Kabinett bringt erste große Reformen in der Migrationspolitik auf den Weg

Das Kabinett billigte am Mittwoch laut Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) insgesamt drei Vorhaben. Bis Juli sollen diese bereits umgesetzt werden.
Das neue Bundeskabinett hat erste Beschlüsse zur Migration gefasst. (Archivbild)
Das neue Bundeskabinett hat erste Beschlüsse zur Migration gefasst. (Archivbild)Foto: Hannes P. Albert/dpa
Epoch Times28. Mai 2025

Drei Wochen nach Amtsantritt hat die schwarz-rote Bundesregierung erste Gesetzesänderungen zur Begrenzung der Migration auf den Weg gebracht. Das Kabinett billigte am Mittwoch laut Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) insgesamt drei Vorhaben: die Streichung der Einbürgerungen schon nach drei Jahren, die Aussetzung des Familiennachzugs und die Wiederaufnahme des Ziels der Begrenzung der Migration ins Aufenthaltsrecht. Dobrindt zeigte sich zuversichtlich, dass die Vorhaben bis Juli im Parlament beschlossen werden können.

Es sei „ein entscheidender Tag bei der Frage der Reduzierung von illegaler Migration“, sagte Dobrindt nach der Kabinettsitzung. Ziel sei es, die Überforderung von Kommunen bei der Aufnahme von Flüchtlingen zu bekämpfen und sogenannte Pullfaktoren – also Anreize zur Einwanderung nach Deutschland – zu beseitigen.

[etd-brightchat-video=„https://vod.brightchat.com/embed/4facbde2-08d1-43c5-9096-6796f56e96e6“]

Familiennachzug und Einbürgerung

Der Innenminister verwies dabei insbesondere auf die befristete Aussetzung des Familiennachzugs für zwei Jahre für Geflüchtete ohne Asylstatus. Sie werde nicht nur dazu führen, dass keine Familienangehörigen nachkämen, sondern es würden sich auch weniger Menschen auf den Weg nach Deutschland machen, weil sie wüssten, dass ihre Familien nicht nachkommen können. Dobrindt zufolge soll es nur in Härtefällen – etwa bei dringender medizinischer Versorgung – noch Ausnahmen für einen Familiennachzug geben.

[etd-related posts=“5144322″]

Bei der Einbürgerung nehme die Regierung nun die im vergangenen Jahr von der Ampel-Regierung geschaffene Möglichkeit zurück, diese schon nach drei Jahren zu erlangen, sagte Dobrindt weiter. Es werde wieder die Rechtslage gelten wie vor der Änderung im Jahr 2024.

An den Reformen gibt es Kritik unter anderem von Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen sowie der Kirche, aber auch aus der politischen Opposition. Dobrindt betonte, Kritik sei zu erwarten gewesen, die Entscheidungen seien aber notwendig.

[etd-related posts=“5143694″]

Der CSU-Politiker fügte offenbar mit Blick auf die hohen Umfragewerte der AfD und die Debatte um ein Parteiverbotsverfahren an: „Ich rate nicht dazu, auf Wahlergebnisse zu reagieren, indem man meint, man könnte politische Strömungen wegverbieten. Man muss sie wegregieren.“ (afp/tp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion