Von Hamas übergebene Leichen identifiziert – Vance trifft Netanjahu

Nach dem Waffenruhe-Abkommen muss die Hamas jetzt noch die Überreste von 13 Entführten übergeben. Die USA üben Druck auf die Islamisten aus, sich an die Vereinbarung zu halten.
Die USA pochen auf Einhaltung der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. (Archivbild)
Die USA pochen auf Einhaltung der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. (Archivbild)Foto: Leo Correa/AP/dpa
Epoch Times22. Oktober 2025

Bei den zwei zuletzt von der islamistischen Hamas im Gazastreifen übergebenen Leichen handelt es sich nach israelischen Angaben um die sterblichen Überreste aus Israel entführter Geiseln.

Das bestätigte das israelische Militär in der Nacht. Eines der beiden Opfer wurde als Arie Salmanowich identifiziert, bei dem anderen handele es sich um den getöteten Soldaten Tamir Adar.

13 Fehlen noch

Die Hamas hatte im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens zugesagt, insgesamt 28 tote Geiseln zu übergeben. Noch werden 13 der Leichen im Gazastreifen vermutet – wobei fraglich ist, ob die sterblichen Überreste letztlich wirklich in allen Fällen ausgehändigt werden.

Die Hamas beruft sich darauf, dass es nach zwei Jahren Krieg und großflächiger Zerstörung im Gazastreifen extrem schwierig sei, aller Leichen habhaft zu werden.

Nach Informationen der israelischen Armee war Salmanowich beim Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023 lebend aus seinem Haus entführt worden.

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Man gehe davon aus, dass er am 17. November 2023 in Gefangenschaft ermordet wurde, teilte die Armee mit. Salmanowich sei zum Zeitpunkt seines Todes 85 Jahre alt gewesen.

Adar sei am Tag des Überfalls bei der Verteidigung eines Kibbuz getötet und seine Leiche von der Terrororganisation Volksfront für die Befreiung Palästinas verschleppt worden, hieß es. Adar sei zum Zeitpunkt seines Todes 38 Jahre alt gewesen. Er hinterlässt laut „Times of Israel“ seine Frau und zwei Kinder.

Vance trifft Netanjahu

Die USA pochen zwar auf die Entwaffnung der Hamas, setzen dafür bislang aber keine zeitliche Frist. Das erklärte Vizepräsident Vance in Israel auf eine entsprechende Frage von Journalisten.

Vieles sei in der aktuellen Lage unvorhersehbar, sagte Vance. Er betonte zugleich, die Hamas müsse sich an die Vereinbarungen halten. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor erklärt, die Terrororganisation habe versichert, dass sie sich „anständig benimmt“. Sollte sie das nicht tun, werde man sie „auslöschen“ – das wisse die Hamas.

Die Terrororganisation bekräftigte in einer Mitteilung ihre Entschlossenheit, das Abkommen zur Beendigung des Krieges umzusetzen.

Vance will heute am Vormittag Netanjahu treffen und auch ein Gespräch mit Israels Präsident Izchak Herzog führen.

Die beiden bereits zuvor angereisten US-Sonderbeauftragten Steve Witkoff und Jared Kushner hatten Netanjahu laut dem „Wall Street Journal“ deutlich vermittelt, dass Reaktionen Israels auf mutmaßliche Verstöße der Hamas gegen das Waffenruhe-Abkommen verhältnismäßig sein müssten.

Die Warnungen erfolgten angesichts gewaltsamer Zusammenstöße in den vergangenen Tagen zwischen Israels Armee und der Hamas im Gazastreifen.

Vance bittet um Geduld

Bezüglich der Rückgabe der noch im Küstenstreifen verbliebenen toten Geiseln durch die Hamas bat Vance um Geduld.

Die Bergung der Leichen sei schwierig und könne nicht „über Nacht erfolgen“, sagte er Journalisten in Israel. Einige Opfer seien unter Tonnen von Trümmern begraben, bei anderen sei gänzlich unklar, wo sie sich befinden.

Auch die Hamas beruft sich darauf, dass es nach zwei Jahren Krieg und großflächiger Zerstörung in Gaza schwierig sei, aller Leichen habhaft zu werden. Man stehe bei der Bergung vor extremen Schwierigkeiten, setze die Bemühungen aber weiter fort, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Im Zuge ihres Massakers am 7. Oktober 2023 hatten die Terroristen etwa 1.200 Menschen in Israel getötet und mehr als 250 in den angrenzenden Gazastreifen verschleppt. Das Massaker löste den Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas aus.

Am Montag vergangener Woche ließen die Islamisten die letzten 20 lebenden Geiseln frei. Die erste Phase einer seit dem 10. Oktober geltenden Waffenruhe sieht die Übergabe aller lebenden und toten Geiseln an Israel vor.

Bericht: Netanjahu entlässt Sicherheitsberater

Am Dienstag entließ Israels Ministerpräsident Netanjahu seinen nationalen Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi mit sofortiger Wirkung, wie die „Times of Israel“ berichtete.

Hanegbi soll sich Berichten zufolge gegen Netanjahus Plan zur Einnahme der Stadt Gaza im Norden des Gazastreifens im Sommer sowie gegen den erfolglosen Luftangriff auf Hamas-Führer in Katar ausgesprochen haben.

Die Aufgabe des nationalen Sicherheitsberaters wird demnach von Hanegbis bisherigem Stellvertreter Gil Reich übernommen.  (dpa/red)



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