Zwei Chinesen in den USA wegen mutmaßlicher illegaler Chip-Exporte nach China festgenommen

Zwei chinesische Staatsbürger sollen Mikrochips im Wert von mehreren Dutzend Millionen US-Dollar nach China ausgeführt haben. Die Chips dienen KI-Zwecken und unterliegen US-Exportkontrollen.
Titelbild
In vielen Bereichen sind amerikanische Computerchips Technologieführer.Foto: Pla2na/iStock
Von , 9. August 2025

In Kürze:

  • Zwei Chinesen sollen Mikrochips illegal aus den USA nach China exportiert haben.
  • Sie schickten die Chips über Singapur und Malaysia nach China.
  • Die Chips gelten als „leistungsstärkste GPU-Chips auf dem Markt“ und eignen sich für KI-Anwendungen, autonome Fahrzeuge und medizinische Diagnostik.

 

Die US-Staatsanwaltschaft klagte Geng Chuan (28) aus Pasadena und Yang Shiwei (28) aus El Monte nach dem „Export Control Reform Act“ an – ein Straftatbestand, der mit bis zu 20 Jahren Haft geahndet werden kann. Das teilte das US-Justizministerium am 5. August mit.

Während Yang am 2. August festgenommen wurde, stellte sich Geng am selben Tag freiwillig den Behörden. Die Anwälte der beiden Angeklagten waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Zwischen Oktober 2022 und Juli 2025 sollen Geng und Yang über ihr Unternehmen ALX Solutions in El Monte fortschrittliche Grafikprozessoren (GPUs) nach Singapur und Malaysia exportiert haben. Dabei handelt es sich um besonders leistungsfähige Mikrochips. Beide asiatischen Länder gelten als beliebte Umschlagplätze, um China als tatsächliches Zielland zu verschleiern.

Laut Anklage erhielt ALX Solutions Zahlungen von Unternehmen mit Sitz in Hongkong und China – darunter im Januar 2024 über 1 Million US-Dollar von einer chinesischen Firma.

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„Leistungsstärkste Chips auf dem Markt“

Das US-Justizministerium machte keine Angaben zu Marke oder Modell der Chips, sprach jedoch von „den leistungsstärksten GPU-Chips auf dem Markt“. Diese kommen etwa in autonomen Fahrzeugen, medizinischer Diagnostik und KI-Anwendungen zum Einsatz. Für den Export nach China ist eine spezielle Genehmigung des US-Handelsministeriums erforderlich. Laut Anklage stellte ALX Solutions keinen Antrag.

Die Behörden gehen davon aus, dass Geng und Yang versucht haben, die Exportkontrollen gezielt zu umgehen. Vergangene Woche durchsuchten US-Ermittler das Büro von ALX Solutions und stellten die Mobiltelefone von Geng und Yang sicher. Darauf fanden sich belastende Nachrichten zwischen den beiden Angeklagten – „unter anderem zu Plänen, exportkontrollierte Chips über Malaysia nach China zu liefern, um US-Exportvorgaben zu umgehen“, erklärte das Justizministerium in seiner Stellungnahme.

Geng besitzt eine gültige Daueraufenthaltsgenehmigung in den USA. Er wurde gegen eine Kaution von 250.000 US-Dollar freigelassen. Yang hält sich laut Behördenangaben über die Visumsdauer hinaus in den USA auf. Sie bleibt in Haft. Eine Anhörung zur Haftfrage ist für den 12. August angesetzt. Die Anklageverlesung soll am 11. September stattfinden.

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US-Sanktionen und Chinas Reaktion

Im Oktober 2022 verhängte die US-Regierung unter Präsident Joe Biden neue Exportbeschränkungen für Hochleistungschips und Fertigungstechnologie. Das Ziel bestand darin, die militärische KI-Entwicklung Chinas zu bremsen und die Führungsrolle der USA in diesem strategisch wichtigen Sektor zu sichern. Peking reagierte mit einer breit angelegten Kampagne, um die heimische Chipproduktion zu beschleunigen und Exportkontrollen gezielt zu umgehen.

2023 stellte der chinesische Telekomriese Huawei das Smartphone „Mate 60 Pro“ vor – ausgestattet mit einem selbst entwickelten 7-Nanometer-Chip. Peking feierte den technologischen Meilenstein als symbolischen Durchbruch. In Washington entfachte die Veröffentlichung neue Debatten darüber, ob die US-Sanktionen bereits umgangen werden konnten.

Unter Präsident Trump blieben die Ausfuhrverbote für Spitzentechnologie nach China bestehen. Gleichzeitig erlaubte seine Regierung den Export von Chips mittlerer Leistungsklasse – in der Hoffnung, Chinas Abhängigkeit von US-Technologie zu erhalten und eine völlige technologische Eigenständigkeit zu verhindern.



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