Venezuelas Außenminister: US-Zerstörer fängt „harmloses“ Fischerboot ab
Venezuela hat den USA vorgeworfen, ein Fischerboot vor der Küste des südamerikanischen Landes acht Stunden lang festgesetzt zu haben.
Das Boot mit neun Fischern an Bord sei am Freitag in der ausschließlichen Wirtschaftszone Venezuelas von dem Zerstörer „USS Jason Dunham“ „illegal und feindselig“ aufgebracht worden, sagte Außenminister Yván Gil am Samstag. 18 bewaffnete Einsatzkräfte hätten „das kleine, harmlose Boot“ besetzt.
Gil wertete den Vorfall als „direkte Provokation“. Er rief die USA auf, „diese Aktionen, die die Sicherheit und den Frieden in der Karibik gefährden, sofort einzustellen“. Das für die Region zuständige US-Militärkommando äußerte sich auf AFP-Anfrage zunächst nicht zu den Vorfall.
Kampf gegen Drogenkartelle
Die Spannungen zwischen den USA und Venezuela hatten sich in den vergangenen Wochen verschärft. Washington hatte im August Kriegsschiffe in die Karibik geschickt und dies mit dem Kampf gegen Drogenkartelle begründet.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump wirft Maduro vor, ein großes Drogenkartell anzuführen. Der linksgerichtete Maduro sieht in den militärischen Drohgebärden der USA „die größte Bedrohung“ für Lateinamerika seit hundert Jahren.
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Anfang September hatten US-Streitkräfte nach Angaben Trumps ein aus Venezuela kommendes Schiff mit Rauschgift an Bord beschossen und elf Besatzungsmitglieder getötet. Maduros Regierung verurteilte dies als „außergerichtliche Hinrichtungen“.
Militärübungen für Jugendliche
Der sozialistische Staatschef forderte die Venezolaner auf, sich der von seinem Vorgänger Hugo Chávez gegründeten Miliz anzuschließen.
Am 12. September rief Maduro Reservisten, Milizionäre und junge Venezolaner zu Militärübungen in den Kasernen des Landes auf. Dort sollten sie am Samstag lernen, „wie man für die Verteidigung des Vaterlandes schießt“.

Mitglieder der Bolivarischen Nationalmiliz nehmen am 13. September 2025 an einer militärischen Ausbildung in Fuerte Tiuna in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, teil. Der venezolanische Präsident Maduro rief dazu auf, sich ausbilden zu lassen und „das Schießen zu lernen“. Foto: Pedro Matteo/AFP via Getty Images
Die USA erkennen die venezolanische Präsidentschaftswahl von 2024 nicht an, nach der sich Maduro zum Sieger erklärt hatte. Die Opposition spricht von Wahlbetrug, ihr Kandidat González Urrutia beanspruchte den Sieg für sich. In der Folge kam es in Venezuela zu gewaltsamen Protesten mit 28 Toten und mehr als 2.400 Festnahmen. González Urrutia ging ins Exil nach Spanien. (afp/ks)
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