Atomendlager: Schneider will Suche beschleunigen – Fachleute legen Bericht vor

Die Atomendlager-Suche in Deutschland macht Fortschritte: Nach neuesten Einschätzungen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) sind aktuell nur noch etwa 25 Prozent der Landesfläche als mögliche Standorte für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle im Rennen.
Titelbild
Carsten Schneider (Archiv)Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times3. November 2025

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) will den Entscheidungsprozess bei der Suche nach einem Standort für ein Atommüll-Endlager beschleunigen. Ihm sei wichtig, bei der Suche „ab 2027 deutlich schneller voranzukommen“, erklärte Schneider am Montag in Berlin. „Das sind wir nicht zuletzt den Menschen schuldig, die in den Regionen mit den Zwischenlagern leben.“ Der Minister kündigte für Anfang 2026 die Vorlage eines entsprechenden Gesetzentwurfs an.

Schneider äußerte sich anlässlich der Vorlage des neuen Zwischenberichts der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) über den Stand der Suche nach einem geeigneten Ort für ein Endlager. In ihrem Bericht grenzten die Fachleute die Regionen im Bundesgebiet, die in Frage kämen, deutlich auf etwa ein Viertel der Bundesfläche ein.

Vor fünf Jahren noch 54 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands als Gebiete ausgewiesen

In einem vor fünf Jahren veröffentlichten Zwischenbericht hatte die BGE noch etwa 54 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands als Gebiete ausgewiesen, die auf ihre Eignung für ein Endlager untersucht werden sollte.

„Die Arbeiten der BGE kommen gut voran“, erklärte Minister Schneider am Montag. „Schrittweise werden nun die Regionen eingegrenzt bis auf wenige konkrete Regionen, die in der zweiten Phase der Endlagersuche näher untersucht werden sollen.“ Diesen Vorschlag werde die BGE Ende 2027 vorlegen.

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Für den Zwischenbericht untersuchte die BGE zunächst ausschließlich auf Grundlage vorliegender geologischer Daten mögliche Lagerstätten in den drei Wirtsgesteinen Salz, Ton und Kristallin. Zwingende Voraussetzungen sind ein 300 Meter starkes Deckgebirge sowie eine Mächtigkeit des Wirtsgesteins von mindestens 100 Metern.

Auf Grundlage des Zwischenberichts soll in den kommenden Jahren die Standortsuche weiter eingegrenzt werden. Die bisherige gesetzliche Planung sieht vor, das Auswahlverfahren bis 2031 abzuschließen. Die Standortentscheidung trifft letztlich der Bundestag. (afp/red)



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