Rodung für Tesla-Fabrik fast abgeschlossen – „Ende Gelände“ protestiert nahe der Baustelle gegen Tesla

Die ersten Rodungsarbeiten für das Tesla-Werk nahe Berlin-Grünheide sind, nach Aufhebung der einstweiligen Verfügung, fast abgeschlossen. Lokale Umweltgruppen protestieren weiter gegen den Bau und erhalten dabei Unterstützung von "Ende Gelände".
Titelbild
Einzelne Bäume stehen noch auf dem Gelände für das zukünftige Tesla Werk in Grünheide.Foto: Fabian Sommer/dpa/dpa
Epoch Times23. Februar 2020

Der erste Teil der Rodung für die geplante Fabrik von US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide nahe Berlin ist nahezu abgeschlossen. Nur einzelne Bäume standen nach Polizeiangaben noch.

Am Sonntag waren keine Arbeiten geplant. Auf zwei Bäumen waren zudem Fledermäuse entdeckt worden, sie sollen nach ihrem Winterschlaf aber anderswo untergebracht werden. Der erste Teil des Baumfällens umfasste rund 90 Hektar. Die „B.Z.“ aus Berlin berichtete am Sonntag über die Rodung. Erst am Donnerstag hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg den vorübergehenden Stopp nach Eilanträgen zweier Umweltverbände wieder aufgehoben.

Lokale Gruppen protestieren weiter gegen Tesla-Fabrik

Der Protest gegen das Milliardenprojekt geht weiter. Rund 150 Teilnehmer kamen nach Angaben der Polizei am Samstag nach Erkner unweit von Grünheide. Die „Bürgerinitiative Gegen Gigafactory Grünheide“ setzt sich für den Erhalt der Landschaft und der Schutzgebiete sowie für genug Trinkwasser ein. Sie lehnt große Industrieansiedlungen ab. Teilnehmer hielten Transparente hoch, auf denen stand: „Keine Großfabrik im Wald“ und „Tesla oder Trinkwasser“.

An der Demonstration gegen Tesla nahmen am Samstag auch Vertreter des Anti-Kohle-Bündnisses „Ende Gelände“ Berlin und der „Interventionistischen Linken Berlin“ teil. Mit Tesla gebe es keine Verkehrswende, sagte der Sprecher von „Ende Gelände Berlin“, Jonas Baliani. Nötig sei ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und des Schienenverkehrs.

Kundgebung für Tesla mit geringem Zulauf

Es gab auch Unterstützung für Tesla. Ebenfalls in Erkner warben mindestens 40 Menschen nach Teilnehmerangaben für die Fabrik. Initiator André Organiska, der auch CDU-Gemeindevertreter in Gosen-Neu Zittau südlich von Erkner ist, wollte zeigen, dass es auch Bürger gebe, die für die Ansiedlung seien. „Ich denke sogar, die Mehrheit ist dafür“, sagte Organiska. Die Fabrik bringe Zukunft.

Tesla will in Grünheide (Kreis Oder-Spree) nahe Berlin ab dem nächsten Jahr bis zu 500.000 Fahrzeuge im Jahr vom Band rollen lassen. Die Grüne Liga Brandenburg und der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern halten die vorzeitige Genehmigung für das Baumfällen für rechtswidrig, weil das endgültige grüne Licht noch aussteht.

Das OVG Berlin-Brandenburg hatte am Donnerstagabend die weitere Rodung aber erlaubt und Eilanträge der beiden Umweltverbände zurückgewiesen. Das Gelände ist mit einem Zaun gesichert, die Polizei ist vor Ort. (dpa)

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