Bauministerin überarbeitet Sanierungsprogramm „Jung kauft Alt“

Weniger Auflagen, niedrigere Zinssätze – damit will Bauministerin Hubertz das bislang gefloppte Förderprogramm „Jung kauft Alt“ retten. Sie habe häufig die Kritik gehört, dass die Sanierungsanforderungen zu hoch seien. Auch das Programm „Wohneigentum für Familien“ wird überarbeitet.
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Ein traditionelles Umgebindehaus in Obercunnersdorf in Sachsen.Foto: Hermsdorf/iStock
Epoch Times22. Oktober 2025

„Wir verbessern die Konditionen unserer Förderprogramme deutlich, damit mehr Familien ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen können“, sagte Bauministerin Verena Hubertz (SPD)  dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Damit machen wir jungen Menschen Mut, den Schritt ins Eigenheim zu wagen.“

Wer von den zinsverbilligten KfW-Krediten profitieren will, muss das erworbene Haus künftig nicht mehr bis zum Erfüllen der anspruchsvollen Energieeffizienzklasse 70 EE sanieren, sondern „nur“ noch bis zum Niveau eines Effizienzhauses 85EE.

Außerdem sinken die Zinsen. Ab dem 23. Oktober kann sich eine vierköpfige Familie für die Sanierung einer Immobilie bis zu 125.000 Euro bei der staatlichen KfW-Bank zu einem Zinssatz von 1,12 Prozent bei zehnjähriger Bindung leihen. Damit liegen die Zinsen rund 2,5 Prozentpunkte unter dem Satz vergleichbarer Hausbankdarlehen. Laut Bauministerin beträgt die Ersparnis etwa 22.500 Euro.

Das Programm „Jung kauft Alt“ fördert den Kauf von selbstgenutzten älteren Häusern oder Wohnungen mit schlechter Energieeffizienz. Voraussetzung ist, dass sie innerhalb von viereinhalb Jahren saniert werden.

Förderung stieß kaum auf Interesse

Das Programm „Jung kauft Alt“ war vor gut einem Jahr gestartet, um Familien und Alleinerziehenden den Weg ins Eigenheim zu erleichtern und gleichzeitig etwas gegen den Leerstand zu tun. Allerdings stieß die Förderung auf wenig Interesse: Bis Ende Juli wurden gerade einmal 592 Zusagen erteilt – bundesweit.

Sie habe häufig die Kritik gehört, dass die Sanierungsanforderungen zu hoch seien, räumte Hubertz ein. Darauf habe sie nun mit „gezielten Verbesserungen“ reagiert.

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Auch das Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“, kurz WEF, wird überarbeitet. Für das Neubauprogramm verbuchte das Ministerium im vergangenen Jahr 4.853 Zusagen. Diese Förderung laufe gut, sagte Hubertz. „Aber da geht noch mehr.“

Erreicht werden soll das ebenfalls durch sinkende Zinssätze. Eine vierköpfige Familie kann sich künftig bis zu 170.000 Euro für 1,12 Prozent Zinsen bei zehnjähriger Bindung leihen. 30.500 Euro lassen sich dadurch laut Ministerium sparen. Erhält der Neubau das Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“ steigt der mögliche Kreditbetrag auf 220.000 Euro und die Ersparnis auf fast 40.000 Euro.

Was bei beiden Programmen bleibt, sind die Einkommensgrenzen. Um eine der beiden Förderungen zu erhalten, darf das jährliche zu versteuernde Haushaltseinkommen einer Familie mit einem Kind nicht 90.000 Euro überschreiten. Bei jedem weiteren Kind verschiebt sich diese Grenze um 10.000 Euro weiter nach oben. (dts/red)



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