Deutscher Botschafter in der Ukraine wird neuer BND-Präsident

An der Spitze des deutschen Auslandsgeheimdiensts steht ein Wechsel an: Der bisherige Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, übernimmt als neuer Präsident. Der bisherige BND-Chef Bruno Kahl geht als deutscher Botschafter in den Vatikan.
Der bisherige BND-Präsident Bruno Kahl wird neuer deutscher Vertreter beim Heiligen Stuhl in Rom. (Archivfoto)
Der bisherige BND-Präsident Bruno Kahl wird neuer deutscher Vertreter beim Heiligen Stuhl in Rom.Foto: Britta Pedersen/dpa
Epoch Times4. September 2025

Nach mehr als neun Jahren steht ein Wechsel an der Spitze des deutschen Auslandsgeheimdiensts an. Der bisherige deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, tritt am 15. September seinen Dienst als neuer Präsident des Bundesnachrichtendiensts (BND) an – dies gab die Bundesregierung bekannt. Der bisherige BND-Chef Bruno Kahl wechselt als deutscher Botschafter in den Vatikan.

Mit seiner „langjährigen beruflichen Erfahrung in Krisenländern“ sei Jäger „bestens gerüstet, das Amt des BND-Präsidenten erfolgreich auszufüllen“, erklärte Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU). Jäger sei ein „hoch geschätzter Diplomat“, erklärte der Minister. „Im Lichte der angespannten sicherheitspolitischen Lage ist diese Berufung ein großer Gewinn.“

Jäger war auch deutscher Botschafter im Irak und Afghanistan

Vor seiner Zeit als Botschafter in der Ukraine war Jäger unter anderem deutscher Botschafter im Irak und in Afghanistan. In seiner Zeit in Kiew befasse sich Jäger intensiv mit der russischen Politik; von Russland geht nach Einschätzung des BND eine wachsende Gefahr für Deutschland und Europa aus.

„Die Anforderungen an unseren Auslandsnachrichtendienst sind heute höher denn je, seine Arbeit als Informationsdienstleister und Frühwarnsystem ist für die Bundesregierung so wichtig wie nie zuvor“, erklärte Minister Frei. Zu Jägers Aufgaben zähle, „die internationale Position des BND weiter zu stärken und sicherzustellen, dass der BND als Partner auf Augenhöhe mit anderen westlichen Diensten agiert“.

Jäger blickt auf eine bewegte Berufslaufbahn zurück. Nach dem Studium trat er in den Auswärtigen Dienst ein. Er war unter anderem Sprecher des früheren Außenministers Frank-Walter Steinmeier (SPD) und arbeitete auch mehrere Jahre im Kanzleramt. 2008 wechselte er vorübergehend in die Privatwirtschaft und wurde Cheflobbyist des Autokonzerns Daimler.

2023 übernahm Jäger in Kiew

2013 kehrte er in den diplomatischen Dienst zurück. Danach war er drei Jahre Sprecher des Finanzministeriums, das zu der Zeit von Wolfgang Schäuble (CDU) geführt wurde.  Von 2016 bis 2018 war Jäger Staatssekretär im baden-württembergischen Innenministerium. Dann wurde er Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Berlin. 2023 übernahm er die Leitung der Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Minister Frei dankte dem bisherigen BND-Präsidenten Kahl für eine „erfolgreiche“ Arbeit. Der Dienst sei „heute mehr denn je ein wichtiger Teil der deutschen Sicherheitsarchitektur“.

Der BND ist der Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik. Er hat nach eigenen Angaben den Auftrag, Informationen von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung zu sammeln, auszuwerten und der Bundesregierung in Form von Meldungen und Analysen zur Verfügung zu stellen. (afp/red)



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