Chikungunya breitet sich in China aus – WHO warnt global

In Kürze:
Die WHO warnt vor einer weltweiten Epidemie von Chikungunya, bei der Fieber und starke Gelenkschmerzen die Symptome sind.
Mücken können die Krankheit übertragen, die überwiegend tropischen und suptropischen Regionen auftritt.
2004 ist es schon einmal zu einer Epidemie gekommen – in Inselstaaten des Indischen Ozeans.
In Europa ist das Virus sehr selten, die Gegebenheiten für einen Ausbruch seien jedoch gegeben.
In Südchina breitet sich seit Kurzem das von Mücken übertragene Chikungunya-Virus rasch aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt auch vor einer Verbreitung in anderen Teilen der Welt.
In der chinesischen Millionenstadt Foshan in der Provinz Guangdong verzeichneten die Behörden bislang 2.659 Fälle, wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete. 53 Krankenhäuser in der Stadt mit zusammen mehr als 3.600 mückengeschützten Betten wurden demnach für die Behandlung der Infektionskrankheit ausgewiesen. Die bisherigen Fälle seien alle leicht verlaufen.
Die Ausbreitung in Südchina veranlasste Peking zu einer Warnung. In der Hauptstadt hätten die Behörden gelegentlich Fälle des Virus nachgewiesen. Mit steigendem internationalem Reiseverkehr bleibe die Gefahr weiterer eingeschleppter Fälle jedoch bestehen, hieß es in einer Mitteilung. Wer vorbeugen wolle, könne Brutstätten von Mückenlarven wie Blumentöpfe entfernen oder die Mücken mit chemischen Mitteln töten, empfahl die Behörde. Zudem schütze lange Kleidung vor Stichen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer weltweiten Epidemie der von Mücken übertragenen Viruserkrankung Chikungunya gewarnt. Die Krankheit sei bereits in 119 Ländern nachgewiesen worden, „wodurch 5,6 Milliarden Menschen gefährdet sind“, sagte WHO-Sprecherin Diana Rojas Alvarez am Dienstag vor Journalisten in Genf. „Wir schlagen frühzeitig Alarm, damit die Länder sich rechtzeitig vorbereiten.“
In tropischen und subtropischen Regionen
Chikungunya ist eine durch Stechmücken übertragene Virusinfektion, die in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet ist. Die Erkrankung verursacht hohes Fieber und starke Gelenkschmerzen, die bei vielen Betroffenen über Wochen bis Monate anhalten können. Schwere Verläufe sind selten, treten jedoch insbesondere bei älteren oder schwer vorerkrankten Menschen auf.
2004 und 2005 war es bereits zu einer großen Epidemie in Inselstaaten des Indischen Ozeans gekommen, bei der rund eine halbe Million Menschen erkrankte. „Heute beobachtet die WHO das gleiche Muster“, erklärte die WHO-Sprecherin. Das Virus breite sich im Indischen Ozean aus, aber auch in Madagaskar, Somalia und Kenia sowie in Südasien.
Tropische Stechmücke verbreitet sich in Europa
Die Verbreitung der Tigermücke und hohe Temperaturen begünstigen das Vordringen dieses Erregers auch in Europa. Dort sind zwar bislang vor allem Fälle von Menschen bekannt, die sich in Ländern mit großen Chikungunya-Ausbrüchen aufgehalten haben. Aber im Mittelmeerraum gibt es vermehrt lokal übertragene Fälle. Anfang Juli wurde nahe der deutschen Grenze eine örtliche Ansteckung entdeckt. Das war südlich der französischen Stadt Straßburg.
In Deutschland sind die Mücken in Baden-Württemberg und im Rhein-Main-Gebiet von Hessen und Rheinland-Pfalz weit verbreitet, darüber hinaus aber auch punktuell in Bayern, Thüringen, Berlin und Nordrhein-Westfalen, erklärte das Robert Koch-Institut.
Seit vergangenem Jahr sind in Deutschland zwei Impfstoffe zugelassen worden, Ixchiq und Vimkunya. Wegen vereinzelter Berichte über schwere Nebenwirkungen bei älteren Menschen wird Ixchiq aber derzeit von der Europäischen Arzneimittelagentur überprüft.
Der Name Chikungunya stammt aus einer Lokalsprache im Süden Tansanias und bedeutet so viel wie „Gekrümmt Gehende“. Er bezieht sich auf die Körperhaltung der Infizierten, die stark unter Gelenkschmerzen leiden. In der Region Tansanias wurde die Krankheit Anfang der 50er Jahre erstmals beschrieben. (afp/dpa/red)
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