Verhandlungen über 60-tägige Gaza-Waffenruhe stocken

Israel und die Hamas werfen sich am Wochenende gegenseitig vor, eine Einigung bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung weiterer Geiseln zu verhindern.
Die Hamas habe einen Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe zurückgewiesen und errichte immer neue Hindernisse, erklärte ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter. Zuvor hatten Palästinenservertreter kritisiert, Israel torpediere die Waffenruhe-Gespräche mit seinem Beharren auf einen Verbleib seiner Armee in Teilen des Gazastreifens. Derweil setzte Israel seinen Militäreinsatz unvermindert fort.
Indirekte Verhandlungen in Katar
Die Hamas lehne jeden Kompromiss ab und begleite die Gespräche mit einer „Kampagne der psychologischen Kriegsführung“, sagte der israelische Regierungsvertreter am Samstagabend. So habe die radikalislamische Organisation den von Katar vorgelegten Vorschlag für die 60-tägige Waffenruhe abgelehnt.
Israel beharre darauf, in mehr als 40 Prozent des Gazastreifens militärisch präsent zu bleiben, hieß es von der Hamas. Es gebe hingegen „Fortschritte“ in der Frage der Lieferung humanitärer Hilfe für den Gazastreifen und beim Austausch von Geiseln gegen in Israel inhaftierte Palästinenser.
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Delegationen beider Seiten führen derzeit in Katar indirekte Verhandlungen über eine neue Feuerpause in dem seit Oktober 2023 andauernden Krieg. Die USA, Ägypten und Katar fungieren dabei als Vermittler.
Am Mittwoch hatte sich die Hamas grundsätzlich zur Freilassung von zehn israelischen Geiseln bereiterklärt, die seit mehr als eineinhalb Jahren im Gazastreifen festgehalten werden.
Treibstoffknappheit und Angriffe
Israel setzte seine Angriffe am Wochenende fort. Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz warf der israelischen Armee vor, bei Luftangriffen im Gazastreifen am Sonntag mindestens 31 Menschen getötet zu haben.
Zivilschutz-Sprecher Mahmud Bassal sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei mehreren Angriffen in der Nacht und am frühen Morgen seien unter anderem in der Stadt Gaza acht Menschen getötet worden, darunter Frauen und Kinder. Bei einem weiteren israelischen Luftangriff auf ein Haus im Flüchtlingslager Nusseirat im Zentrum des Gazastreifens habe es zehn Tote gegeben.
Die israelische Armee erklärte auf Anfrage von AFP, sie prüfe die Angaben. Am 12. Juli hatte sie mitgeteilt, Kampfjets hätten mehr als 35 „Hamas-Terror-Ziele“ bei Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen getroffen. Die Angaben der Konfliktparteien können nicht unabhängig überprüft werden.
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Der Gaza-Krieg geht mit einer humanitären Krise einher. UN-Organisationen warnten in einer gemeinsamen Erklärung, dass die Treibstoffknappheit im Gazastreifen ein „kritisches Ausmaß“ erreicht habe.
Wegen der akuten Versorgungskrise hoffen viele Menschen im Gazastreifen auf Verhandlungsfortschritte. „Genug!“, appellierte etwa Mahmud al-Tschami, ein Palästinenser in Nusseirat, an die Verhandler, die humanitäre Krise im Gazastreifen zu lindern.
In Tel Aviv demonstrierten erneut tausende Menschen für die Freilassung der Geiseln. „Derzeit gibt es eine günstige Gelegenheit, um alle Geiseln nach Hause zu holen, aber das wird nicht lange der Fall sein“, sagte Eli Sharabi, eine ehemalige Geisel. Er war im Februar von der Hamas freigelassen worden. (afp/red)
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