Die Themen des NATO-Gipfels – Verteidigungsausgaben und Waffenproduktion

Der diesjährige NATO-Gipfel in den Niederlanden zielt unter anderem auf höhere Verteidigungsausgaben und stärkere Waffenproduktion ab.
Titelbild
Der nächste NATO-Gipfel ist in Den Haag, Niederlande.Foto: Remko de Waal/anp/afp/aus via Getty Images
Epoch Times21. Juni 2025

In Kürze:

5% des BIP für Verteidigungsausgaben gewinnt an Zustimmung
Waffenproduktion hinkt hinter dem Produktionsplan zurück
Ukraine NATO-Beitritt voraussichtlich nicht geplant
Iran Konflikt nicht im Fokus der NATO, je nach Lage und Eingriff der USA

 

Die 32 Staats- und Regierungschefs der NATO treffen sich ab Dienstag in Den Haag zu ihrem alljährlichen Gipfel. Im Mittelpunkt steht die Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Während bei diesem Thema größtenteils Einigkeit herrscht, bergen andere Konfliktpotenzial. Ein Überblick:

Verteidigungsausgaben

Spätestens seit Beginn des Ukraine-Russland-Kriegs ist den NATO-Partnern bewusst, dass sie ihre Verteidigungsfähigkeiten stärken müssen. Die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben, wird bei dem Gipfel wohl beschlossen werden.

Der Vorschlag von NATO-Generalsekretär Mark Rutte, die fünf Prozent in 3,5 Prozent „harte“ Verteidigungs- und 1,5 Prozent verteidigungsrelevante Ausgaben aufzuteilen, verschafft den NATO-Ländern dabei einen gewissen Spielraum. Dennoch kam zuletzt noch Kritik aus der Slowakei und Spanien.

[etd-related posts=“5152721″]

Die Verhandlungen bis zum Gipfel dürften sich vor allem um den Zeitrahmen drehen. Der ursprüngliche Rutte-Vorschlag sah 2032 als Ziel vor. Den baltischen Ländern ist das zu spät, den Südeuropäern zu früh. Vom Tisch scheint indes der Vorschlag zu sein, eine jährliche Erhöhung von 0,2 Prozentpunkten festzulegen.

Die meisten Nato-Länder, darunter Deutschland, haben dem Vorschlag bereits zugestimmt. Allerdings gibt es auch wenige Tage vor dem Gipfel noch Widerstand.

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico nannte das Fünf-Prozent-Ziel in einem Beitrag im Onlinedienst Facebook „absurd“. Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez bezeichnete es in einem Brief an Rutte als „unvernünftig“ und „kontraproduktiv“.

[etd-related posts=“5166631″]

Waffenproduktion

Im direkten Zusammenhang mit der Verteidigungsbereitschaft und steigenden Rüstungsausgaben steht die Waffenproduktion. NATO-Generalsekretär Rutte sagte kürzlich, die Lieferung eines Luftabwehrsystems Patriot würde aktuell zehn Jahre dauern. Auch bei Artilleriemunition haben die Verbündeten Mühe, die versprochenen Mengen an die Ukraine zu liefern.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) forderte „neue Instrumente“. Zu den möglichen Maßnahmen gehören die Vereinheitlichung von Standards, gemeinsame Beschaffung und Bürokratieabbau. Parallel zum Gipfel findet ein Rüstungsindustrieforum mit rund 300 Teilnehmern statt.

Ukraine-Russland

Anders als bei den vorherigen NATO-Gipfeln wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj keine prominente Rolle spielen. Ein klares Bekenntnis zu einem NATO-Beitritt der Ukraine wird es voraussichtlich nicht geben.

Entsprechend der Diskussion um die Ukraine ist die Formulierung zu Russland Gegenstand intensiver Verhandlungen. NATO-Generalsekretär Rutte hat Russland wiederholt als „größte“ Bedrohung für die Verteidigungsallianz bezeichnet.

Die Regierung in Washington unter US-Präsident Donald Trump ist in ihrer Formulierung vorsichtiger.

[etd-related posts=“5057631″]

Naher Osten

Der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen sowie zwischen Israel und dem Iran stehen eigentlich nicht im Fokus der NATO.

[etd-related posts=“5164772″]

Generalsekretär Rutte rief nach Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran zur Deeskalation  auf. Das Thema wird jedoch zweifellos am Rande des Gipfels besprochen werden. Sollten die USA aktiv in das Kampfgeschehen eingreifen, dürfte es das dominierende Thema in Den Haag werden. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion