BKA: Organisierte Kriminalität bleibt auf hohem Niveau – weiter Milliardenschaden

Spezialisierte kriminelle Banden schleusen immer mehr illegal erlangtes Vermögen von Kollegen in den legalen Wirtschaftskreislauf ein. Das und einige andere Bereiche verursachen erhebliche Schäden, wie das Bundeskriminalamt berichtet hat.
Die Organisierte Kriminalität hat 2024 deutlich mehr Geld gewaschen als im Vorjahr. (Symbolbild)
Die Organisierte Kriminalität hat 2024 deutlich mehr Geld gewaschen als im Vorjahr. (Symbolbild)Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Epoch Times24. Oktober 2025

Das Ausmaß der Organisierten Kriminalität in Deutschland bleibt auf einem hohen Niveau. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Freitag mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 647 Ermittlungsverfahren eingeleitet – dies waren fünf mehr als im Vorjahr und der zweithöchste Wert der vergangenen zehn Jahre.

Die Schadenssumme blieb mit 2,64 Milliarden Euro weiter hoch, aber leicht unter dem Wert von 2023 (2,7 Milliarden Euro).

Höre Bereitschaft zur Gewaltanwendung

Das BKA sprach in seinem Lagebild zur Organisierten Kriminalität (OK) von einem „konstant hohen Bedrohungspotenzial“. Die Bundespolizei verwies dabei auf unterschiedliche Entwicklungen.

Dazu gehöre Bereitschaft zur Gewaltanwendung im öffentlichen Raum und „die Rekrutierung von teils unerfahrenen Minderjährigen“ für solche Taten.

„Zudem konnte ein deutlicher Anstieg beim Besitz von Schuss- und Kriegswaffen verzeichnet werden.“

Geldwäsche auf Bestellung

„Auf dem Vormarsch“ sei auch „crime as a service“, also wenn Gruppen der organisierten Kriminalität ihre Aktivitäten als Dienstleistung anbieten. Verwiesen wird dabei insbesondere auf den Bereich der Geldwäsche.

Diese Professionalisierung erleichtere hier einerseits den Kundengruppierungen der OK die Einschleusung von Geld aus kriminellen Aktivitäten in den legalen Wirtschaftskreislauf.

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Andererseits müssten diese Banden den Anbietern der Geldwäsche eine lukrative Provision zahlen. „Crime as a Service“ ist daher laut dem BKA insbesondere in diesem Bereich „für beide Seiten ausgesprochen attraktiv“.

Der Großteil der Taten der Organisierten Kriminalität betraf 2024 Rauschgiftkriminalität mit 259 Verfahren. Es folgten Wirtschaftskriminalität (112 Verfahren), Steuer- und Zolldelikte (63) sowie Schleuser- (58) und Eigentumskriminalität (47).

Cybercrime-Gruppierungen machten zwar lediglich vier Prozent aller Verfahren aus, aber über die Hälfte der gesamten finanziellen Schäden (1,7 Milliarden Euro).

Rückgang der Rauschgiftkriminalität

Parallel veröffentlichte das BKA auch ein Lagebild zur Rauschgiftkriminalität. Dieses zeigt den bereits im April in der polizeilichen Kriminalstatistik verzeichneten deutlichen Rückgang im vergangenen Jahr vor dem Hintergrund der Teillegalisierung von Cannabis.

Demnach sank die Zahl der Rauschgiftdelikte in Deutschland 2024 um rund ein Drittel (34,2 Prozent) auf 228.104 Vergehen. Auch der Anteil von Rauschgiftdelikten an der Gesamtkriminalität verringerte sich damit von 5,8 auf 3,9 Prozent. Die Zahl der Tatverdächtigen sank 2024 gleichfalls um 34 Prozent auf 175.669.

Mehr Geldwäsche, mehr Kryptomixer

Trotz Erfolgen der Strafverfolgungsbehörden hat sich nach den Angaben die von OK-Gruppierungen gewaschene Geldsumme deutlich erhöht: von 166 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 230,5 Millionen im Jahr 2024.

Auffällig ist dem Bundeslagebild zufolge dabei die stark zugenommene Nutzung sogenannter Kryptomixer. Diese Dienste vermischen etwa Kryptowährungen, um so die Verbindungen zwischen Sendern und Empfängern zu verschleiern. (afp/dpa/red)



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