Nach FDP-Austritt: Kemmerich übernimmt Vorsitz bei Frauke Petrys „Team Freiheit“

Nur wenige Tage nach seinem Austritt aus der FDP hat Thomas Kemmerich die Führung bei „Team Freiheit“ übernommen. In den kommenden Wochen soll nun „ein bislang fehlendes politisches Angebot“ erarbeitet werden.
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Der Ex-FDP-Politiker Thomas Kemmerich ist nun Vorsitzender von Frauke Petrys „Team Freiheit“.Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Von 18. September 2025

Der frühere FDP-Politiker Thomas Kemmerich hat sich dem „Team Freiheit“ der früheren AfD-Vorsitzenden Frauke Petry angeschlossen. Das ist der Website der „Bürgerbewegung“ zu entnehmen. Dort heißt es, dass Kemmerich seit Mittwoch, 17. September, der neue Vorsitzende sei. Er werde nun mit der Team-Freiheit-Gründerin Petry und weiteren Mitstreitern „in den kommenden Tagen und Wochen ein völlig neues, bislang fehlendes politisches Angebot unterbreiten, das in der Lage sein wird, Wähler jenseits aller Schubladen wieder von den Rändern in die Freiheit zu führen“.

Schnell an Landtagswahlen beteiligen

Der 60-Jährige war erst Ende vergangener Woche aus der FDP ausgetreten (Epoch Times berichtete). Er sei nach 20 Jahren Mitgliedschaft in der FDP „zu der Überzeugung gelangt, dass sich meine Vorstellungen von der Zukunft unseres Landes und die inhaltliche Ausrichtung der Partei auseinanderentwickelt haben“, hieß es in einem von ihm auf X veröffentlichten und mit „Ministerpräsident a.D.“ unterzeichnetem Austrittsschreiben an FDP-Chef Christian Dürr.

Gerüchte über seine Nähe zum neuen Petry-Bündnis, die sich „Anti-Partei“ nennt, kursierten schon länger. Im vergangenen Juli hatte Kemmerich noch dementiert, dass er eine Zusammenarbeit mit dem Team Freiheit plane. Hintergrund war ein Vortrag Petrys beim Verband „Unternehmer für Freiheit“ im Juli, dessen Präsident Kemmerich ist.

Dem MDR sagte Kemmerich nun: „Als Team Freiheit werden wir uns sehr schnell an den bevorstehenden Landtagswahlen beteiligen.“

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Der langjährige Thüringer FDP-Chef war Anfang 2020 für 28 Tage Ministerpräsident in dem Freistaat. Er wurde seinerzeit mit den Stimmen von CDU und AfD gewählt. Angesichts der Empörung und des Drucks aus der Bundespartei und sogar von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trat er nach kurzer Zeit wieder zurück.

„Für alle, die selbst denken und entscheiden wollen“

Kemmerich nannte die Gruppierung ein politisches Angebot „für alle Bürger, die selbst denken und entscheiden möchten“. Die Parteien seien Teil des Problems. Daher wolle das „Team Freiheit“ die Parteienstruktur „modernisieren“, sagte er, ohne jedoch präzise zu werden.

Bereits im kommenden Jahr plant Petry mit ihrer Organisation, die bisher ein Verein ist und noch eine Partei werden soll, zu den ersten Landtagswahlen anzutreten. Dabei will die Gruppierung „ausschließlich qualifizierte parteilose Kandidaten aufstellen, die auf ihrem Gebiet im Leben bereits den Nachweis erbracht haben, dass sie dieser Gesellschaft etwas zu geben haben“, heißt es auf der Website weiter. Ein Parteieintritt sei „ausdrücklich nicht erwünscht und vorgesehen“.

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Zum derzeitigen Team gehören unter anderem Unternehmer, Beamte und mit Tim Drygala auch ein Juraprofessor für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht. Er lehrt an der Universität Leipzig. Auch Frauke Petrys Ehemann, der ehemalige AfD-Europaabgeordnete Marcus Pretzell, ist mit von der Partie.

Auf der Agenda stehen unter anderem eine strengere Asylpolitik, die Abschaffung der Rundfunkgebühr, die Reaktivierung der Kernkraft. Auch ein Ende der staatlichen Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die Verschlankung des Staates sowie eine Stärkung der Meinungsfreiheit hat sich das Team Freiheit auf die Fahnen geschrieben.



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