Wahl in Bolivien: Fünf wissenswerte Dinge über den Andenstaat – legaler Anbau von Koka auf 22.000 Hektar

Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise finden in Bolivien am Sonntag Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Fünf wissenswerte Dinge über den Andenstaat mit der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt und einem besonderen Verhältnis zum Kokain.
Schwindelerregende Höhen
Die bolivianische Verwaltungshauptstadt La Paz liegt auf 3.657 Metern Höhe – damit gilt die Metropole mit rund 2 Millionen Einwohnern als der höchstgelegene Regierungssitz der Welt.
Besucher klagen oft über Symptome der Höhenkrankheit, darunter Schwindel, Kopfschmerzen, Unwohlsein und Atemnot.
Anbau von Koka
Bolivien erlaubt den Anbau von Kokasträuchern für die Produktion von Tees, für religiöse Rituale und zum Kauen: Kokablätter sind wirksam gegen die Höhenkrankheit.
Die Pflanze ist jedoch auch die Hauptzutat der Droge Kokain. Der scheidende Präsident Luis Arce setzte sich für eine weitere Legalisierung der Pflanze ein, um weitere Produkte wie Kokasüßigkeiten oder Kokazahnpasta zu Exportartikeln machen zu können.
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Auf 22.000 Hektar ist der Anbau von Koka in Bolivien legal gestattet. Nach Angaben des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung beträgt die tatsächliche Anbaufläche jedoch rund 31.000 Hektar.
Ein beträchtlicher Teil der Produktion landet demnach im weltweiten Kokainhandel.
Indigener Ex-Präsident
Das am längsten amtierende Staatsoberhaupt Südamerikas war mit Evo Morales zugleich der erste indigene Präsident Boliviens: Der frühere Kokafarmer trat 2006 an und war mehr als 13 Jahre lang im Amt.
In seiner Ära ging die Armut im Land zurück, weshalb der von seinen Landsleuten nur „Evo“ genannte Morales lange Zeit sehr beliebt war – bis er versuchte, die Verfassung zu umgehen, und eine vierte Amtszeit anstrebte. Morales gewann zwar die Wahl im Jahr 2019, trat aber nach heftigen Protesten zurück und floh vorübergehend aus dem Land.
Naziversteck
Der NS-Verbrecher Klaus Barbie war einer von vielen Nationalsozialisten, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Bolivien Schutz vor juristischer Verfolgung fanden.
Eine Recherche von „Der Spiegel“ enthüllte, dass Barbie eine entscheidende Rolle für die Entwicklung des internationalen Kokainhandels gespielt hatte: In den 60er- und 70er-Jahren beriet er die bolivianische Militärdiktatur und stellte den Kontakt zu einem örtlichen Drogenbaron her. Der frühere Gestapochef von Lyon wurde 1983 nach Frankreich ausgeliefert, wo er acht Jahre später im Gefängnis starb.
Che Guevaras letzter Atemzug
In Bolivien führte der legendäre linksgerichtete Revolutionär Ernesto „Che“ Guevara 1967 seine letzte Guerillaaktion an. Die bolivianische Armee nahm den gebürtigen Argentinier gefangen und ließ ihn im Alter von 39 Jahren in dem südöstlich gelegenen bolivianischen Dorf La Higuera hinrichten.
Erst drei Jahrzehnte später wurden seine sterblichen Überreste in einem namenlosen Massengrab entdeckt und nach Kuba gebracht. Dort wurde er mit militärischen Ehren bestattet und wird bis heute als Nationalheld verehrt. (afp/red)
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