„Zum Wohle eurer Kinder“: Musk fordert Netflix-Boykott
In Kürze:
- Elon Musk kündigte sein Netflix-Abonnement und ruft auf X zum Boykott der Plattform auf.
- Nach Musks Kommentaren fällt die Netflix-Aktie am 1. Oktober im vorbörslichen Handel um rund 1,5 Prozent.
Elon Musk fordert Eltern dazu auf, Netflix zu boykottieren. Der US-Milliardär wirft den Streaminggiganten vor, Kindern eine „Transgender-Woke-Agenda“ aufzuzwingen. In einem Meme, das Musk am 1. Oktober auf X kommentierte, wurde Netflix als Trojanisches Pferd dargestellt, und in eine Burg mit der Aufschrift „Deine Kinder“ gerollt.
„Kündigt Netflix zum Wohle eurer Kinder“, schrieb Musk in seinem Beitrag. Einen Tag zuvor hatte er die Zeichentrickserie „Dead End: Paranormal Park“ wegen ihrer Transgender-Handlungsstränge und -themen kritisiert.
„Das ist nicht in Ordnung“, schrieb Musk in einer separaten Nachricht und verstärkte damit einen Beitrag des Kanals „Libs of TikTok“, der einen Ausschnitt aus der Serie enthielt.
Cancel Netflix for the health of your kids https://t.co/uPcGiURaCp
— Elon Musk (@elonmusk) October 1, 2025
Kritik an Zeichentrickserie
Die Serie wird als geeignet für Kinder ab sieben Jahren vermarktet. Sie enthält eine Figur, die sich als Transgender outet und sagt: „Ich war noch nie so glücklich“ und betont, wie wichtig es ist, „sein Leben ohne Rechtfertigung zu leben“.
„Libs of TikTok“ beschrieb die Serie als „Pro-Transgender-Propaganda“ und warf ihr vor, „Kinder zu manipulieren“.
„Das Beängstigende daran ist, wie verbreitet dies in Kindersendungen ist“, erklärte der Account. „Sie sind schon längst damit befallen.“
Vorwurf der Mordverherrlichung
Zuvor hatte Musk erklärt, er habe sein Netflix-Abonnement gekündigt. Er verwies dabei auf einen Beitrag von Hamish Steele, dem Schöpfer der Serie „Dead End“, den konservative Kommentatoren als Verherrlichung des Mordes an dem konservativen Influencer Charlie Kirk bezeichneten.
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Steele reagierte damit auf eine Beileidsbekundung des britischen Premierministers Keir Starmer nach Kirks Ermordung. Starmer hatte die Tat als „herzzerreißend“ bezeichnet und gleichzeitig dazu aufgerufen, Anstand zu zeigen und politische Gewalt abzulehnen.
Steele antwortete mit Schimpfwörtern, warf Starmer Heuchelei in Bezug auf Waffenverkäufe vor und bezeichnete Kirk als „dahergelaufenen Nazi“.
Musks Boykottaufruf fand schnell Anklang bei einer Reihe konservativer Influencer, die andere dazu aufforderten, den Dienst zu kündigen.
Transgender verteidigt Serie
Zach Barack, ein Synchronsprecher in „Dead End“, der sich als Transgender identifiziert, verteidigte die Serie und sagte, sie biete eine Darstellung, die Leben retten könne.
„Ich bin glücklicher als je zuvor. Hätte man mir diese Serie als Kind gezeigt, hätte es mir Jahre des Selbsthasses erspart! […] Kinder und Eltern haben mir erzählt, dass sie ihr Leben gerettet hat!“, schrieb Barack auf X.
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Die Netflix-Aktie fiel am 1. Oktober im vorbörslichen Handel um rund 1,5 Prozent, nachdem Musks Kommentare online die Runde gemacht hatten.
Debatte um Diversitätsprogramme und LGBT-Inhalte
Musks Boykottaufruf steht im Kontext einer breiteren konservativen Gegenbewegung gegen die Verankerung von LGBT-Inhalten sowie Diversitätsprogrammen in US-Unternehmen.
2023 zog die US-Supermarktkette Target eine Reihe von Pride-Produkten für Kinder zurück, nachdem Boykottaufrufe in sozialen Medien Wellen geschlagen hatten. Das Unternehmen verwies auf Sicherheitsbedenken nach Konfrontationen in Filialen.
Der Aufruhr erinnerte auch an die Kontroverse um Bud Light Anfang desselben Jahres, nachdem die Biermarke eine Kooperation mit dem Transgenderinfluencer Dylan Mulvaney eingegangen war. Die Verkäufe brachen ein, und Analysten warnten, die Marke könne ihren Marktanteil womöglich nie wieder vollständig zurückgewinnen.
Auch Diversitätsprogramme geraten zunehmend ins Visier konservativer Aktivisten. So kündigte John Deere im Sommer an, seine Diversitätsquoten bei Neueinstellungen zu streichen. Der Schritt folgte einer Kampagne des konservativen Aktivisten Robby Starbuck, der dem Landmaschinenhersteller vorwarf, „woke“ geworden zu sein.
Epoch Times hat Netflix um eine Stellungnahme, und hat bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht geantwortet.
Der Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Musk Urges Netflix Boycott Over ‘Transgender Woke Agenda’ in Kids’ Shows“. (deutsche Bearbeitung il)
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