Problem mit Migrantenschülern: 74 Prozent ohne Schulabschluss sind Ausländer

Deutschland hat Probleme im Bildungsbereich. Das wird mit jeder internationalen PISA-Studie deutlich. Schüler an deutschen Schulen weisen seit 2022 massive Mängel in Mathematik, Lesen und Schreiben sowie in Naturwissenschaften auf.
Was in der Politik vermieden wird, anzusprechen, hat nun der jüngste Migrationsbericht der Malteser-Hilfsorganisation ungeschönt zu Papier gebracht. Der Hauptverfasser ist Lars Feld, Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg und Direktor des Walter Eucken Instituts.
Er schreibt: „Die deutsche Sprachkompetenz ist ein entscheidender Faktor für den Bildungsweg von Kindern. Im Jahr 2024 sprachen 14 Prozent der Kinder in öffentlich geförderter Kindertagespflege in der Familie kein Deutsch“, heißt es dort. Und: „Zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund bestehen Kompetenzunterschiede: Kinder mit Migrationshintergrund schneiden bei standardisierten Leistungstests schlechter ab.“
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74 Prozent ohne Schulabschluss sind Ausländer
Insgesamt habe laut dem Bericht mehr als ein Drittel der Schüler „eine Einwanderungsgeschichte“. Damit ist gemeint, dass die Personen entweder selbst eingewandert sind oder in zweiter Generation von Einwanderern abstammen. Besonders auffallend: Unter denjenigen, die keinen Schulabschluss erreichen, bildeten im Jahr 2023 Migranten ab 15 Jahren mit 74 Prozent den Hauptanteil. Dieser Anteil sei seit 2021 um drei Prozentpunkte gestiegen.
Für 2024 stellte Prof. Feld fest, dass jeder vierte Bewohner in Deutschland eine Einwanderungsgeschichte aufweist. Von den in Deutschland lebenden Menschen ohne berufsqualifizierenden Abschluss hatten 49 Prozent einen Migrationshintergrund.
Gutes Abschneiden beim Abitur
Die Unterschiede zwischen der herkömmlichen Bevölkerung und jener mit Einwanderungsgeschichte zeigen sich zudem in der Art des erworbenen Schulabschlusses. Migranten, die sich in Deutschland gut integrieren, erreichen in einer höheren Anzahl höhere Schulabschlüsse. Im Jahr 2023 lag ihr Anteil unter den Abiturienten bei 27 Prozent, unter den Hauptschulabgängern jedoch nur bei 21 Prozent.
Nur etwa die Hälfte spricht zu Hause immer Deutsch
Da Sprachkompetenz für Integration, Ausbildung und die Suche nach einem Arbeitsplatz entscheidend ist, verweist der Bericht auf die Wichtigkeit der frühkindlichen Erziehung und äußert den Verdacht: „Obwohl es in Deutschland gesetzlich verboten ist, Kindern aufgrund ihres Migrationshintergrunds den Zugang zu Kinderbetreuung zu verwehren (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz), könnte Diskriminierung eine Rolle bei der Platzvergabe spielen.“
Unter Verweis auf eine weitere deutschlandweite Feldstudie führt Prof. Feld an, es gebe eine „kausale Evidenz für Diskriminierung gegen Eltern mit Migrationshintergrund, die einen Betreuungsplatz für ihr Kind suchten“.
Hinsichtlich des Sprachgebrauchs im Elternhaus zeigen sich laut dem Bericht ebenfalls deutliche Unterschiede: Unter Eltern, die beide im Ausland geboren sind, gaben 57 Prozent an, zu Hause „manchmal“ Deutsch zu sprechen. Nur 10 Prozent dieser Eltern gaben an, zu Hause „immer“ Deutsch zu sprechen. Unter Familien, in denen ein Elternteil aus dem Ausland stammt, gaben 39 Prozent an, zu Hause „immer“ Deutsch zu sprechen.
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Eltern erkennen Wert von Ausbildung nicht
Im Migrationsbericht werden „sechs zentrale Gründe für den vergleichsweise niedrigen Anteil beruflich ausgebildeter Menschen mit Migrationshintergrund“ benannt:
1. Die Zugangshürden seien hoch. Das System der Berufsausbildung sei „komplex und schwer durchschaubar“. Ausländische Eltern könnten anders als deutsche Eltern ihren Kindern bei der Berufswahl nicht beratend helfen. Der inzwischen erforderliche Umgang mit sozialen Netzwerken, die beim Zugang zu attraktiven Ausbildungsplätzen eine wichtige Rolle spielen, sei nicht geläufig.
2. Unter Familien mit Migrationshintergrund herrsche oft eine geringere Wertschätzung für eine berufliche Ausbildung, da diese im Herkunftsland weniger bekannt oder als weniger nützlich angesehen wird.
