Deutsche Bahn bekommt Konkurrenz im Fernverkehr

Italien plant, 30 bis 40 Hochgeschwindigkeitszüge in Deutschland zu betreiben. Das Vorhaben liegt bei der Bahngesellschaft Italo. Ähnlich wie Flixtrain wollen sie in den deutschen Fernverkehr einsteigen.
Titelbild
Ein ICE der Deutschen Bahn in Berlin.Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times10. November 2025

Im Schienenfernverkehr muss die Deutsche Bahn künftig mit deutlich mehr Konkurrenz rechnen. Wie die FAZ berichtet, will nicht nur die italienische Staatsgesellschaft FS mit eigenen Zügen hierzulande unterwegs sein, sondern auch ihr Konkurrent Italo.

Die Planungen sehen das Investment eines Milliardenbetrages für 30 bis 40 Hochgeschwindigkeitszüge vor. Italo denkt offenbar an stündliche oder zweistündliche Verbindungen innerhalb Deutschlands und will damit insgesamt rund 1.000 direkte neue Arbeitsplätze schaffen.

Bisher ist in erster Linie die Flixbus-Schwestergesellschaft Flixtrain als DB-Wettbewerber im Fernverkehr aktiv.

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Bundesverkehrsministerium für mehr Konkurrenz

Das Bundesverkehrsministerium ist grundsätzlich offen dafür, dass die Deutsche Bahn im Fernverkehr mehr Konkurrenz bekommt.

Man setze sich „intensiv auf der europäischen Ebene auch für den Abbau noch bestehender Marktzugangs- und Wettbewerbshindernisse im europäischen Schienenpersonenverkehr ein“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Montag in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur. „Also alles, was den Wettbewerb fördert, ist aus Kundensicht zu begrüßen.“

Die Italo-Zentrale in Italien wollte laut FAZ zu dem Bericht keine Stellung nehmen. Allerdings sind die Planungen dem Vernehmen nach weit vorangeschritten. Eine hundertprozentige Tochtergesellschaft in Deutschland soll schon gegründet und der Antrag für den Betrieb eines Eisenbahnverkehrsunternehmens in Deutschland im Oktober gestellt worden sein.

Entscheidend ist der Eisenbahntrassenzugang

Ob die Pläne letztlich realisiert werden, hängt unter anderem davon ab, ob das Unternehmen Planungssicherheit für seine Investitionen erhält – in Form langjähriger Verträge für den Eisenbahntrassenzugang. Diese sogenannten Rahmenverträge sollen 15 Jahre laufen, so der Wunsch der Italiener.

Letztlich müssen die Politik und die mit der Schienenregulierung beauftragte Bundesnetzagentur über die Bedingungen des Netzzugangs entscheiden.

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Italo ist nicht das einzige Unternehmen, das mit Blick auf Deutschland in den Startlöchern steht. Auch der Anbieter Trenitalia aus der FS-Gruppe, die hierzulande schon mit dem Regionalverkehrsanbieter Netinera und mit dem Logistikunternehmen TX Logistik unterwegs ist, hegt ähnliche Überlegungen in Sachen Fernverkehr.

Die Rede ist vom Einsatz von rund 50 Hochgeschwindigkeitszügen in Deutschland. Vorstandschef Stefano Donnarumma sprach auf Anfrage der FAZ von „Voruntersuchungen zur Entwicklung des wichtigen deutschen Marktes“. Er fügte hinzu: „Wir freuen uns sehr, dass die neue Vorstandsvorsitzende der DB die Italienerin Evelyn Palla ist.“ (dts/red)



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