USA und Russland verhandeln erneut – wie geht es im Ukraine-Krieg weiter?

Russland hat sich noch nicht auf die vorgeschlagene Waffenruhe eingelassen. Für Präsident Putin gibt es noch viele zu klärende Fragen. Die Außenminister Sergej Lawrow und Marco Rubio beraten derweil über die nächsten Schritte.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow (r) sitzt neben dem außenpolitischen Berater des russischen Präsidenten Putin, Juri Uschakow.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow (r) sitzt neben dem außenpolitischen Berater des russischen Präsidenten Putin, Juri Uschakow.Foto: Evelyn Hockstein/Pool Reuters/AP/dpa
Epoch Times16. März 2025

Die Außenminister der USA und Russlands haben nach Angaben aus Washington über das weitere Vorgehen bei den Gesprächen über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs beraten. US-Chefdiplomat Marco Rubio und sein russischer Kollege Sergej Lawrow hätten in einem Telefonat am Samstag über die „nächsten Schritte“ im Anschluss an die Beratungen beider Länder in Saudi-Arabien gesprochen, teilte das US-Außenministerium mit. Die Unterstützer der Ukraine vereinbarten, „kollektiven Druck“ auf Russland auszuüben, um Moskau zur Zustimmung zu einer Waffenruhe zu bewegen.

In der Mitteilung des US-Außenministeriums wurden keine Angaben dazu gemacht, wann die nächste Runde der Gespräche zwischen den USA und Russland in Saudi-Arabien stattfinden wird. Rubio und Lawrow hätten vereinbart, „weiter an der Wiederherstellung der Kommunikation zwischen den Vereinigten Staaten und Russland zu arbeiten“, hieß es.

Sondergesandter Kellogg nur noch für Ukraine zuständig

Der US-Sondergesandte Keith Kellogg dürfte dabei keine Rolle mehr spielen. Der 80-Jährige werde künftig ausschließlich für die Ukraine zuständig sein, teilte US-Präsident Donald Trump am Samstag mit. Kellogg war bislang Sondergesandter für die Ukraine und Russland. Der Sender NBC News berichtete unter Berufung auf einen russischen Regierungsvertreter, dass Russlands Präsident Wladimir Putin Kellogg als „pro-ukrainisch“ kritisiert habe.

Die Ukraine hatte am Dienstag einem US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe mit Russland zugestimmt. Die USA sagten zu, die zwischenzeitlich gestoppte Militärhilfe für die Ukraine wieder aufzunehmen.

Putin reagierte am Donnerstag reserviert auf den US-Vorschlag und knüpfte seine Zustimmung an mehrere Bedingungen. Zunächst müssten „ernste Fragen“ zur Umsetzung geklärt werden, zudem müsse eine Waffenruhe „zu einem dauerhaften Frieden führen und die tieferliegenden Ursachen dieser Krise angehen“, sagte er.

Laut seiner Einschätzung befinde sich die russische Armee in einer strategisch vorteilhaften Position. Putin bezog sich dabei in erster Linie auf die russische Grenzregion Kursk. Diese sei jetzt vollständig unter russischer Kontrolle. Die ukrainischen Soldaten hätten dort kaum noch Möglichkeiten zum Rückzug. Vor diesem Hintergrund sei ein Waffenstillstand für die Ukraine von Vorteil. Es gebe viele Fragen, über die er mit Präsident Trump diskutieren wolle, damit die Ukraine den Waffenstillstand nicht lediglich für ihre Aufrüstung nutze, so Putin.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte Putins Antwort „sehr manipulativ“. Die Bundesregierung und andere westliche Länder warfen Putin angesichts der Vorbehalte eine „Verzögerungstaktik“ vor.

Der Ball liegt bei Russland

Die Unterstützer der Ukraine berieten am Samstag bei einer Videokonferenz unter der Leitung des britischen Premierministers Keir Starmer über die angestrebte Waffenruhe.

Alle seien einig gewesen, „dass der Ball nun in Russlands Feld liegt“, sagte Starmer nach den Beratungen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und etwa 20 weiteren Staats- und Regierungschefs sowie den Spitzen von NATO und EU.

Die Teilnehmer des virtuellen Gipfels hätten sich darauf verständigt, „kollektiven Druck“ auf Russland auszuüben, um Moskau zur Annahme des Waffenruhe-Plans zu bewegen, sagte Starmer. Um auf eine Waffenruhe vorbereitet zu sein, sollen die Militärchefs seiner sogenannten Koalition der Willigen nun am Donnerstag in London über Einzelheiten einer möglichen Friedenstruppe beraten.

Die italienische Ministerpräsident Giorgia Meloni schloss eine Beteiligung an einer möglichen Friedenstruppe allerdings erneut aus. (afp/red)



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