Nexperia-Krise: Bundesregierung will mit Beteiligten sprechen

Angesichts der Lieferprobleme bei Halbleitern der niederländischen Firma Nexperia will die Bundesregierung versuchen, zwischen China, den Niederlanden und den USA zu vermitteln.
Nexperia-Produktion in Hamburg. (Archivbild)
In der Nexperia-Produktion in Hamburg (Archivbild).Foto: David Hammersen/dpa
Epoch Times23. Oktober 2025

Angesichts der Lieferprobleme bei Halbleitern der niederländischen Firma Nexperia will die Bundesregierung mit allen beteiligten Seiten sprechen. Beratungen mit China, den Niederlanden und den USA seien eines der Ziele, auf die sich Regierung und Wirtschaftsvertreter bei einem Gespräch am Mittwochabend geeinigt hätten, berichtete am Donnerstag das „Handelsblatt“.

Vertrauliche Gespräche

Das Bundeswirtschaftsministerium teilte mit, es sei mit den Unternehmen sowie den niederländischen und europäischen Partnern „in verschiedenen Formaten“ im Gespräch.

„Wir setzen uns gegenüber China für die Interessen der deutschen Abnehmer der nun gesperrten Nexperia-Komponenten auf allen uns zur Verfügung stehenden Kanälen ein“, erklärte eine Sprecherin. Weitere Details wollte das Ministerium nicht nennen, das Gespräch sei vertraulich.

Das „Handelsblatt“ berichtete aus Teilnehmerkreisen, bei dem Treffen am Mittwochabend festgehalten wurde, dass die Industrie insgesamt die Substitution von Nexperia-Chips vorantreiben müsse. Gemeinsam würden Politik und Wirtschaft zudem daran arbeiten, welche Konsequenzen aus dem Vorfall zu ziehen seien. Dabei dürfte es um den Aufbau einer unabhängigen Chipindustrie in Europa und um größere Sicherheitspuffer in den Lieferketten der Unternehmen gehen.

[etd-related posts=“5281904,5281722″]

Bundesregierung „besorgt“ über mögliche Lieferschwierigkeiten

Die Bundesregierung hatte sich am Mittwoch „besorgt“ über mögliche Lieferschwierigkeiten geäußert. Chips seien aus modernen Produkten nicht wegzudenken, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. „Insofern könnte das große Auswirkungen haben.“ Wirtschaftsstaatssekretär Frank Wetzel sprach am Abend laut „Handelsblatt“ mit Vertretern von Verbänden und Unternehmen.

Die chinesische Regierung hat den Export bestimmter Bauteile von Nexperia-Chips zeitweise verboten. Hintergrund ist zum einen der Handelsstreit mit den USA: Der chinesische Eigner von Nexperia, Wingtech, steht auf einer US-Sanktionsliste. Zudem übernahm die niederländische Regierung Ende September die Kontrolle über Nexperia.

Der Automobilhersteller Volkswagen hofft, drohende Kurzarbeit in den Werken der Marke VW wegen Chip-Mangels noch verhindern zu können. „Wir haben einen alternativen Lieferanten, der den Lieferausfall der Nexperia-Halbleiter ausgleichen könnte“, sagte VW-Markenproduktionsvorstand Christian Vollmer am Donnerstag dem „Handelsblatt“. Derzeit werde mit einem Unternehmen, dessen Namen Vollmer auf Nachfrage nicht nennen wollte, verhandelt.

Nexperia ist nach Unternehmensangaben kein direkter Lieferant des Volkswagen-Konzerns. „Allerdings werden einige Nexperia-Bauteile in unseren Fahrzeug-Komponenten verwendet, mit denen wir unsere direkten Lieferanten versorgen“, hatte VW am Dienstag mitgeteilt.(afp/red)

 

 

 

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion