Verhandlungen dauern an: Hamas stimmt Freilassung von zehn israelischen Geiseln zu

US-Präsident Trump sieht weiterhin die Chance auf eine Waffenruhe in Gaza. Wenn nicht diese, dann vielleicht nächste Woche. Die Hamas spricht von ungelösten Fragen – stimmt aber in einem Punkt zu.
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Palästinenser inspizieren die Schäden eines israelischen Angriffs auf das Flüchtlingslager Al-Shati, westlich von Gaza-Stadt, am 9. Juli 2025.Foto: Omar Al-Qattaa/AFP via Getty Images
Epoch Times10. Juli 2025

Die radikalislamische Hamas hat der Freilassung von zehn israelischen Geiseln zugestimmt. Dies sei bei „schwierigen“ Waffenruhe-Verhandlungen mit Israel vereinbart worden, hieß es in einer Erklärung der Hamas von gestern. Weitere zentrale Verhandlungspunkte, etwa die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen oder ein Rückzug der israelischen Armee aus dem Palästinensergebiet, seien weiter ungeklärt.

Israel und die Hamas verhandeln seit Sonntag in indirekten Gesprächen über ein neues Abkommen. Auf dem Tisch liegt ein Vorschlag der internationalen Vermittler für eine 60-tägige Feuerpause.

Ägypten und Katar vermitteln zwischen den beiden Konfliktparteien. Nach israelischem Erkenntnisstand sind noch mindestens 20 Geiseln in Gaza am Leben. Hinzu kommen die Leichen von 28 Verschleppten.

Trump zu Gaza-Deal: vielleicht auch nächste Woche

Die US-Regierung hatte ihre Hoffnung auf eine Waffenruhe bis Ende dieser Woche geäußert – Präsident Donald Trump hält nun auch die nächste Woche für möglich. Auf die Frage eines Journalisten, für wie realistisch er eine Waffenruhe im Gazastreifen halte, sagte er: „Ich glaube, wir haben diese Woche eine Chance – oder nächste Woche.“

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Trump hatte sich in den vergangenen Tagen zwei Mal mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington getroffen und über Gaza gesprochen.

Netanjahu betonte während eines Treffens mit Trump, seine Regierung konzentriere sich auf Bemühungen um die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen. Darüber hinaus sei die Vernichtung der Hamas weiterhin ein zentrales Ziel Israels.

Israels Außenminister Gideon Saar bekräftigte seinerseits den Willen seiner Regierung zu einer Einigung.

„Israel ist ernsthaft bestrebt, ein Geisel- und Waffenstillstandsabkommen zu erreichen. Ich glaube, dass das machbar ist“.

Wieder Raketenalarm in Israel

Unterdessen gab es am frühen Morgen in Israel wieder Raketenalarm. Es sei erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen worden, teilte die israelische Armee mit. Die Huthi-Miliz im Jemen greift seit Beginn des Gaza-Kriegs immer wieder Israel sowie Handelsschiffe mit angeblichem Bezug zu Israel an.

Nach US-Angaben versenkten die Huthi im Roten Meer das Handelsschiff „Eternity C“ und tötete dabei Menschen. Die genaue Zahl ist unklar. Zudem seien „viele überlebende Crewmitglieder“ festgenommen worden, hieß es in einer Nachricht der diplomatischen Vertretung der USA im Jemen auf X. „Wir fordern ihre sofortige und bedingungslose Freilassung.“

Die wie die Hamas mit dem Iran verbündete Huthi teilten mit, mehrere Besatzungsmitglieder des Schiffes seien „gerettet“ und an einen „sicheren Ort“ gebracht worden.

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Wadephul trifft sich mit Israels Außenminister

Bundesaußenminister Johann Wadephul will heute in Wien mit seinem israelischen Kollegen Gideon Saar sowie Österreichs Außenministerin Beate Meinl-Reisinger über Gaza und das iranische Nuklearprogramm sprechen.

Er forderte Israel vor dem Treffen auf, „hunderttausende“ Palästinenser im Gazastreifen „vor dem Hungertod zu bewahren und zu versorgen“. „Das ist Israels Pflicht, die internationalen Hilfsorganisationen müssen sofort umfassenden Zugang erhalten, um die humanitäre Hilfe zu den Menschen bringen zu können.“

Wadephul forderte zudem die islamistische Hamas auf, die Waffen niederzulegen und die nach wie vor im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freizulassen. Unter den Geiseln seien noch immer deutsche Staatsbürger, fuhr der CDU-Politiker fort. „Daher werden wir weiterhin alles unternehmen, um einen Waffenstillstand mit zu vermitteln.“

Für einen dauerhaften Frieden bräuchten die Palästinenser eine Zukunft, im Gazastreifen, im Westjordanland und in Ostjerusalem – jedoch ohne die im Gazastreifen herrschende Hamas, erklärte Wadephul weiter. „Nie wieder darf ein Massaker wie am 7. Oktober 2023 verübt werden.“ Die

„Hamas muss endlich die Waffen niederlegen und alle Geiseln freilassen, damit das Sterben ein Ende findet“.

Israels Armee teilte derweil mit, sie habe mit der Umstellung der Stadt Beit Hanun im Norden Gazas begonnen. „Die Truppen sind im Einsatz, um Terroristen auszuschalten und die terroristische Infrastruktur sowie die militärischen Kapazitäten der Hamas in dem Gebiet zu zerstören.“ In Beit Hanun waren am Montag fünf israelische Soldaten durch eine am Straßenrand platzierte Bombe getötet worden. (afp/dpa/red)



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