3. Niedriger sozioökonomischer Status geht mit geringeren Bildungschancen einher, „auch weil die Eltern ihre Kinder weniger gut beim Durchlaufen des Bildungs- und Berufsausbildungssystems unterstützen können“.
4. Ob sich eine Berufsausbildung lohnt, hängt nach Aussage des Berichts „entscheidend davon ab, ob ein dauerhafter Verbleib in Deutschland geplant ist“. Zudem verdiene man während der Berufsausbildung weniger als bei Jobs, die keine Berufsausbildung voraussetzen.
5. Trotz fachlicher Kompetenz erschweren Sprachbarrieren den erfolgreichen Abschluss. „Berufsschulen sind nicht immer in der Lage angesichts der zunehmenden Diversität der Schülerschaft, im Teilzeitunterricht allen Schülerinnen und Schülern eine ausreichende Förderung zu bieten“, heißt es im Bericht.
6. Im Ausland erworbene berufliche Fähigkeiten werden in Deutschland oft nicht anerkannt. Der Malteser-Hilfsdienst fordert deshalb, dass „Zugangsbarrieren abgebaut und individuelle Unterstützungsbedarfe stärker berücksichtigt werden“. Gleichzeitig sollte das Bewusstsein dafür gestärkt werden, dass die langfristigen Perspektiven im „Helferarbeitsmarkt“ – also Jobs ohne Berufsausbildung – deutlich schlechter sind.
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Malteser-Vorstand warnt vor „verschenktem Potential“
„Eine unklare Bleibeperspektive darf kein Argument gegen frühe Integration sein“, schreibt Elmar Pankau, Vorstandsvorsitzender des Malteser-Hilfsdienstes, im Vorwort des Berichts.
Seine Begründung: „Jeder Monat des Wartens ist für die Betroffenen verschenkte Zeit und für die Gesellschaft verschenktes Potential. Selbst bei einer Rückkehr ins Herkunftsland werden die Menschen wertvolle berufliche Qualifikationen mitnehmen, was für sie persönlich ein Gewinn und für einen Neubeginn vor Ort eine Hilfe sein kann. Die frühe Integration in den Arbeitsmarkt ist kein Akt der Großzügigkeit, sondern eine Investition in die Zukunft.“
Schleuserkriminalität um 119 Prozent gestiegen
Neben dem Bildungs- und Arbeitsmarktbereich befasst sich der Bericht in einem Kapitel auch mit Kriminalität unter Migranten, ihrer aktuellen Entwicklung und ihrem Zusammenhang mit Flucht aus Krisengebieten.
Im vergangenen Jahr sei die Kriminalität unter Migranten zurückgegangen. Dies habe mit dem „Rückgang der Rauschgiftdelikte durch die Cannabis-Legalisierung“ zu tun. Insgesamt liege die Anzahl der registrierten Straftaten zwar 7 Prozent über dem Niveau von 2019, jedoch 6 Prozent unter dem Niveau von 2010, haben die Verfasser des Berichts festgestellt.
In den meisten Deliktbereichen sei die Anzahl der Straftaten zum Vorjahr jedoch gleich geblieben. Diebstahl habe generell abgenommen, Vermögens- und Fälschungsdelikte hätten indes sowohl unter Migranten als auch unter Deutschen zugenommen.
Die Anzahl der registrierten fremdenfeindlichen Straftaten nahm laut Studie im Jahr 2023 um dramatische 38 Prozent im Vergleich zu 2022 zu. Besonders sprunghaft stieg die Schleuserkriminalität an: 2023 wurden 39.700 solcher Fälle registriert. Das entspricht einem Anstieg um 119 Prozent im Vergleich zu 2022. Insgesamt seien im Jahr 2023 4.400 Personen in Verdacht geraten, Ausländer nach Deutschland einzuschleusen.
Medienschelte
Abschließend kritisiert der Malteser-Hilfsdienst die deutsche Medienberichterstattung. Während laut Polizeilicher Kriminalstatistik auf einen deutschen Tatverdächtigen 0,5 ausländische Tatverdächtige entfielen, „wird in der TV-Berichterstattung fünfmal und in Tageszeitungen gut viermal so häufig über Tatverdächtige mit ausländischer Staatsangehörigkeit berichtet wie über Tatverdächtige mit deutscher Staatsangehörigkeit“, beklagen die Malteser.
Und weiter: „Durch die überproportionale Nennung der Staatsangehörigkeit, sobald ein Täter oder eine Täterin nicht die deutsche Staatsbürgerschaft hat, erscheint es, als würden überproportional viele Straftaten von nichtdeutschen Personen verübt werden, obwohl dies nicht der Realität entspricht.“
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