Zu große Nähe zu China: Trump fordert den Rücktritt des Intel-Chefs

US-Präsident Donald Trump fordert den sofortigen Rücktritt von Intel-Chef Lip-Bu Tan, nachdem ein amerikanischer Senator dem Chip-Manager zu große Nähe zu China vorgeworfen hat.
Bericht: Tan kontrolliert Dutzende chinesische Unternehmen
Tom Cotton, Senator aus dem US-Bundesstaat Arkansas, hatte sich am Mittwoch in einem Brief an den Intel-Vorstandsvorsitzenden Frank Yeary besorgt über Tans Kontakte nach China geäußert.
„Es wird berichtet, dass er Dutzende chinesische Unternehmen kontrolliert“, schrieb Cotton in dem Brief, den er auf seiner Webseite veröffentlichte.
Zudem halte Tan Anteile an Hunderten chinesischen Halbleiter-Unternehmen, von denen mindestens acht Verbindungen zur chinesischen Armee hätten. Damit verstoße der Intel-Chef gegen US-Sicherheitsauflagen.
Intel hatte den 65-Jährigen erst im März nach monatelanger Suche in den Chefposten gehoben. Der Branchenveteran setzte beim kriselnden Intel-Konzern den Rotstift an und gab auch die Milliarden-Pläne zum Bau einer Fabrik in Magdeburg auf.
Der aus Malaysia stammende US-Bürger war davor im Aufsichtsrat von Intel tätig und Chef des US-Software-Unternehmens Cadence Design Systems.
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Senator Cotton verwies darauf, dass Cadence sich Ende Juli in einem Vergleich mit dem US-Justizministerium schuldig bekannt hatte, Halbleiter-Designinstrumente an eine Militärhochschule in China geliefert zu haben. Im Rahmen des Vergleichs willigte die Firma mit Sitz im US-Bundesstaat Maryland in eine Geldbuße von 140 Millionen Dollar ein (gut 120 Millionen Euro).
Tan ist bereits der vierte Intel-Chef in sieben Jahren. Der Konzern hinkt der Konkurrenz vor allem beim Bau von Chips für Künstliche Intelligenz (KI) hinterher. Wegen wirtschaftlicher Probleme gab Intel Pläne für den Bau einer Chip-Fabrik in Magdeburg Ende Juli endgültig auf.
Trump: Rücktritt einzige Lösung
Trump schrieb nun bei seiner Online-Plattform Truth Social, Lip-Bu Tan habe Interessenkonflikte und müsse sofort zurücktreten. „Es gibt keine andere Lösung für dieses Problem.“ Von Intel gab es zunächst keine Reaktion.
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Intel dominierte einst die Chipbranche, fiel dann aber zurück. Ein entscheidender Moment war der verlorene Kampf um den Platz in Smartphones. Intel hoffte, die Stärke im PC-Geschäft auf die Mobilgeräte zu übertragen – doch stromsparendere Prozessoren setzten sich durch.
Smartphone-Chips kommen somit nicht von Intel, sondern von Wettbewerbern wie Qualcomm oder TSMC. Und bei Chipsystemen für Künstliche Intelligenz führt mit großem Abstand Nvidia. (afp/dpa/red)
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