Zweifel am Klimarisiko-Bericht: Australische Behörde räumt fehlende Detailprüfung ein

Der Australian Climate Service hat die zugrunde liegenden Daten eines Klimaberichts, auf dem die Nationale Klimarisikobewertung basiert, nicht eingehend untersucht, obwohl die Bewertung alarmierende Prognosen zu massiven Immobilienwertverlusten bis 2090 enthält. Alarmierende Prognosen Geprüft, aber nicht eingehend untersucht Zweifel an der 2030er-Schätzung Keine Vorhersage
Klima-Debatte.(Symbolbild) Foto: Sven Hoppe/dpa
Die australische Klimabehörde warnt, dass die Immobilienpreise bis 2090 um 770 australische Dollar (429 Milliarden Euro) sinken könnten.Foto: Sven Hoppe/dpa
Von 15. Oktober 2025

Die australische Klimabehörde Australian Climate Service (ACS) hat die Daten des Climate-Council-Berichts, auf dem die nationale Klimarisikobewertung basiert, nicht überprüft. Die im September veröffentlichte Bewertung war die erste ihrer Art und warnte eindringlich vor einer bedrohlichen Zukunft für Australien, sollte der Klimawandel nicht wirksam bekämpft werden.

Alarmierende Prognosen

Während einer Senatsanhörung, bei der die Leiter des ACS anwesend waren, stellte der Senator der oppositionellen Liberal Party, Dean Smith, Fragen zu der Bewertung. Der ACS-Bericht enthielt alarmierende Zahlen, darunter die Prognose, dass bis 2050 1,5 Millionen Australier vom steigenden Meeresspiegel betroffen sein würden sowie die Immobilienpreise bis 2050 um 611 Milliarden australische Dollar (341 Milliarden Euro) und bis 2090 um 770 australische Dollar (429 Milliarden Euro) sinken könnten.

Obwohl der Bericht von Klimaschutzorganisationen und weiteren Gruppen begrüßt wurde, gab es auch Kritik: Einige warfen den Autoren Übertreibung vor und bezeichneten den Bericht als Angstmacherei.

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Geprüft, aber nicht eingehend untersucht

Im Verlauf der Anhörung wies Smith darauf hin, dass die Bewertung auf einem Bericht des Climate Council aus dem Jahr 2019 basierte, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für stärkere Klimamaßnahmen einsetzt.

Er fragte daraufhin die Vertreter des ACS, ob eine Regierungsbehörde die Genauigkeit der Arbeit des Climate Council überprüft habe. Judith Landsberg, General Manager des ACS, erklärte, ihre Behörde habe den Bericht nicht eingehend untersucht.

„Wir hatten eine Arbeitsgruppe für Politik und Wirtschaft, die sämtliche Belege geprüft hat, die in die ökonomische Bewertung eingeflossen sind“, erklärte sie.

„Es ist übliche wissenschaftliche Praxis, Belege aus einer Vielzahl vorheriger Studien zu sammeln. Sie waren daher nicht daran beteiligt, die Arbeit des Climate-Council-Berichts zu bewerten. Ihre Aufgabe bestand vielmehr darin, den Bericht zu prüfen und sicherzustellen, dass er korrekt wiedergegeben wurde.“

Smith wies darauf hin, dass die fehlende Untersuchung der Genauigkeit des Climate-Council-Berichts von zentraler Bedeutung sei, da das Dokument in dem Bericht mehrfach zitiert werde.

Landsberg erklärte: „Es ist normale wissenschaftliche Praxis, frühere Berichte zu zitieren, ohne deren Genauigkeit erneut zu untersuchen.“

Diese Antwort veranlasste den Senator zu weiteren Nachfragen. „Das klingt nicht wissenschaftlich. Entschuldigen Sie, ich bin kein Wissenschaftler, aber für mich wirkt das nicht wissenschaftlich“, sagte Smith.

Landsberg erklärte, ihre Behörde habe den Climate-Council-Bericht geprüft und dessen Einbeziehung in die Bewertung genehmigt. Dieser Prozess habe jedoch nicht zwingend eine Untersuchung der zugrunde liegenden Daten umfasst.

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Zweifel an der 2030er-Schätzung

Smith fragte die Vertreterin des ACS auch, warum die Bewertung die 2030er-Schätzung des Climate Council nicht berücksichtigte, wonach die Immobilienwertverluste 318 Milliarden Euro erreichen könnten – über 61 Milliarden Euro pro Jahr für die fünf Jahre ab 2025.

Landsberg erklärte, dass die Bewertung aus Gründen der „Konsistenz“ in der Regel Szenarien für 2050 und 2090 verwendet habe, anstatt ein 2030er-Szenario zu modellieren.

Smith widersprach Landsberg und wies darauf hin, dass die ausgelassene Information nur wenige Worte umfasse und die sogenannte „Konsistenz“ nicht beeinträchtige. Anschließend stellte der Senator die Zuverlässigkeit des 2030er-Szenarios infrage und erklärte, ihn überzeugten die Zahlen nicht.

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„Ein Bericht von 2019 […] legt nahe, dass die australischen Immobilienwerte in den nächsten fünf Jahren um 571 Milliarden Dollar fallen werden. Um das in Kontext zu setzen: Das sind 114 Milliarden Dollar pro Jahr. Bei etwa 9,8 Millionen Haushalten in Australien deutet dieser Bericht darauf hin, dass der Wert jedes Haushalts in den nächsten fünf Jahren um rund 11.600 Dollar pro Jahr sinkt“, sagte Smith. „Das ist einfach nicht wissenschaftlich. Das ist schlicht nicht glaubwürdig.“

Keine Vorhersage

Landsberg wies darauf hin, dass die Zahlen im Bericht keine Vorhersagen für die Zukunft darstellen. „Es ist keine Vorhersage. Nichts davon ist eine Vorhersage. Es handelt sich um eine Bewertung potenzieller Auswirkungen, die durch Anpassung und Intervention möglicherweise vermieden werden könnten“, erklärte sie.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Climate Agency Concedes It Did Not Scrutinise Data Behind Major Climate Risk Report“. (deutsche Bearbeitung zk)



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