Viel Lob für Einigung von Baku und Eriwan – Iran will „Trump-Korridor“ nicht erlauben

Die Friedensvereinbarung zwischen Armenien und Aserbaidschan wird weithin begrüßt. Außenminister Wadephul nennt die Einigung „ein neues Kapitel“ in der Geschichte beider Staaten. Russland äußerte sich vorsichtig optimistisch. Kritik kam aus Teheran: Der Iran werde die Schaffung eines solchen Korridors nicht erlauben.
Titelbild
Kaskadentreppen in Eriwan, der Hauptstadt Armeniens.Foto: KrimKate / iStock
Epoch Times10. August 2025

Die von Armenien und Aserbaidschan im Beisein von US-Präsident Donald Trump geschlossene Friedensvereinbarung ist international weitgehend begrüßt worden. Auch Russland äußerte sich am Wochenende vorsichtig optimistisch. Scharfe Kritik kam dagegen aus dem Iran.

Teheran lehnt vehement einen möglichen Korridor zwischen Aserbaidschan und dessen Exklave Nachitschewan ab, der Iran von Armenien abschneiden würde und von den USA als „Trump-Straße für Internationalen Frieden und Wohlstand“ angekündigt wurde.

Iran will einen solchen Korridor nicht erlauben

Baku strebt seit langem danach, sein Territorium mit der an Armenien, die Türkei und den Iran grenzenden Exklave Nachitschewan zu verbinden. Die Verbindung würde jedoch den Zugang des Iran zu Armenien abschneiden – entsprechend fiel die Reaktion in Teheran aus.

Der Iran werde die Schaffung eines solchen Korridors nicht erlauben, erklärte ein Berater des geistlichen Oberhauptes Ayatollah Ali Chamenei. Es handele sich um „eine unmögliche Idee, und dies wird nicht geschehen“, sagte Ali Akbar Welajati. „Mit der Umsetzung dieses Plans wird die Sicherheit des Südkaukasus gefährdet.“

[etd-related posts=“5212182,5213058″]

Vorsichtig optimistisch über die Einigung der beiden früheren Sowjetrepubliken äußerte sich dagegen Moskau, das in der Region noch immer großen Einfluss hat und ein enger Verbündeter Irans ist.

Das Treffen in Washington „verdient eine positive Bewertung“, sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa. „Wir hoffen, dass dieser Schritt dazu beiträgt, die Friedensagenda voranzutreiben.“

Es müsse aber vor allem die Vereinbarung zu dem Transitkorridor noch „genauer analysiert“ werden, fügte Sacharowa hinzu. Sie verwies zudem darauf, dass russische Truppen in der Region vor Ort seien.

Politische Karte von Aserbaidschan mit der Hauptstadt Baku, Staatsgrenzen, wichtigsten Städten, Flüssen und Seen. Englische Beschriftung. (Illustration) Foto: PeterHermesFurian/iStock

Lob von NATO, EU, Berlin und London

Lob gab es von der NATO, der EU, Deutschland und Großbritannien. Eine NATO-Sprecherin würdigte dabei auch die Rolle Trumps.

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) begrüßte die Einigung zwischen Armenien und Aserbaidschan als „ein neues Kapitel“ in der Geschichte zwischen beiden Ländern. Der britische Außenminister David Lammy erklärte, das Vereinigte Königreich sei bereit, „den Frieden im Südkaukasus zu unterstützen, sofern beide Seiten ihre Verpflichtungen einhalten“.

Die Türkei nannte die Vereinbarung „eine äußerst wichtige Entwicklung für die Förderung des Friedens und der Stabilität in der Region“. Ankara ist ein traditioneller Verbündeter des turksprachigen Aserbaidschans – und Rivale des Irans beim Kampf um Einfluss in der Region. Aserbaidschan unterhält zudem gute Beziehungen zu Irans Erzfeind Israel. (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion