Apotheker klagen über Ausfälle im System für E-Rezepte

Die Apothekerverbände beklagen, dass das E-Rezept-System öfter ausfällt oder instabil läuft. Das elektronische Rezept laufe der Deutschen Bahn in Sachen Unzuverlässigkeit den Rang ab, sagte der Chef der Bundesvereinigung, Thomas Preis, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
„Ein ausgefallener Zug ist ärgerlich, aber ein nicht abrufbares E-Rezept kann erhebliche Konsequenzen für die Gesundheit von Menschen haben.“
Allein in den vergangenen beiden Wochen sei es an fünf Tagen zu Komplettausfällen oder erheblichen Beeinträchtigungen im E-Rezept-System oder der dahinter liegenden Telematik-Infrastruktur gekommen, sagte er. „Jedes Mal sind Zehntausende Patienten betroffen.“
„Diese Unzuverlässigkeit ist nicht hinnehmbar“
Weiter sagte Preis, zur Digitalisierung des Gesundheitswesens gebe es keine Alternative. „Aber diese Unzuverlässigkeit ist nicht hinnehmbar.“ Die verantwortliche Gesellschaft Gematik müsse dafür sorgen, dass Apotheken und Arztpraxen in einem stabilen System arbeiten können.
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„Die Ausfallsicherheit des Systems muss wesentlich verbessert werden.“ Und bei Ausfällen bräuchten Apotheken mehr Handlungsfreiheiten, um Patienten trotzdem zu versorgen.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz forderte ein Vorwarnsystem für Störungen. „Die Zeiten der Blackbox E-Rezept sind unverzüglich zu beenden“, sagte Vorstand Eugen Brysch. Mit einem „tagesaktuellen E-Rezept-Radar“ könnten Ärzte direkt darüber informiert werden, ob das System funktioniert oder ein Papierrezept ausgegeben werden muss.
Von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) verlangte Brysch, sie müsse die Gematik anweisen, einen monatlichen Störungsbericht vorzulegen.
Seit Januar 2024 ist das E-Rezept für verschreibungspflichtige Medikamente verpflichtend. Das Ziel: mehr Komfort und weniger Wege in die Arztpraxis. Händische Unterschriften und Wege entfallen, Folgerezepte können ohne erneuten Patientenbesuch ausgestellt werden. Wer will, kann das Rezept auch als Papierausdruck bekommen. (dpa/red)
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