Abschuss von Drohnen: Bundeswehrinspekteur warnt vor Schäden am Boden

Generalinspekteur Carsten Breuer will auf den Abschuss von Drohnen, die in den deutschen Luftraum eindringen, möglichst verzichten. Denn beim Abschuss könne durch die abstürzende Drohne größerer Schaden entstehen.
Titelbild
Ein gepanzerter Bundeswehrtransporter vom Typ Fuchs während der Militärübung Baltic Trust 25 zum Schutz vor Drohnen auf dem Truppenübungsplatz Selonia (Selija) in der Nähe von Viesite am 27. August 2025.Foto: Gints Ivuskans/AFP via Getty Images
Epoch Times3. November 2025

Bundeswehrgeneralinspekteur Carsten Breuer will auf den Abschuss von Drohnen, die in den deutschen Luftraum eindringen, möglichst verzichten.

„Es geht darum, den Nutzen der Drohnen für den Gegner zu begrenzen und gleichzeitig unsere eigene Handlungsfähigkeit zu sichern“, sagte er dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ nach Angaben vom Montag.

„Das kann man zwar erreichen, indem man Drohnen abschießt – aber dabei entsteht ein Problem: Die getroffene Drohne stürzt ab, und auch die verschossene Munition fällt irgendwo zu Boden.“

Kollateralschäden am Boden

Im Umfeld von Städten könne so größerer Schaden entstehen. Die Bundeswehr setze deswegen auf andere Techniken, erläuterte Breuer: „Etwa indem wir Drohnen elektronisch von ihrer Flugbahn abbringen, sie übernehmen oder mit einem Netz einfangen.“

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Das gehe „ohne Kollateralschäden am Boden“ und hierfür habe die Bundeswehr in den vergangenen Monaten ihre Fähigkeiten verstärkt ausgebaut.

Der Generalinspekteur sagte zu der von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) gewünschte Amtshilfe bei der Drohnenabwehr, dass diese wegen prinzipiell unterschiedlicher Aufgaben Grenzen habe.

„Wenn eine zivile Behörde über bestimmte Fähigkeiten nicht verfügt, kann sie die Unterstützung der Bundeswehr anfordern. Hier unterstützen wir, wenn wir die Kapazitäten und Fähigkeiten haben“, sagte Breuer.

Zuständigkeiten klar regeln

Klar sei zugleich, dass die Zuständigkeiten klar geregelt sind und die Innenbehörden die innere Sicherheit verantworten. „Wir bereiten uns primär gegen eine militärische Bedrohung von außen vor, und wir begegnen ihr mit militärischen Fähigkeiten, betonte der General. Und „100-prozentige Sicherheit kann es nicht geben“.

Offenkundig sei, dass es „eine Zunahme von hybriden Angriffen“ gebe, sagte Breuer dem RND weiter. Dazu zählten Cyberangriffe, Sabotageakte und auch Luftraumverletzungen, etwa durch Drohnen über Industrieanlagen oder Kasernen. „Das ist nicht mehr ganz Frieden. Aber es ist auch kein offener Krieg.“

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Krieg zeige sich heute in verschiedenen Formen. „Russland begreift Krieg als Kontinuum und denkt nicht in den Kategorien von Frieden, Krise und Krieg, wie wir dies machen. Diese hybriden Angriffe sind Teil dieses Kontinuums.“

Er habe in seinen 40 Jahren als Soldat jedenfalls „noch keine Lage erlebt, die so gefährlich war wie die aktuelle Bedrohung durch Russland“.

In Europa gab es zuletzt immer wieder Drohnensichtungen, unter anderem an Flughäfen. So wurde zum Beispiel am Sonntagabend der Flugverkehr am Bremer Flughafen wegen der Sichtung einer Drohne kurzzeitig unterbrochen und am Freitagabend der Flugbetrieb am Berliner Hauptstadtflughafen BER. (afp/red)



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