180 Milliarden neue Schulden: Der Bundeshaushalt 2026
Nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestags das überarbeitete Budget für 2026 beschlossen hat, beginnen am 25. November die abschließenden Beratungen im Bundestag. Vier Tage später ist die Schlussabstimmung über den Bundeshaushalt 2026 geplant.
Noch einmal erhöhen sich Ausgaben und Neuverschuldung – ein Überblick über die einzelnen Posten:
Wie sehen Einnahmen und Ausgaben des Bundes aus?
Die Ausgaben des Bundes steigen im kommenden Jahr auf 524,54 Milliarden Euro – nach knapp 503 Milliarden Euro im laufenden Haushaltsjahr. Dem stehen 2026 geschätzte Einnahmen von zusammen 426,57 Milliarden Euro aus Steuern und sonstigen Einnahmen gegenüber.
Damit ist eine Nettokreditaufnahme im Kernhaushalt in Höhe von 97,97 Milliarden Euro vorgesehen.
[etd-related posts=“5312326,5309841,“]
Zusammen mit den schuldenfinanzierten Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität sowie die Bundeswehr summieren sich die neuen Schulden kommendes Jahr auf mehr als 180 Milliarden Euro.
In der laufenden Wahlperiode von 2025 bis 2029 liegen sie insgesamt bei rund 850 Milliarden Euro. Möglich wurde dies durch den Beschluss einer Reihe von Ausnahmen bei der Schuldenbremse, die eigentlich eine überbordende Kreditaufnahme verhindern soll.
Wie hoch sind die einzelnen Etats?
Den mit Abstand größten Einzeletat hat 2026 erneut das Bundesarbeitsministerium mit nun 197,34 Milliarden Euro zur Verfügung, im laufenden Haushaltsjahr sind es 190,34 Milliarden Euro. Davon geht der allergrößte Teil für die Rente drauf, nämlich rund 128 Milliarden Euro.
Zweitgrößter Etat ist der Verteidigungshaushalt mit 82,69 Milliarden Euro. Hier gibt es den größten Zuwachs, denn im laufenden Haushaltsjahr hat Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) noch 62,3 Milliarden Euro zur Verfügung. Einschließlich der Gelder aus dem Sondervermögen Bundeswehr hat der Sektor kommendes Jahr ein Gesamtvolumen von über 108 Milliarden Euro.
[etd-related posts=“5308410″]
Der drittgrößte Etat ist das Budget im Verkehrsministerium mit 27,9 Milliarden Euro. Das Forschungs- und Raumfahrtministerium hat im kommenden Jahr 21,82 Milliarden Euro zur Verfügung, das Gesundheitsministerium 21,77 Milliarden Euro und das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend 16,66 Milliarden Euro.
Erstmals erhielt auch das neu geschaffene Digitalministerium einen eigenen Etat: Im Kernhaushalt hat es nun 1,36 Milliarden Euro zur Verfügung. Dazu flossen Aufgaben und entsprechend auch Mittel aus sechs anderen Einzelplänen ein, die künftig das Digitalministerium übernimmt.
Wie begründet die Regierung die hohe Verschuldung?
Sie verweist auf notwendige Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Betreuung, Wohnraum, moderne Krankenhäuser, Digitalisierung, Klimaschutz sowie vor allem in die innere und äußere Sicherheit.
Ziel ist es, Wachstum zu generieren und Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern, wodurch die Einnahmen auch wieder steigen. Zugleich seien dafür hohe Kreditaufnahmen nötig.
[etd-related posts=“5304096,5309941,“]
Die Summe der Investitionen beläuft sich auf gut 118 Milliarden Euro, das ist ein historischer Höchststand. Allein im Kernhaushalt sind es nach der Bereinigungssitzung 58,35 Milliarden Euro.
Sie speisen sich neben dem Kernhaushalt auch aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität und dem Klima- und Transformationsfonds.
Das Münchner Ifo-Institut kritisierte in einer Analyse, dass es sich bei vielen ausgewiesenen Investitionsausgaben um „Mogelpackungen“ handle. Darunter seien zahlreiche Posten, „die nicht dazu dienen, Infrastruktur aufzubauen oder zu erhalten“, etwa Darlehen an die Sozialversicherungen und Ausgaben für internationale Hilfen, Gewährleistungen und Entschädigungen. (afp/ks)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion