Die Silver-Gamer kommen: Ein Fünftel der über 65-Jährigen zockt Videospiele

Ein Fünftel der über 65-Jährigen in Deutschland spielt Video- und Computerspiele. „Die Silver Gamer kommen“, erklärte der Digitalverband Bitkom am Dienstag in Berlin unter Berufung auf eine telefonische Umfrage unter 1209 Menschen ab 16 Jahren. 20 Prozent der Befragten ab 65 Jahren gaben demnach an, zumindest hin und wieder zu zocken.
Junge Menschen spielen viel häufiger
Der höchste Anteil an Gamern findet sich aber in der jungen Generation der 16- bis 29-Jährigen. In dieser Altersgruppe zocken der Umfrage zufolge 87 Prozent. Insgesamt 45 Prozent der Befragten, die Computer- und Videospiele spielen, können sich demnach ein Leben ohne Zocken nicht mehr vorstellen.
Insgesamt gibt es ebenso viele weibliche wie männliche Gamer. Unter Frauen und Männern in Deutschland spielen jeweils etwa die Hälfte (52 Prozent) Videospiele und zwar im Schnitt zwei Stunden täglich, wie Bitkom weiter mitteilte. Frauen verbringen demnach mit 2,2 Stunden durchschnittlich knapp 20 Minuten mehr Zeit pro Tag mit Spielen an Konsole, Smartphone oder Computer als Männer.
88 Prozent spielen am Handy
Eine große Mehrheit von 88 Prozent der Befragten benutzt das Handy zum Zocken. Das Laptop wird von drei Vierteln genutzt. Besonders beliebt sind auch Spielkonsolen. Stationäre Konsolen nutzen 43 Prozent der Gamer. Konsolen, die stationär oder mobil verwendet werden, nutzen 41 Prozent. An rein mobilen Konsolen spielen 37 Prozent.
Am häufigsten werden dabei sogenannte Casual Games, also Spiele für zwischendurch, gezockt. Drei Viertel der Gamer spielen sie. Rund zwei Drittel (68 Prozent) mögen Strategie- und Aufbauspiele und fast ebenso viele (65 Prozent) sogenannte Jump’n’Run- oder Geschicklichkeitsspiele.
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Das Computerspielen muss dabei keine einsame Angelegenheit sein. Laut Umfrage spielen 28 Prozent der Gamer am liebsten zusammen mit anderen online und elf Prozent mit anderen im selben Raum. 29 Prozent gaben dagegen an, am liebsten allein zu spielen.
Knapp sechs von zehn Gamern schauen außerdem zumindest ab und zu anderen beim Zocken zu, etwa Freunden und Bekannten oder auch Fremden über Streamingplattformen. Auch unter den Nicht-Gamern gaben 18 Prozent an, anderen zumindest hin und wieder beim Spielen zuzusehen.
Zu den bekannten Spielen aus Deutschland gehören das Strategiespiel „Anno 1800“ von Ubisoft und das Survival-Actionspiel „Enshrouded“ von Keen Games. Vom 20. bis 24. August findet in Köln die Gamescom statt, die größte Computer- und Videospielmesse der Welt.
Spieleentwickler hoffen auf mehr Fördergeld
Deutschlands Entwickler von Computer- und Videospielen hoffen auf starke staatliche Unterstützung. Die Firmen können sich ab August bei dem für Games zuständige Bundesforschungsministerium in Berlin wieder für Fördergelder bewerben.
Wegen knapper Kassen hatte die Bundesregierung im Mai 2023 einen Förder-Antragsstopp verhängt, der im Dezember 2024 endete. Seither gilt eine abgespeckte Förderung mit strengen Beschränkungen, die Gamesfirmen nur wenig gebracht hat. Das änderte sich mit dem sogenannten Förderaufruf, der im Juli rausging.
„Wir heben die Förderung deutlich auf bis zu acht Millionen Euro pro Projekt an und ermöglichen hierdurch auch große, mehrjährige Vorhaben“, sagte Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU). Games seien eine bedeutende Wachstums- und Innovationsbranche für unser Land. „Mit dem neuen Förderaufruf setzen wir ein starkes Signal für die Games-Entwicklung.“
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Die Bundesregierung möchte in diesem Jahr 88 Millionen Euro für die Games-Förderung bereitstellen und im kommenden Jahr 125 Millionen Euro. Nur ein Teil des diesjährigen Förderbudgets ist bereits verfügbar, der andere Teil kommt planmäßig im Herbst hinzu.
Gamesbranche reagiert positiv
Der Geschäftsführer des Branchenverbandes Game, Felix Falk, zeigte sich erleichtert über den Förderaufruf. „Die Aufhebung der bislang starken Beschränkungen löst endlich die Bremse bei der Games-Förderung und macht die bereitstehenden Fördermittel für Unternehmen auch tatsächlich nutzbar“, sagte Falk. „Das ist ein weiterer wichtiger Zwischenschritt hin zu dauerhaft besseren Rahmenbedingungen in Deutschland.“ Als weiteren Schritt fordert Falk die im Koalitionsvertrag vereinbarte steuerliche Förderung der Gamesbranche ein.
Der Anteil der in Deutschland entwickelten Spiele an den hierzulande gekauften oder gemieteten Spielen ist allerdings gering. Einer älteren Schätzung zufolge entfielen weniger als fünf Prozent der Games-Ausgaben auf Spiele aus Deutschland. (afp/dpa/red)
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