Versteckte Uhren und Manschettenknöpfe: Weitere Anklage gegen René Benko
Die österreichische Staatsanwaltschaft hat eine zweite Anklage wegen Betrugs gegen den Unternehmer René Benko erhoben. Dem Gründer des Signa-Konzerns und einer Mitangeklagten werden „betrügerische Krida“ vorgeworfen, wie am Donnerstag die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) mitteilte. Als Krida werden in Österreich Konkursvergehen bezeichnet. In der Anklage geht es unter anderem um versteckte Uhren und Manschettenknöpfe.
250.000 Euro in Bargeld und Uhren beiseitegeschafft
Die Staatsanwaltschaft wirft Benko nach eigenen Angaben vor, „im Rahmen seiner Insolvenz als Einzelunternehmer die Befriedigung von Gläubigerforderungen verhindert beziehungsweise geschmälert zu haben“, indem er Vermögenswerte beiseitegeschafft haben soll. Konkret betreffe dies „Bargeld in Höhe von 120.000 Euro sowie zusätzlich elf hochpreisige Uhren sowie Manschettenknöpfe, Uhrenarmbänder und anderes im Gesamtwert von fast 250.000 Euro.“
„Der anklage gegenständliche Schadensbetrag beläuft sich damit auf fast 370.000 Euro“, erklärte die WKStA. „Der Strafrahmen beträgt ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe.“ Die genannten Vermögenswerte waren den Angaben zufolge „in einem Tresor im Haus von Angehörigen verborgen gewesen“. Die Mitangeklagte soll zur Tat beigetragen haben.
Die WKStA hatte im Juli bereits eine erste Anklage wegen Betrugs gegen Benko erhoben. Auch in ihr wurde dem Gründer des Signa-Konzerns „betrügerische Krida“ vorgeworfen, konkret ging es um „die Anmietung eines Hauses, die wirtschaftlich und sachlich unvertretbar war“, sowie um eine Schenkung an Angehörige von 300.000 Euro
Benkos Signa Holding hatte Ende 2023 Insolvenz angemeldet. Die WKStA ermittelt in diesem Zusammenhang „wegen schweren Betrugs, betrügerischer Krida, Untreue, Förderungsmissbrauchs und Gläubigerbegünstigung“ gegen mehr als ein Dutzend Beschuldigte und zwei Verbände. Den Gesamtschaden beziffert sie derzeit auf rund 300 Millionen Euro.
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Benko, der mit 17 Jahren die Schule abgebrochen hatte, hatte mit dem Kauf von Immobilien ein Millionen-Vermögen angehäuft. Neben der Warenhauskette Galeria gehörten auch das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin und das berühmte Chrysler Building in New York zur Signa Holding.
Dem rasanten Aufstieg folgte aber ein ebenso steiler Abstieg. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und hausgemachte Probleme hatten den Handels- und Immobilienkonzern in Schieflage gebracht. Im März 2024 stellte Benko einen Antrag auf Privatinsolvenz. Auch in Deutschland wurden Ermittlungen gegen ihn eingeleitet. (afp/red)
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