Berlusconi sichert „ProSiebenSat.1“ redaktionelle Unabhängigkeit zu

Pier Silvio Berlusconi will mit „ProSiebenSat.1“ für Deutschland ein lokaleres Angebot produzieren und anbieten – aus München heraus. Der deutsche Markt ist ein zentraler Bestandteil der Konzernstrategie, wie Kulturstaatsminister Weimer in einem Treffen erfahren hat.
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„ProSiebenSat.1“ soll ein großen Medienkonzern werden, der mit US-Streamingplattformen konkurrieren kann.Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times2. September 2025

Vor der Übernahme des Senders „ProSiebenSat.1“ hat der Chef der italienischen Holding MediaForEurope (MFE), Pier Silvio Berlusconi, nach Angaben der Bundesregierung die journalistische Unabhängigkeit zugesagt.

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) erklärte nach einem Treffen mit Berlusconi, die redaktionelle Unabhängigkeit sei von zentraler Bedeutung, sie dürfe nicht angetastet werden. „Wir sind in diesem Punkt einer Meinung.“

Ausbau in München

MFE befindet sich mehrheitlich im Besitz der Familie des verstorbenen Politikers Silvio Berlusconi, Pier Silvio ist dessen Sohn.

Ende März hatte MFE ein Übernahmeangebot für „ProSiebenSat.1“ angekündigt; das Unternehmen will nach eigenen Angaben einen großen Medienkonzern schaffen, der mit US-Streamingplattformen konkurrieren kann. Aktuell hat sich MFE einen Anteil von 59 Prozent an „ProSiebenSat.1“ gesichert.

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Weimer erklärte, MFE habe in dem Treffen am Dienstag deutlich gemacht, dass der deutsche Markt ein zentraler Bestandteil der Konzernstrategie sein soll. Der Fokus liege auf Investitionen in die Produktion lokaler Inhalte und den Aufbau eines Medien- und Streaming-Plattformgeschäfts.

München werde als bedeutender Standort für Inhalte, Innovation und Beschäftigung weiterentwickelt. Zudem habe MFE bekräftigt, Steuern dort zu entrichten, wo Sender betrieben und Inhalte produziert werden.

Arbeitsplätze erhalten, lokales Angebot produzieren

Berlusconi erklärte: „Wir möchten ein lokaleres Angebot produzieren und anbieten, das noch stärker auf das deutsche Publikum zugeschnitten ist: mit mehr Nachrichten, mehr Unterhaltungssendungen und mehr Fernsehserien – und im Laufe der Zeit weniger zugekauften Formaten.“

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So praktiziere es MFE bereits in Italien und Spanien. Das Unternehmen wolle „Arbeitsplätze erhalten und die Verankerung von ‚ProSiebenSat.1‘ in Bayern, in Deutschland und im gesamten deutschsprachigen Raum stärken“.

Weimer nannte es eine „gute Nachricht“, wenn „aus München heraus eine große pan-europäische Plattform“ entstehe. Laut Weimer vereinbarten beide Seiten „einen regelmäßigen Austausch, auch mit Blick auf Fragen der Filmförderung und der pan-europäischen Medienregulierung“. (afp/red)



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