Mehr Badetote – Viele unterschätzen die Gefahren im Wasser und überschätzen ihre Fähigkeiten

Die Zahl der Ertrunkenen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Aus Sicht der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben tödliche Unfälle vor allem zwei Gründe:
Zum einen unterschätzen Menschen die Gefahren im Wasser wie Strömung und Temperaturunterschiede. Zum anderen überschätzen sie ihre eigenen Schwimmfähigkeiten.
Nach der DLRG-Statistik stieg die Zahl der Badetoten von 299 im Jahr 2021 auf 411 im Jahr 2024. „Ob in diesem Jahr mit einem erneuten Anstieg zu rechnen ist, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen“, teilte ein Sprecher mit.

Rettungsschwimmerin Monika hat ein behutsames Auge auf die Badegäste von einer DLRG-Station aus. Foto: Andreas Rentz/Getty Images
Am vergangenen Wochenende registrierte die Organisation mindestens 15 Tote bei Badeunfällen – demnach war es das tödlichste Wochenende in diesem Jahr und eines der tödlichsten der letzten zehn Jahre.
Die DRLG warnt vor Gefahren durch Temperaturunterschiede beim Baden. Wer nach dem Sonnenbaden ohne Abkühlung ins kalte Wasser springt, riskiert einen Kreislaufschock – selbst als gesunder Mensch.
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Mit Alkohol im Blut steige das Risiko zusätzlich. Besonders an Baggerseen sei Vorsicht geboten: Dort könne es hinter flachen Uferzonen plötzlich mehrere Meter in die Tiefe gehen, „wo das Wasser plötzlich vielleicht nur noch 7 Grad hat.“ Das belaste den Kreislauf stark und könne zu Krämpfen oder im schlimmsten Fall zu einem Kreislaufkollaps führen.
Risiken gibt es auch für gute Schwimmer
Sprünge in unbekannte Gewässer können lebensgefährlich sein, warnt die DLRG. Ein Kopfsprung ins flache Wasser könne schwere Wirbelsäulenverletzungen verursachen.

Ein Rettungsschwimmerteam der DLRG auf dem Wasser. Foto: Andreas Rentz/Getty Images
Auch Sogwirkungen vorbeifahrender Schiffe oder Strömungen – etwa im Rhein – seien riskant und könnten selbst geübte Schwimmer oder Paddler in Not bringen. Viele Wassersportler unterschätzten zudem das Risiko nach einem Kentern und seien oft ohne Schwimmweste unterwegs.
Alkohol und Übermut können tödliche Folgen haben
Mehr Menschen zieht es im heißen Sommer an Badestellen – mit Risiken. Ob unbewachte Gewässer heute häufiger genutzt werden als früher, sei laut DLRG-Sprecher unklar. Fest steht aus Sicht der Organisation: Längere, heißere Sommer erhöhen die Unfallgefahr.
Zugleich seien seit der Jahrtausendwende hunderte Schwimmbäder geschlossen worden – das treibe Menschen vermehrt an freie Gewässer, so der DLRG.
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Laut ihrer Statistik sind die meisten Badetoten männlich: 2023 lag der Anteil bei 76 Prozent. „Allein im vergangenen Jahr betrug der Anteil 76 Prozent“, sagte der Sprecher. Besonders häufig betroffen seien Menschen ab 55 Jahren.
Während bei Jüngeren oft Leichtsinn, Selbstüberschätzung oder Alkohol eine Rolle spielen, sind es bei den Älteren häufig unerkannte gesundheitliche Probleme in Verbindung mit Hitze und kaltem Wasser. (dpa/red)
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