„Putin schaut auf uns“ – 8.000 Bundeswehrsoldaten bei NATO-Übung

Abschreckung bleibt das Best-Case-Szenario, sagt der Generalinspekteur der Bundeswehr Carsten Breuer. Heute beginnt die Großübung Quadriga 2025 – mit 8.000 deutschen Soldaten der Marine, des Heeres, der Luftwaffe und anderer Bereiche.
Titelbild
Der Tender „Mosel“ im Ostseehafen von Kiel (Symbolbild).Foto: Frank Molter/dpa
Von 1. September 2025

„Wir wollen abschrecken. Wir wollen keine Eskalation. Wir üben ausschließlich Verteidigung“, sagte der ranghöchste Soldat Deutschlands, Generalinspekteur der Bundeswehr Carsten Breuer, zum Start der NATO-Großübungsserie Quadriga 2025. Die letzte Teilübung endet am 30. September.

Breuer sieht mit Blick auf Russland eine unveränderte Bedrohungslage. „Putin schaut auf uns“, sagte Breuer am Montag in Berlin. „Seine Pläne gehen über die Ukraine hinaus. Als Streitkräfte müssen wir uns darauf einstellen.“

Die NATO übt mit Quadriga 2025 den Krisenfall. Das Szenario: Russische Kräfte bedrohen die Ostflanke. Soldaten und diverses Militärgerät sollen daher schnellstmöglich über Land, Wasser und Luft nach Litauen verlegt werden. Deutschland spielt dabei die Drehscheibe. Die gesamten Transporte werden dabei durch Geleitschutz aus der Luft und See abgesichert, auch mit Drohnen.

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Das zentrale Lagebild erstellt dabei das im April aufgestellte Operative Führungskommando der Bundeswehr.

8.000 deutsche Soldaten

An der Großübung Quadriga 2025 nehmen rund 8.000 Bundeswehrsoldaten teil – darunter Kräfte der Marine, des Heeres, der Luftwaffe, des Cyber- und Informationsraums sowie des Unterstützungsbereichs.

Außerdem beteiligen sich Truppen und Militärgerät aus 13 weiteren NATO-Ländern, darunter eine amerikanische Einheit und kanadische Soldaten. Zum Einsatz kommen 40 Schiffe, 30 Luftfahrzeuge und mehr als 1.800 Kraftfahrzeuge. Geübt wird in Deutschland, Litauen, Finnland und auf der Ostsee.

Dabei gehe es auch um die Einübung einer funktionierenden Logistik samt Versorgung mit Kraftstoff, Verpflegung und der Schutz verteidigungswichtiger Infrastruktur in allen Dimensionen.

Erfolgreiche militärische Operationen setzen immer eine funktionierende Logistik voraus. Geübt werde aber auch der Verwundetentransport unter schwierigen Bedingungen für eine bruchfreie Rettungskette, so Breuer.

Eine logistische Drehscheibe bildet dabei der Rostocker Hafen. Dort werden beispielsweise zwei Bataillone der Panzergrenadierbrigade 37 aus dem sächsischen Frankenberg und Kräfte aus Thüringen nach ihrer Reise durch Deutschland über Straße und Schiene auf Schiffe verladen. Von dort aus geht es über die Ostsee dann in den größten litauischen Hafen Klaipėda.

Ziel sei es, unsere Leistungsfähigkeit als Bündnis und als Bundeswehr nach innen und nach außen zu zeigen, so Breuer weiter.

Großübung „Sapat“ von Moskau

Das Ganze passiere vor dem Hintergrund, dass in knapp zwei Wochen die russische Großübung Sapad beginnt – mit Weißrussland als Hauptschauplatz, direkt an der Grenze zu Litauen und damit auch an der Grenze zur NATO. Es werde dabei zu zeitlichen Überschneidungen kommen, so Breuer.

Mit Material der Nachrichtenagenturen.



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