Hacker geben sich als Zentralratsvertreter aus – Cyberangriff auf Senat

Die Berliner Justizverwaltung wurde Ziel einer gezielten Cyberattacke: Ein Rechner im Leitungsbereich wurde infiltriert, Daten von Senatorin Badenberg entwendet. Ermittler vermuten die iranische Hackergruppe „Charming Kitten“ hinter dem Angriff.
Titelbild
Ein Mann vor einem Computer (Symbolbild).Foto: ndysystem/iStock
Epoch Times19. August 2025

Die Berliner Senatsjustizverwaltung unter Senatorin Fedor Badenberg (CDU) ist Ziel eines Cyberangriffs geworden. Es sei nach jetzigem Erkenntnisstand zu einer gezielten Cyberattacke auf einen Arbeitsplatzrechner im Leitungsbereich des Hauses gekommen, teilte die Senatsverwaltung am Dienstag mit. Dabei seien auch personenbezogene Daten entwendet worden. Zuerst hatte „Spiegel“ berichtet.

Einzelner Rechner betroffen

Den Ermittlungen zufolge sei ein einzelner Rechner betroffen, von dem der Datenabfluss erfolgte, hieß es von der Senatsjustizverwaltung weiter. Der PC sowie mögliche „Korrespondenzgeräte“ seien unmittelbar vom Netz getrennt worden. Das Landeskriminalamt, der zentrale IT-Dienstleister des Landes, das Cyber Defence Center und das Computer Emergency Response Team seien „beim ersten Verdacht“ informiert worden, so das Haus.

Laut „Spiegel“ gehören zu den abgeflossenen Daten auch der digitale Kalender Badenbergs sowie private Daten wie ihre Wohnadresse. Die Angreifer hatten sich dem Bericht zufolge als ranghohe Vertreter des Zentralrats der Juden ausgegeben, die Badenberg um Unterstützung für ein Forschungsvorhaben zur Antisemitismus-Bekämpfung baten. Ein Mitarbeiter der Senatsverwaltung klickte auf einen Link in einer Email, wodurch der Computer offenbar mit Schadsoftware infiziert wurde. Die Täuschung flog laut „Spiegel“ erst auf, als der Mailschreiber nicht mehr auf Nachfragen reagierte und Badenbergs Büro auf anderem Wege Kontakt zum Zentralrat aufnahm.

Verdacht auf iranische Hackergruppe

Badenberg sagte dem „Spiegel“, der Angriff sei gezielt, professionell vorbereitet und „mutmaßlich von einem ausländischen Geheimdienst initiiert“. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins deuten erste Ermittlungserkenntnisse auf eine Hackergruppe hin, die im Auftrag des Irans agieren soll. Hinter der in Fachkreisen „Charming Kitten“ genannten Gruppierung sollen die iranischen Revolutionswächter stehen. (afp/red)

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