Neue Sanktionen: London wirft Moskau Verschleppung ukrainischer Kinder vor

Weil sie an der Verschleppung ukrainischer Kinder beteiligt sein sollen, hat Großbritannien gegen mehrere russische Beamte und Organisationen Sanktionen verhängt. Insgesamt acht Beamte und drei Organisationen, die an den russischen Staat angegliedert seien, würden sanktioniert, teilte die britische Regierung am Mittwoch mit.
Die Ukraine wirft den russischen Behörden vor, aus den von Moskau kontrollierten ukrainischen Gebieten tausende Kinder aus Kinderheimen und anderen staatlichen Einrichtungen nach Russland verschleppt zu haben. Wegen des Vorwurfs der Zwangsverschleppung ukrainischer Kinder hatte der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) im März 2023 einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgestellt.
Umerziehungsprogramme für ukrainische Kinder
Mehr als 19.500 ukrainische Kinder wurden nach Angaben der britischen Regierung bislang „zwangsweise“ nach Russland „verschleppt oder deportiert“. Davon seien 6.000 in ein „Netzwerk aus Umerziehungslagern“ gebracht worden. Dort würden die Kinder einer „Indoktrination“ unterzogen, die darauf abziele, „ihre ukrainische Identität zu untergraben und pro-russische Gefühle zu wecken“, erklärte das britische Außenministerium.
Die nun beschlossenen Sanktionen richteten sich vor allem gegen die Stiftung Achmat Kadyrow, „die Umerziehungsprogramme für ukrainische Kinder und Jugendliche“ organisiere, bei denen sie „militärische Trainings“ absolvieren müssten, hieß es weiter. Die Präsidentin der Organisation, Aymani Kadyrowa, wurde demnach ebenfalls sanktioniert. Sie ist die Mutter des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow.
Neue Sanktionen
Der britische Außenminister David Lammy erklärte, „die Politik des Kremls“, ukrainische Kinder zwangsweise zu deportieren, zu indoktrinieren und zu militarisieren, sei „verachtenswert“. Sie zeige die „Tiefen der Verderbtheit“, die Putin erreiche, „um die ukrainische Sprache, Kultur und Identität auszulöschen“.
Großbritannien hatte bereits im November Sanktionen gegen russische Beamte und Organisationen verhängt, die in Verbindung mit der Verschleppung von Kindern stehen.
Die russische Regierung bestritt die Vorwürfe der Kindesentführung bereits und spricht davon, Kinder und Familien aus den Kriegsgebieten zu evakuieren. Sie seien demnach freiwillig nach Russland gegangen. (afp/red)
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