Cyberangriff legt Check-in-Systeme an Europas Flughäfen lahm

Ein europaweiter Dienstleister für Check-in und Boarding an Flughäfen ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. Auch der Flughafen BER ist betroffen.
Titelbild
Passagiere müssen am Flughafen BER Geduld mitbringen.Foto: Tobias SCHWARZ / AFP via Getty Images
Epoch Times20. September 2025

Nach einer Cyberattacke auf die Check-In-Systeme an mehreren europäischen Flughäfen ist es am Samstag zu längeren Wartezeiten und zu Flugverspätungen gekommen. Die europäische Luftfahrtbehörde Eurocontrol meldete „Störungen in den IT-Systemen im Zusammenhang mit der Passagierabfertigung“. Neben dem Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) waren auch das internationale Drehkreuz London-Heathrow sowie die irischen Flughäfen Dublin und Cork und der Brüsseler Flughafen betroffen.

Der BER verwies auf eine „technische Störung bei einem europaweit eingesetzten Systemanbieter“. Der Flughafen Dublin teilte im Onlinedienst X mit, dass er „geringfügige Auswirkungen“ durch „ein europaweites Softwareproblem“ zu verzeichnen habe. Nach Angaben des ebenfalls betroffenen Flughafens Brüssel war ein Cyberangriff auf einen Dienstleister der Grund.

Flüge in Brüssel und Berlin gestrichen

Der Brüsseler Flughafenverwaltung zufolge hatte sich der Cyberangriff am Freitagabend ereignet, betroffen waren die Systeme zum Einchecken und für das Boarding der Flugzeuge. Am Samstag konnte demnach nur manuell am Schalter eingecheckt werden. In Brüssel mussten deshalb mindestens zehn Flüge gestrichen werden, 17 weitere starteten mit deutlicher Verspätung. Fluggesellschaften seien gebeten worden, aufgrund des Cyberangriffs die Hälfte ihrer Flüge von und nach Brüssel bis Montagfrüh zu streichen, erklärte Eurocontrol.

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In Berlin kam es ebenfalls zu Flugverspätungen, Flugstreichungen gab es jedoch nicht. Die Flughäfen in Frankfurt, Hamburg, München und Düsseldorf meldeten keine betrieblichen Probleme.

Der Flughafen London-Heathrow nannte als Grund für die Verspätungen „ein technisches Problem“ bei dem Unternehmen Collins Aerospace, „das Check-In- und Boarding-Systeme für mehrere Fluggesellschaften an zahlreichen Flughäfen weltweit bereitstellt“.

Das Unternehmen bestätigte eine „cyberbedingte Störung“ einer Software. „Die Auswirkungen beschränken sich auf die elektronische Kundenabfertigung und die Gepäckabgabe.“

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Cyberangriffe keine Seltenheit

Angesichts zunehmend digitalisierter Systeme im Flugverkehr sind Cyberangriffe und technische Ausfälle keine Seltenheit. Nach Einschätzung der Expertin Anita Mendiratta ist es schwierig zu sagen, wer hinter dem jüngsten Angriff stecken könnte. Sie verwies darauf, dass es sich um „eine Störung einer Software und nicht eines bestimmten Flughafens“ handele.

Laut einem im Juni veröffentlichten Bericht des französischen Luft- und Raumfahrtunternehmens Thales stieg die Zahl der Cyberangriffe im Luftverkehrssektor von 2024 bis 2025 um 600 Prozent. Demnach sind ist „jedes Glied in der Kette anfällig“ für Angriffe, dies betreffe Fluggesellschaften und Flughäfen wie auch Navigationssysteme und Zulieferer. Dem Bericht zufolge ist der strategisch und wirtschaftlich wichtige Flugsektor zu einem „Hauptziel“ für Cyberangriffe geworden. (afp/red)



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