zusammenstellung einer Drohne aus Bestandteilen gechattet haben, deren Beschaffung nicht das Interesse der Behörden erwecke. Er soll zum Teil bereits Geld für eine Drohne und für Sprengmittel bezahlt haben. Mit einem der Gesprächspartner soll er sich darüber ausgetauscht haben, wie sich aus einer solchen Drohne eine Massenvernichtungswaffe konstruieren lasse.

Ein Klassenkamerad gab im März an, der 17-Jährige habe ihm gegenüber den Wunsch geäußert, seine Mutter und seinen Stiefvater zu töten. Allerdings habe er beklagt, keinen Zugang zu einer Schusswaffe zu haben. Deshalb habe er angekündigt, sich mit jemandem anzufreunden, der über eine solche verfüge, und diese zu stehlen.

Den ausgewerteten Chats mit seinen Kontakten zufolge spielte Casap auch mit dem Gedanken, sich nach Durchführung des geplanten Attentats in die Ukraine abzusetzen. Er hatte in diesem Kontext auch einen „Roman Wiktowitsch“ auf Telegram angeschrieben.

Terror-Teenie hinterließ dreiseitiges Dokument

Der 17-Jährige, der Nicknamen wie „@accelerationist“ oder „Awoken“ benutzt haben soll, sprach auch von einem „Manifest“. Dieses wollte er jemandem zum Zwecke der Veröffentlichung nach Ausführung des Anschlags zuschicken. In den Unterlagen Casaps fanden sich auch Screenshots eines dreiseitigen Dokuments. Dieses trug den Titel „Accelerate the Collapse“ und war am 28. Februar erstellt worden.

Wie das Dokument und auch die übrige Konversation des Schülers zeigen, war dieser Anhänger des „Ordens der neun Engel“ (ONA oder O9A). Dieser wurde in den frühen 1970er Jahren in Großbritannien gegründet. Als Urheber gilt der britische Neonazi David Myatt.

Die okkultistische Gruppe sieht in Nazideutschland einen „praktischen Ausdruck des satanistisches Geistes“. Das „luziferische Licht von Leidenschaft und Macht“ habe sich, so heißt es in Selbstdarstellungen, damit in eine „nazarenische, befriedete und langweilige Welt“ gedrängt.

Mit Gewalt und sexueller Enthemmung gegen „judeo-christliche“ Zivilisation

Die Gruppierung bekennt sich dazu, durch Gewalt und Terrorakte den Zusammenbruch der „judeo-christlichen“ Zivilisation zu beschleunigen. Dies solle ein Auseinanderbrechen bestehender Ordnungen in tribalistische Strukturen bewirken, in denen die „weiße Rasse“ ihr „Überleben“ sichern könne.

Die Gruppierung preist auch Vergewaltigung, pädosexuelle Handlungen und sexuelle Enthemmung als Mittel zur „Erfahrung spiritueller Erregung“ an. Auf diese Weise solle die Gesellschaft vom „Joch der überkommenen Vorstellungen von Moral und Anstand bereinigt“ werden. Obwohl die Gruppe von sich selbst behauptet, keine „Ordensmitglieder“ unter 25 aufzunehmen, weil deren Bekenntnis nicht authentisch genug sein könne, hatten zuletzt vor allem junge Männer Terrorakte in deren Namen geplant.

Im Oktober 2018 wurde deshalb in Großbritannien ein aus Durham stammender 16-Jähriger als jüngster Terrorverdächtiger in der Geschichte des Landes angeklagt. Im Jahr 2020 vereitelten US-Behörden den Terrorplan eines damals 21-jährigen Soldaten namens Ethan Melzer. Er soll geplant haben, Kameraden in der Einheit zu töten und vertrauliche Informationen an feindselige Staaten weiterzureichen.

Mord an Trump und Vance werde „garantiert zu etwas Chaos führen“

Warum Nikita Casap ausgerechnet Donald Trump ins Visier nehmen wollte, erklärte er in seinem „Manifest“-Dokument:

„Indem man den Präsidenten und vielleicht auch den Vizepräsidenten loswird, wird das garantiert zu etwas Chaos führen. Und nicht nur das, es wird auch die Idee in die Öffentlichkeit bringen, dass Morde und die Beschleunigung des Zusammenbruchs mögliche Dinge sind, die man tun kann.“

Die „politische Revolution“, die er sich von seiner Tat versprach, solle die „weiße Rasse“ vor „jüdisch kontrollierten“ Politikern retten. Auf der dritten Seite seines Papiers pries er den deutschen Nazi-Diktator Adolf Hitler.



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