Großer Öl- und Gasfund an deutscher Grenze – Sorge auf Usedom wächst

Nahe der Insel Usedom, vor Swinemünde, wurde auf polnischem Gebiet Erdöl und Erdgas gefunden. Mecklenburg-Vorpommern wurde nicht offiziell informiert – Umweltminister Backhaus kritisiert das Förderprojekt.
Titelbild
Die LOTOS-Ölraffinerie im Juni 2022 in Gdansk, Polen. Im Vordergrund die Martwa. Früher wurde hier russisches Pipeline-Öl verarbeitet, die Druschba-Trasse endet in der Stadt.Foto: Omar Marques/Getty Images
Epoch Times22. Juli 2025

Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) übt scharfe Kritik an einem Öl- und Gasbohrprojekt in der polnischen Ostsee nahe der Insel Usedom.

„Das Projekt steht für eine klimapolitisch rückwärtsgewandte Industriepolitik, die den Umwelt- und Tourismusinteressen auf deutscher Seite entgegensteht“, erklärte Backhaus. Hintergrund ist demnach der Fund großer Öl- und Gasvorkommen vor der polnischen Insel Wollin (Wolin).

Tourismus sei der Hauptwirtschaftsfaktor für die Insel Usedom, erklärte Backhaus. „Eine potentiell die Umwelt gefährdende Industrie wäre ein nicht wieder gut zu machender Imageschaden für die Insel und damit auch ein wirtschaftliches Desaster“, fuhr er fort. „Ich lehne dieses Vorhaben deshalb entschieden ab.“

Es geht um Millionen Tonnen Öl

Die kanadische Firma Central European Petroleum entdeckte vor der polnischen Stadt Swinemünde (Swinoujscie) zuletzt etwa 22 Millionen Tonnen Öl sowie fünf Milliarden Kubikmeter Gas. Das teilte Backhaus‘ Ministerium weiter mit.

Insgesamt soll das Vorkommen im Bereich vor Wollin Schätzungen zufolge mehr als 33 Millionen Tonnen förderbares Rohöl sowie 27 Milliarden Kubikmeter Gas umfassen.

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Erste Bohrungen gab es bereits 2024

Zu ersten Bohrungen kam nach Angaben aus Schwerin bereits 2024. Mecklenburg-Vorpommern sei nicht offiziell informiert worden, obwohl dies einer bilateralen Vereinbarung zufolge hätte passieren müssen, wie das Ministerium erklärte.

„Ich erwarte eine klare Aussage der Bundesregierung gegenüber der polnischen Seite“, erklärte Backhaus weiter. „Es kann nicht sein, dass wir als Nachbarland nicht einmal über Bohrungen mit potenziell grenzüberschreitenden Umweltauswirkungen informiert werden.“ Er warnte unter anderem vor möglichen Einflüssen auf „Flora und Fauna im Küstenmeer“ und möglichen Verunreinigungen des Grundwassers. (afp/red)



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