„Sommerinterview“ mit AfD-Chefin Weidel von lauten Protesten gestört

Das „Sommerinterview“ mit AfD-Chefin Alice Weidel wurde am Sonntag von lautstarken Protesten gestört. Für die Zuschauer waren Weidel und der Moderator stellenweise nur schwer zu verstehen.
Titelbild
Die AfD-Chefin Alice Weidel winkt, als sie am 20. Juli 2025 zu einem Sommerinterview mit der ARD im Berliner Regierungsviertel eintrifft.Foto: Odd Andersen/AFP via Getty Images
Epoch Times20. Juli 2025

Das „Sommerinterview“ mit AfD-Chefin Alice Weidel ist am Sonntag von lautstarken Protesten gestört worden. Zu Beginn kam es zunächst zu Sprechchören, später wurde laute Musik gespielt.

Weidel klagte deshalb mehrfach darüber, dass sie wegen der Lautstärke die Fragen von Moderator Markus Preiß nicht verstehen könne. Sowohl Weidel als auch Preiß waren dabei auch für den Zuschauer stellenweise nur schwer zu verstehen.

Das Interview soll ohne Einordnung „ganz normal“ weitergeführt werden

Weidel wollte allerdings selbst nicht auf die Proteste weiter eingehen. Sie bat auch Preiß dazu, das Interview ohne Einordnung „ganz normal“ weiterzuführen – „und zwar über Dinge, über Fragestellungen, die die Menschen in diesem Land sorgen“.

Inhaltlich ging es unter anderem um die Erhöhung der Bezüge in der AfD-Fraktion. Weidel verteidigte den Schritt damit, dass man das Gehalt der Vorstände und auch der Vorsitzenden „auf das übliche Niveau der anderen Fraktionen und Parteien“ angehoben habe.

Auch um die Frage, ob die AfD sich „mäßigen“ sollte, ging es. Weidel verneinte dies: „Wir haben ein Parteiprogramm, das die Freiheit der Bürger hochhält und die Bürgerrechte, und wir wollen wieder vernünftige Politik für unser Land machen.“

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Weidel sieht Merz in strategischer Sackgasse

Alice Weidel hält die ablehnende Haltung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gegenüber einer Zusammenarbeit mit der AfD für „sehr glaubwürdig“.

„Mit Friedrich Merz ist da nichts zu machen“, sagte sie am Sonntag im ARD-„Sommerinterview“. Er habe sich dort „selbst strategisch eingemauert, darum kann er auch nur linke Politik machen“.

Merz lasse sich „am Nasenring von dem Wahlverlierer SPD durch die Manege ziehen“, so Weidel. Man sehe gar keine CDU-Politik, fügte sie hinzu. Die CDU habe mit „reiner AfD-Programmatik“ Wahlkampf gemacht „und der Wähler kriegt jetzt linke SPD-Politik“.

Die AfD sei aber bereit, mit der CDU und Friedrich Merz zu reden. „Wir würden auch eine Minderheitsregierung tolerieren.“ Man könne über alles reden: „Aber die Brandmauer verbaut ihm alle Optionen und der CDU“, so Weidel.

Davon abgesehen sei Merz auch bei der AfD eine „verbrannte Personalie“. Da müsste ein „fähiger CDU-Politiker um die Ecke kommen, um mit uns in Verhandlung zu treten“, sagte die AfD-Vorsitzende.

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Polizei forderte Demonstranten auf, den Lärm zu stoppen

Das Interview sollte am Abend (18.00 Uhr) in der Sendung „Bericht aus Berlin“ ausgestrahlt werden. Im Anschluss gab es ein weiteres Gespräch der ARD mit Weidel, das über das Internet ausgestrahlt wurde.

Dabei wurden über Onlineplattformen gestellte Zuschauerfragen beantwortet. Es fand am selben Ort statt, die Geräuschkulisse war aber deutlich ruhiger, was offenbar auf einen Einsatz der Polizei zurückzuführen war.

Diese forderte einem Sprecher zufolge die Demonstranten auf, den Lärm einzustellen. Dem sei die Gruppe auch nachgekommen. „Die Anlage wurde ausgeschaltet.“ Beamte waren demnach am späten Nachmittag noch vor Ort. (dts/afp/red)



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