Wie lange bleibt Elon Musk im Weißen Haus? Trump spricht Klartext

Steht Elon Musk vor dem Abschied aus der US-Arbeitsgruppe für Regierungseffizienz „Department of Government Efficiency“ (DOGE)? Über seinen möglichen Rückzug wird seit Tagen spekuliert. Auch US-Präsident Trump äußerte sich inzwischen persönlich zu den Berichten.
Musk weicht seit Trumps Wahlsieg kaum mehr von dessen Seite. (Archivbild)
Gehen Elon Musk und US-Präsident Trump bald getrennte Wege? (Archivbild)Foto: Brandon Bell/Pool Getty Images North America/AP/dp
Von 5. April 2025

Sind Elon Musks Tage als Sonderberater der US-Regierung im von Donald Trump gegründeten Department of Government Efficiency (DOGE) gezählt? Darüber spekulierten in den letzten Tagen viele Medien.

Hintergrund ist ein Bericht der amerikanischen Tageszeitung „Politico“. Nach Angaben der Zeitung habe US-Präsident Trump seinem innersten Beraterkreis mitgeteilt, dass Musk in den kommenden Wochen aus seinem Amt ausscheiden werde. „Politico“ beruft sich im Artikel auf drei „mit dem Vorgang betraute Personen“. Unabhängig ist die Angabe von „Politico“ nicht zu überprüfen. Auch der US-Fernsehsender „ABC News“ berichtete, dass Trump entsprechende Hinweise zum Ausscheiden von Musk in den kommenden Wochen gegenüber engen Beratern gegeben habe.

Wie „Politico“ weiter schreibt, sei Trump mit der Arbeit seines Sonderberaters bei DOGE zufrieden. Beide hätten aber in den vergangenen Tagen entschieden, dass es für Musk Zeit sei, wieder in sein Unternehmen zurückzukehren. Einige Quellen hätten laut „Politico“ erklärt, dass Musk in Zukunft eine informelle Rolle als Berater behalten werde und so zukünftig auch weiter im Weißen Haus zu sehen sein werde. Von einer anderen Quelle berichtet „Politico“, diese habe prognostiziert, dass Musk vollständig aus Trumps Umfeld verschwinden wird und der Tech-Milliardär sich selbst etwas vormachen werde. Prüfen lassen sich auch diese Angaben nicht.

Sollte es zutreffen, dass Elon Musk bald den Hut nehmen müsste und aus dem Umfeld von US-Präsident Trump verschwinden würde, werden Erinnerungen an die erste Amtszeit Trumps wach. Nach dem Wahlsieg wurde damals Trumps Wahlkampfleiter Steve Bannon zum Chefstrategen im Weißen Haus ernannt. Zeitweise war Bannon sogar Mitglied des Nationalen Sicherheitsrates der USA. Bannon galt als einer der wichtigsten Berater der damaligen Trump-Regierung. Am Ende musste Bannon nach knapp einem halben Jahr im Amt das Weiße Haus wieder verlassen. Droht dieses Schicksal nun auch Elon Musk?

DOGE nie dauerhaft geplant

Wahrscheinlich nicht. Es gibt keinen Konflikt zwischen Elon Musk und Donald Trump. Die Arbeitsgruppe für staatliche Kostensenkung DOGE ist nie als eine dauerhafte Institution geplant gewesen. Ursprünglich war sie als ein unabhängiges Beratergremium konzipiert, dessen Führung Elon Musk zusammen mit dem Biotechunternehmer Vivek Ramaswamy teilen sollte. Entsprechende Pläne veröffentlichten beide im November des vergangenen Jahres in einem Gastbeitrag im „Wall Street Journal“.

Ramaswamy, selbst Republikaner, stieg aber wenig später aus und kandidiert jetzt für das Amt des Gouverneurs von Ohio. Musk bekam den Status eines besonderen Regierungsangestellten. Mit diesem Status bezieht Musk kein Gehalt von der US-Regierung und darf nicht mehr als 130 Tage im Jahr arbeiten. Die Organisation DOGE sollte bis zum 6. Juli 2026 betrieben werden.

Allerdings brachte der Posten des Sonderberaters der US-Regierung dem Tesla-Gründer in den vergangenen Wochen immer wieder Ärger ein. Vor gut einer Woche äußerte sich Musk öffentlich zu seinen Problemen. Wie die amerikanische Ausgabe der „Epoch Times“ berichtet, sagte Musk, dass seine Rolle bei DOGE angesichts von Protesten und Vandalismus den Aktienkurs seines Elektrofahrzeugunternehmens Tesla schädigen würde.

Ein „teurer Job“

Die Tesla-Aktie kämpft seit Jahresbeginn erheblich mit Kursverlusten. Musk, der selbst einen Teil seines Vermögens, das laut „Forbes“ auf 330 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, in Tesla-Aktien angelegt hat, ist daher von den Entwicklungen auch privat betroffen. Am vergangenen Sonntag erwähnte er die Kursverluste seines Unternehmens während einer Bürgerversammlung in Green Bay, auf der er zwei Schecks über jeweils 1 Million Euro an zwei Personen überreichte, die eine Petition unterzeichnet hatten.

„Die Demonstranten und Vandalen wollen mich und Tesla massiv unter Druck setzen, damit aufzuhören“, sagte Musk bei der Veranstaltung. „Meine Tesla-Aktien und die Aktien aller Tesla-Besitzer sind weg, ungefähr um die Hälfte. Ich meine, das ist eine große Sache.“

Musk fügte hinzu: „Ich glaube, dass sich die Tesla-Aktie langfristig gut entwickeln wird, also ist das vielleicht eine Kaufgelegenheit.“ In Bezug auf seine Rolle in der Trump-Regierung sagte Musk: „Das ist ein sehr teurer Job, das ist meine Aussage.“

Das Weiße Haus äußerte sich inzwischen zu den Berichten von „Politico“ und „ABC News“ und bestritt diese. Trumps Pressesprecherin im Weißen Haus, Karoline Leavitt, sprach im Hinblick auf die Berichte auf der sozialen Plattform X davon, dass diese Berichte „Müll“ seien.

„Elon Musk und Präsident Trump haben beide öffentlich erklärt, dass Elon den öffentlichen Dienst als Sonderangestellter der Regierung verlassen wird, wenn seine unglaubliche Arbeit bei DOGE abgeschlossen ist“, so Leavitt weiter.

Trump: Musk kann „so lange bleiben, wie er möchte“

Auch US-Präsident Trump hat sich am Donnerstag selbst zu seinem Verhältnis zu Musk geäußert. Wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet, stellte sich Trump gegenüber Reportern an Bord der Air Force One hinter den Tesla-Gründer. „Elon ist fantastisch“, so der US-Präsident. Trump sagte weiter, Musk könne „so lange bleiben, wie er möchte“.

„Er wird für eine gewisse Zeit bleiben und sich dann wieder voll und ganz seinen Geschäften widmen. Aber er macht einen fantastischen Job“, sagte Trump. Auf die Frage, wie lange er bleiben werde, sagte Trump: „Ich denke, ein paar Monate.“


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