Demonstration in Berlin: Für ein Ende des Gaza-Krieges

Die Bundesregierung soll den Druck auf Israel erhöhen - fordern Demonstranten bei mehreren Kundgebungen in Berlin. Organisiert wurde die Großdemonstration von der Linken. Bei einer kleineren Demonstration in Berlin-Kreuzberg griff die Polizei ein.
Titelbild
Demonstranten versammeln sich am 27. September 2025 vor dem Roten Rathaus in Berlin unter dem Motto „Zieht mit uns die rote Linie: Gemeinsam für Gaza!“.Foto: Ralf Hirschberger/AFP via Getty Images
Epoch Times27. September 2025

Zehntausende Menschen demonstrierten in Berlin für ein Ende des Gaza-Kriegs und einen Kurswechsel der Bundesregierung gegenüber Israel. Zu einer von der Linkspartei veranstalteten Kundgebung auf dem Platz vor dem Roten Rathaus kamen Polizeiangaben zufolge rund 20.000 Menschen.

Die Teilnehmer zogen anschließend zum Tiergarten, wo sich laut Polizei insgesamt rund 60.000 Menschen zu der von einem breiten Bündnis organisierten Demonstration „All Eyes on Gaza – Stoppt den Genozid!“ versammelten.

Die Demonstration „Zusammen für Gaza!“ der Linkspartei begann am frühen Nachmittag vor dem Neptunbrunnen nahe des Roten Rathauses. Im Demo-Aufruf wurde die Bundesregierung zu einer Kursumkehr in der Nahostpolitik aufgefordert. Die Bundesregierung „muss jetzt endlich handeln und den Druck auf die israelische Regierung erhöhen“, hieß es darin.

Israel wurde in dem Aufruf der Kriegsverbrechen und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gaza-Krieg bezichtigt. Linken-Parteichefin Ines Schwerdtner warf Israel in einer Rede bei der Kundgebung „Genozid“ vor.

Auch so eine Flagge war auf der Demonstration in Berlin am 27. September 2025 zu sehen. Foto: Omer Messinger/Getty Images

Zusammenschluss zweier Kundgebungen

Die Demonstranten machten sich im Laufe des Nachmittags auf den rund vier Kilometer langen Weg zur Siegessäule im Tiergarten, um sich dort der Kundgebung  „All eyes on Gaza (Alle Augen auf Gaza) – Stoppt den Genozid!“ anzuschließen.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin wuchs der Demonstrationszug auf dem Weg zum Tiergarten auf 50.000 Menschen an. An der Siegessäule hätten weitere rund 10.000 Menschen gestanden. Eine Sprecherin von Amnesty International und die Linken-Chefin Schwerdtner sprachen von insgesamt mehr als 100.000 Teilnehmern.

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Wer sind die Organisatoren?

Die Demonstration sollte bis 22:00 Uhr andauern. Veranstaltet wurde sie unter anderem von den Organisationen Medico International, Amnesty Deutschland und der Palästinensischen Gemeinde Deutschland. Angeschlossen hatten sich unter anderem der Zentralrat der Muslime und die Organisationen Fridays for Future und Sea Watch.

Den Demo-Aufruf unterzeichnete auch eine Reihe von Prominenten, darunter die Schauspielerinnen und Schauspieler Edin Hasanovic, Melika Foroutan, Hans-Jochen Wagner, Pegah Ferydoni, der Musiker Michael Barenboim sowie dutzende Autoren, Professoren und Aktivisten.

Während des Umzugs am 27. September 2025 in Berlin. Foto: Ralf Hirschberger/AFP via Getty Images

Der jüdische Musiker Barenboim sprach im „rbb24 Inforadio“ von einem „Völkermord“, der sich in Gaza ereigne. „Den Begriff benutzen inzwischen fast alle Menschenrechtsorganisationen und auch die UN-Menschenrechtskommission“, sagte er. Gefordert wurde auch der Stopp deutscher Waffenlieferungen an Israel.

Böller und Polizeieinsatz in Kreuzberg

Eine kleinere Demonstration hatte in Berlin-Kreuzberg bereits um 14:00 Uhr begonnen. Der Aufzug vom Moritzplatz zum Südstern war mit rund 500 Teilnehmern angekündigt – laut Polizei kamen etwa doppelt so viele.

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Im Verlauf dieses Demozugs seien zunächst „verbotene Ausrufe und Zeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen festgestellt worden“, teilte die Polizei mit. Später wurden Böller gezündet und Medienschaffende nach Angaben einer Polizeisprecherin vor Ort durch „Tücher und Transparente“ an ihrer Arbeit gehindert. Die Einsatzkräfte lösten die Kundgebung auf.

Die Polizei war eigenen Angaben zufolge im gesamten Berliner Stadtgebiet mit rund 1.800 Kräften im Einsatz.

„Hierzu unterstützen Einsatzkräfte der Polizeien Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und der Bundespolizei unsere Einsatz- und Alarmhundertschaften“, teilte die Polizei mit. Es sei mit Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen. (afp/red)

 



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