Langen, Egelsbach, Darmstadt: Autonome Autos transportieren erste Fahrgäste

Im Auto von A nach B – und das Fahrzeug steuert sich selbst? In Südhessen wird das nun im öffentlichen Nahverkehr getestet. Es ist eine Premiere in Deutschland.
Ausgewählte Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs können ab dieser Woche ein Angebot in Langen und Egelsbach im Landkreis Offenbach testen, bei dem autonom fahrende Autos eingesetzt werden.
Ausgewählte Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs können ab dieser Woche ein Angebot in Langen und Egelsbach im Landkreis Offenbach testen, bei dem autonom fahrende Autos eingesetzt werden.Foto: Oliver Lang/Deutsche Bahn/dpa
Epoch Times26. Mai 2025

Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs können ab Mittwoch in Südhessen autonom fahrende Autos nutzen. Das bundesweite Pilotprojekt stellten die Deutsche Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsverbund in Langen vor.

Dabei bestellen Testpersonen per App eine Fahrt und werden dann innerhalb eines festgelegten Gebiets zu ihrem Ziel gefahren. Den Angaben zufolge ist es das erste Mal bundesweit, dass Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs in selbstfahrenden Autos mitfahren.

Vorerst sind zwei Fahrzeuge in Langen und Egelsbach im Kreis Offenbach unterwegs. Die Stadt Darmstadt soll in der zweiten Jahreshälfte als weiteres Gebiet hinzukommen.

Buchung läuft über App

Das Pilotprojekt gehört als sogenanntes On-Demand-Angebot. On-Demand bedeutet, dass Fahrgäste ein Auto per App auf Abruf bestellen können – ähnlich wie etwa bei der Fahrdienst-Plattform Uber.

Die Fahrzeuge fahren auf der Automatisierungsstufe 4, was bedeutet, dass sie sich innerhalb eines definierten Gebiets autonom, also fahrerlos, fortbewegen. Ein „Sicherheitsfahrer“ ist dabei immer an Bord und das Fahrzeug wird von einer zentralen Leitstelle aus überwacht.

Zunächst können nur Fahrgäste mitfahren, die sich zuvor als Testteilnehmer registriert haben. Insgesamt sind sechs Fahrzeuge in Betrieb, die im laufenden Straßenverkehr mit bis zu 130 Stundenkilometern autonom fahren. Testteilnehmer können die Shuttles je nach Bedarf über eine App bestellen.

Per App können Fahrgäste Fahrten auf Abruf buchen.

Per App können Fahrgäste Fahrten auf Abruf buchen. Foto: Boris Roessler/dpa

Für das Pilotprojekt wird eine feststehende Gruppe von Testpersonen ausgewählt – für sie ist die Fahrt kostenlos.

Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit rund 2,2 Millionen Euro, weiteres Geld kam vom RMV. Das Projekt trägt den Namen „Kira“, was für KI-basierter Regelbetrieb autonomer On-Demand-Verkehre steht.

Nahverkehr im ländlichen Raum verbessern

Hessens Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD) betonte, dass diese Angebote in Zukunft vor allem den öffentlichen Nahverkehr „in den suburbanen und ländlichen Regionen“ verbessern könnten. DB und RMV heben hervor, dass die Shuttles besonders „in Randzeiten und in eher dünn besiedelten Gegenden eingesetzt werden“, um eine „intelligente Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel“ zu ermöglichen.

Gefördert wird das Projekt auch vom Bund. „Autonomes Fahren ist eine zentrale Schlüsseltechnologie für eine innovative, umweltfreundliche und barrierefreie Mobilität“, erklärte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU).

Perspektivisch soll es daher überall in Deutschland im Regelbetrieb stattfinden.“

Bundesweit gibt es weitere Vorhaben zum Fahrgasttransport in autonomen Fahrzeugen: In Hamburg etwa wurden autonome Sammeltaxis getestet und ab Juli soll in Mecklenburg-Vorpommern ein autonom fahrender Rufbus unterwegs sein – zunächst allerdings noch ohne Fahrgäste.

Die Deutsche Bahn präsentierte in diesem Jahr zudem ein Projekt mit einem autonomen Kleinbus im nordrhein-westfälischen Herford. (dpa/red)



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