„Kampf gegen Faschismus“ in Hamburg: Privatadressen von AfD-Politikern öffentlich gemacht

Unter dem Motto „Der AfD eine kleben“ sind erneut die Privatadressen von drei AfD-Politikern auf der Website „Indymedia“ erschienen. In ihrem Wohnumfeld wurden zudem Sticker aufgeklebt, die die Männer als „AfD-Faschisten“ anprangerten. Die Täter zu finden, scheint höchst unwahrscheinlich.
Titelbild
Das Symbolbild zeigt eine Antifa-Flagge auf einer Demonstration gegen die AfD in Berlin. Auch in Hamburg gibt es eine große linksextremistische Szene.Foto: HAMI ROSHAN/Middle East Images/AFP via Getty Images
Von 11. Oktober 2025

In Kürze:

  • Bekennerschreiben zur Preisgabe von Privatadressen dreier AfD-Politiker in Hamburg auf „Indymedia“ erschienen
  • Antifa rühmt sich, Nachbarschaft über „AfD-Faschisten“ informiert zu haben
  • AfD-Pressesprecher: Dokumentation aller Vorfälle würde „fast schon eine Vollzeitkraft“ erforderlich machen

 

Am vergangenen Dienstag, 7. Oktober 2025, sind die privaten Wohnadressen von drei Hamburger AfD-Politikern auf der Antifa-Website „Indymedia“ veröffentlicht worden: Krzysztof Walczak, Marco Schulz und Martin Lemke. Walczak und Schulz gehören zur Hamburger Bürgerschaft, Lemke ist Bezirkspolitiker.

Ihre Namen, Adressen und Konterfeis erschienen allerdings nicht nur online, sondern auch auf Aufklebern, die die anonymen Macher hinter der Outing-Aktion im jeweiligen Wohnumfeld der AfD-Politiker platziert hatten. Auf den Stickern war immer zu lesen: „Achtung AfD-Faschist in eurem Viertel“ und „Der AfD eine kleben“.

Die „Hamburger MorgenPost“ hatte als erstes Medium darüber berichtet. Demnach prüfe das Landeskriminalamt für Staatsschutz die Sache. Eine Nachfrage der Epoch Times brachte bis zur Veröffentlichung dieses Artikels keine weiteren Erkenntnisse.

Bekenner: „Besuch“, um Nachbarschaft „aufzuklären“

Im Antifa-Jargon auf „Indymedia“ klang die Nachricht wie folgt: „In Hamburg wurden drei AfD Politiker in ihrem Wohnumfeld besucht. Dabei wurde ihre jeweilige Nachbar*innenschaft darüber aufgeklärt, welche AfD Faschisten in ihrer unmittelbaren Nähe wohnen.“

Danach folgen drei Textabschnitte, in denen die Privatadressen sowie Informationen zum Werdegang, zur aktuellen Tätigkeit, zu Bekanntschaften und politischen Positionen der jeweils Angeprangerten angegeben wurden. Der Artikel endet mit Quellenverweisen und guten Wünschen für Genossen:

„Wir grüßen alle Untergetauchten und in Haft sitzenden Antifas! Ganz viel Kraft und Liebe an die Antifaschist*in Maja! Wir halten zusammen! Free ALL Antifas! Fight Fascism!“

Der Namen „Maja“ bezieht sich dabei höchstwahrscheinlich auf die nach eigener Auskunft non-binäre Person Maja T. aus Deutschland, die seit Monaten in Budapest in Untersuchungshaft sitzt. Maja T. ist wegen lebensgefährlicher Körperverletzung angeklagt. Es droht eine Verurteilung zu 24 Jahren Haft.

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AfD-Fraktion Hamburg: „Antifa heißt Terror“

Dirk Nockemann, der Fraktionschef der AfD in der Hamburger Bürgerschaft, bezeichnete das unfreiwillige Adress-Outing in einer Pressemitteilung als „linksextremen Einschüchterungsversuch“. Dieser sei „auf das Schärfste zu verurteilen“. Das erwarte er „auch von den linken Parteien in der Bürgerschaft“.

„Antifa heißt Terror“, fuhr Nockemann fort. Von daher sei es für ihn „schier unerträglich, dass sich politische Verantwortliche immer wieder zur Antifa bekennen“. Es sei immerhin „nicht erst seit der abscheulichen Ermordung des US-Amerikaners und konservativen Aktivisten Charlie Kirk […] klar, wozu die Antifa in der Lage sei“.

Schon Ende des Jahres 2023 hatten Antifa-Anhänger kurzzeitig eine Liste mit den Privatadressen der AfD-Bundestagsabgeordneten auf „Indymedia“ veröffentlicht. Das Outing verhasster Menschen gehört zum Standardrepertoire linksextremer Kräfte im „Kampf gegen den Faschismus“.

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Sachbeschädigung besonders häufig

Ein Sprecher der Hamburger AfD-Fraktion bestätigte auf Nachfrage der Epoch Times, dass man im vorliegenden Fall in den nächsten Tagen Anzeige erstatten werde, obwohl dieser Schritt in der Vergangenheit nur zu „sehr, sehr wenig Erfolg“ geführt habe.

Er erinnerte daran, dass auch die Wohnung des Fraktionschefs Nockemann schon einmal attackiert worden sei: Unbekannte hätten seine Fensterscheiben mit Flaschen eingeworfen. Das habe einen vierstelligen Schaden verursacht. Auch die AfD-Fraktionsvorsitzende des Bezirks Hamburg-Mitte, Nicole Jordan, erlebe immer wieder Sachbeschädigungen an ihrem Haus oder auf ihrem Grundstück. Ein ehemaliger AfD-Abgeordneter, der nur einige Monate in der Bürgerschaft gesessen habe, habe einen Farbanschlag auf sein Wohngebäude hinnehmen müssen. Einer weiteren Parteikollegin aus Emsbüttel sei das Auto attackiert worden. Im Wahlkampf seien immer wieder Infostände angegriffen worden.

Genaue Zahlen zu derartigen Straftaten konnte der Fraktionspressesprecher nicht nennen: Wenn man alle Fälle sammeln und dokumentieren wolle, müsse man „fast schon eine Vollzeitkraft allein dafür beschäftigen“.

Baumann: Täter aus Antifa-Milieu „staatlich bezahlt“ und „verhätschelt“

Im Interview mit „Welt TV“ hatte Bernd Baumann, der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Bundestag und selbst Wahl-Hamburger, erst vor wenigen Tagen über seine eigenen Erfahrungen mit Linksextremen berichtet. „Ich hab’ andauernd Anschläge auf mein Haus“, so Baumann. Es handele sich sowohl um Farb- als auch um Brandanschläge.

Weil seine Frau inzwischen „richtig Angst“ habe, habe er für sie Stahltüren in einem Gästeappartement im Kellergeschoss einbauen lassen, damit sie wieder schlafen könne. Sogar der Privatwagen eines Mieters sei vor seinem Haus verbrannt worden. Ein Bekennerschreiben dazu sei ebenfalls auf der „Indymedia“-Seite veröffentlicht worden. Nun könne er „das Haus nicht mehr vermieten“.

Die Ermittlungsverfahren seien alle eingestellt worden: Die Täter aus dem Antifa-Milieu würden „nicht nur nicht verfolgt“, sondern „sogar noch staatlich bezahlt“ und „verhätschelt“, sagte Baumann. Er gab zu bedenken, dass zwei Drittel aller registrierten Gewaltdelikte gegen Politiker des Jahres 2024 sich gegen Mitglieder der AfD gerichtet hätten. Auch für 2025 zeichneten sich ähnliche Verhältnisse ab.



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