Einigung mit ver.di: Bis 20 Prozent mehr Lohn bei Berliner Verkehrsbetrieben

Im Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) bahnt sich eine Einigung an.
Die Schlichtungskommission um die beiden Schlichter Bodo Ramelow und Matthias Platzeck einigte sich laut ver.di am Montagabend auf einen Kompromiss. Gewerkschafts- und Arbeitgebervertreter begrüßten die Einigung.
Ramelow spricht von bis 20 Prozent mehr
Der ehemalige Thüringer Ministerpräsident der Linken, Ramelow, der von der Gewerkschaft als Schlichter benannt worden war, sprach von „bis zu 20 Prozent mehr Gehalt für die Menschen, die Bus, Tram und U-Bahn durch Berlin steuern“.
Damit werde die BVG „wieder zum wichtigsten und attraktivsten Arbeitgeber in Berlin“.
Platzeck nennt 15,4 Prozent Gehaltsplus
Der von der Arbeitgeberseite benannte Platzeck, SPD-Politiker und ehemaliger Ministerpräsident von Brandenburg, bezifferte das vereinbarte Gehaltsplus auf „insgesamt 15,4 Prozent“.
„Jetzt gilt es, die Empfehlung der Schlichtung in den Verhandlungsprozess einzuarbeiten und schnellstmöglich einen Abschluss zu erzielen“, fügte er hinzu.
Gewerkschaft wollte 750 Euro mehr Lohn monatlich
„Wir haben den Knoten gelöst“, erklärte die BVG-Personal-Vorständin Jenny Zeller-Grothe. „Jetzt gilt es, die hohe wirtschaftliche Belastung, die ein Abschluss in dieser noch nie dagewesenen Höhe für die BVG mit sich bringt, stabil und verantwortungsvoll zu managen.“
Jeremy Arndt, Verhandlungsführer für ver.di, hob besonders die „deutlichen Steigerungen“ bei den Zulagen hervor. „Wir werden jetzt mit der Tarifkommission intensiv diskutieren, ob diese Empfehlung eine Grundlage für eine Einigung sein kann.“
Die Gewerkschaft hatte für die BVG-Beschäftigten 750 Euro mehr Lohn pro Monat, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie ein 13. Monatsgehalt gefordert. Das letzte Angebot der BVG von vor der Schlichtung lag bei 13,6 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwei Jahren.
Nach mehreren Warnstreiks hatte ver.di parallel zur Schlichtung auch eine Urabstimmung angesetzt. Eine Mehrheit der Gewerkschaftsmitlieder sprach sich für unbefristete Streiks aus. Bis diesen Donnerstag gilt im Rahmen der Schlichtung eine Friedenspflicht. (afp/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion