Invasive Nutrias breiten sich weiter aus – Verdopplung im Vergleich zu 2015

Die südamerikanische Nutria breitet sich in Deutschland weiter aus. Die invasive Tierart kam im Jahr 2023 in 35 Prozent der untersuchten Jagdreviere vor, was einer Verdopplung gegenüber dem Jahr 2015 entspricht, wie der Deutsche Jagdverband (DJV) am Dienstag in Berlin mitteilte.
Negative Folgen für Dämme und Deiche
Aus Sicht des Verbandes haben Nutrias, deren ursprüngliche Populationen meist durch entflohene Farmtiere entstanden, negative Folgen für den Hochwasser- und Artenschutz.
Das Nagetier untergrabe Flussufer sowie Deiche und vernichte Schilfgürtel, hieß es. Der DJV fordere eine Aufnahme der Nutria in das Bundesjagdgesetz und ein „Bekenntnis der Politik zur Fangjagd“. In den meisten Bundesländern gibt es mittlerweile eine Jagdzeit oder Sondergenehmigungen.
Für die Untersuchung wurden Daten aus 23.000 Jagdrevieren ausgewertet, diese umfassen laut DJV mehr als ein Drittel der forst- und landwirtschaftlichen Fläche Deutschlands.
Nutrias machen sich auch in Städten breit
Die großen Flüsse Rhein, Ems, Weser und Elbe bieten den auch Sumpfbiber oder Biberratte genannten Tieren ideale Lebensgrundlagen. So kamen in 60 Prozent der Jagdgebiete in Nordrhein-Westfalen Nutrias vor, in 55 der niedersächsischen Gebiete und in 50 Prozent der Gebiete Sachsen-Anhalts.
Der Stadtstaat Bremen meldete laut Verband sogar in 93 Prozent der Reviere die Anwesenheit von Nutrias, was einer Steigerung um das Sechsfache gegenüber dem Jahr 2015 entspricht.
In Hamburg waren es 74 Prozent. „Durch unerlaubte Fütterung, klimatische Vorteile und jagdliche Einschränkungen sind Nutrias mittlerweile besonders häufig in städtischen Bereichen vorzufinden, wo sie auch tagaktiv werden und ein großes Vermehrungspotenzial haben“, hieß es vom DJV. (afp/red)
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