Quasi-Monopol der Hersteller: Kfz-Versicherer erwarten steigende Reparaturkosten

Hagelschäden am Auto, Ölwechsel oder kaputte Außenspiegel: Die Kosten für Kfz-Reparaturen steigen schneller als die allgemeine Inflation. Hersteller können die Preise fast nach Belieben diktieren.
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Viele Autohersteller haben Quasi-Monople auf Ersatzteile – das macht es für Kunden teurer.Foto: Caiaimage/Trevor Adeline/iStock
Epoch Times2. Juni 2025

Die Reparaturkosten für Autos werden nach ersten Zahlen der Kfz-Versicherer auch 2025 kräftig ansteigen. Die Versicherer müssten für die Schäden laut einer Hochrechnung auf Basis des ersten Quartals rund 4,5 Prozent mehr ausgeben als im Vorjahr, teilte der Gesamtverband der Versicherer.

Wie sich diese Entwicklung auf die Prämien der Kfz-Versicherung konkret auswirkt, bleibt der Entscheidung jedes einzelnen Versicherers überlassen.

Quasi-Monopol der Hersteller

Demnach steigen die Preise für Ersatzteile und die Werkstattkosten seit Jahren schneller als die allgemeine Inflation. „Wir sehen jetzt die ersten Anzeichen dafür, dass diese Entwicklung auch 2025 weitergeht“, erklärte Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Er kritisierte insbesondere den Designschutz für Autohersteller: „Dieses Quasi-Monopol für sichtbare Ersatzteile wie Kotflügel, Scheinwerfer oder Kofferraumklappen hat sich zu einer regelrechten Kostenfalle für Autofahrer entwickelt, da die Hersteller die Preise fast nach Belieben diktieren können.“

Kein freier Wettbewerb

Zwar habe die Bundesregierung im Jahr 2020 eine Reparaturklausel eingeführt; wegen „ausufernder“ Übergangsfristen werde es einen wirklich freien Wettbewerb auf dem Ersatzteilmarkt aber nicht vor 2045 geben.

Ersatzteile waren laut dem Gesamtverband 2024 rund 75 Prozent teurer als 2014. Die allgemeine Inflation betrug demnach im selben Zeitraum rund 28 Prozent.

Die Kfz-Versicherer hätten aufgrund der stark steigenden Reparaturkosten in den vergangenen zwei Jahren Verluste in Höhe von fast fünf Milliarden Euro gemacht. Sie erhöhten deshalb die Beiträge stark.

Nach der aktuellen Hochrechnung „sollten die Kfz-Versicherer 2025 unter dem Strich keine weiteren Verluste schreiben“, erklärte der Verband. Nur in der Vollkaskoversicherung dürften die Ausgaben für Schäden und Verwaltung weiterhin die Beitragseinnahmen übersteigen; abhängig sei dies unter anderem vom Verlauf der Hagel- und Unwetter-Saison im Sommer.  (afp/red)

 



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