Bundeskanzler Merz zu Antrittsbesuch in den USA eingetroffen

Heute wird Friedrich Merz von Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Später sind ein gemeinsames Mittagessen und eine Pressebegegnung geplant. Was erwarten deutsche Politiker von Merz?
Titelbild
Das Weiße Haus in Washington D.C.Foto: tupungato/iStock
Epoch Times5. Juni 2025

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist zu seinem Antrittsbesuch in den USA eingetroffen. Der Kanzler landete am Donnerstag kurz nach Mitternacht in Washington. Merz übernachtet im Blair House, dem Gästehaus des US-Präsidenten in unmittelbarer Nähe des Weißen Hauses.

Am Vormittag (Ortszeit) – 16 Uhr MEZ – wird der Kanzler von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus zur ersten ausführlichen persönlichen Begegnung zwischen beiden Politikern empfangen; vor einigen Jahren waren sie sich einmal flüchtig in New York begegnet.

Gemeinsames Mittagessen und Pressekonferenz

Nach einem Gespräch unter vier Augen sind ein gemeinsames Mittagessen (18:45 MEZ) sowie anschließend eine Pressebegegnung geplant. Epoch Times plant einen LiveStream.

Zentrale Themen des mit großen Erwartungen verbundenen Treffens sind der Ukraine-Krieg, die Zölle sowie die Vorbereitung des NATO-Gipfels Ende Juni im niederländischen Den Haag.

Das Treffen von Merz und Trump soll dazu beitragen, die künftige Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA in den internationalen Fragen zu erleichtern.

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Ein Buch für das Gästehaus des US-Präsidenten

Wer im Gästehaus des US-Präsidenten übernachtet, hinterlässt dort traditionell ein Buch. Friedrich Merz hat eine Sammlung von Briefen deutscher Einwanderer mit ins Blair House gebracht.

Diese stellte Walter Kamphoefner 1988 unter dem Titel „News from the Land of Freedom. German Immigrants write home“ (Nachrichten aus dem Land der Freiheit. Deutsche Einwanderer schreiben nach Hause) zusammen. Die Briefe stammen von Farmern, Arbeitern oder auch Hausangestellten aus der Zeit zwischen 1830 und 1900.

Dass Merz im Blair House übernachten darf, wird in der deutschen Delegation als besondere Ehre gesehen. In dem 1824 erbauten Gebäude werden seit 1942 Gäste der US-Präsidenten beherbergt – unter anderem nächtigten der frühere französische Präsident Charles de Gaulle und Queen Elisabeth II schon dort.

Das Haus hat 120 Räume, darunter 14 Gästezimmer und 18 Bedienstete. Bis zum Weißen Haus sind es nur wenige Meter über die Pennsylvania Avenue.

Was erwarten deutsche Politiker von Merz?

Der Antrittsbesuch von Merz ist aus Sicht von CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter „außerordentlich wichtig“. „Entscheidend wird sein, dass Friedrich Merz einen persönlichen Draht zu Donald Trump aufbaut“, sagte der Bundestagsabgeordnete dem Nachrichtenportal „Web.de News“.

„Bislang hält Trump wenig von Europa, sieht die EU als Fremdkörper und viele Staaten als Kostgänger.“ Um dem zu begegnen, habe Merz „die passenden Daten und Fakten auf Lager“, sagte Kieswetter.

Der Kanzler könne auf die zunehmenden Investitionen in die Verteidigung verweisen – und auf das Ziel, in Zukunft fünf Prozent des BIP für Verteidigung und zivile Sicherheit auszugeben. „Dieses Ziel kann ihm in Amerika die erste Tür öffnen“, sagte Kiesewetter.

Auch aus Sicht des SPD-Politikers Metin Hakverdi kann der Bundeskanzler „selbstbewusst nach Washington reisen“. „Donald Trump möchte, dass die NATO-Mitglieder wertvolle Verbündete sind“, sagte der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung.

Dafür habe Deutschland viel getan, unter anderem das Grundgesetz geändert, um höhere Verteidigungsausgaben zu ermöglichen. „Damit besteht eine gute Grundlage, auf der wir kooperieren können, auch mit Präsident Trump.“ (afp/red)



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